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Königliches Füssen – von Schlössern, Herrschern und Rittergeschichten

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Die Region rund um Füssen wird auch Schlosspark genannt. Wenn man sich in der Region bewegt, wird man unweigerlich mit der Geschichte der bayerischen Könige konfrontiert. Sei es, weil die Schlösser und Ruinen rund um die Stadt auf den Hügeln und an den Berghängen thronen. Oder weil es in jedem Kaffee und Restaurant irgendetwas „Königliches“ oder „Herzögliches“ gibt. Oder aber, weil man wie die bayerischen Könige, von der majestätische Aura der Gegend in den Bann gezogen wird.  

Aber eins nach dem anderen. Die örtlichen Begebenheiten – die hügeligen Ausläufer der Bayerischen und Ammergauer Alpen – waren schon vor über 1000 Jahren der ideale Ort für Aussichtsposten und befestigte Wehranlagen. So wird das Schloss Neuschwanstein bereits um das Jahr 1090 als „Castrum Swangowe“ urkundlich erwähnt. Damals war das natürlich noch nicht das prächtige Schloss, das wir heute kennen und das jährlich über 1,5 Millionen Touristen besuchen– so auch wir. 

Die Wittelsbacher brachten Prunk und Schlösser 

Der Prunk und der Reichtum kam mit den Wittelsbachern in die Gegend. Die Prinzen dieses ältesten Bayerischen Adelsgeschlechts nutzten im 16. Jahrhundert die Wälder der Region zur Bärenjagd. Über viele Jahrhunderte gab es dann Streitigkeiten. Die auch heute noch bestehende Grenznähe erklärt das. Das Gebiet rund um Füssen und Hohenschwangau war ein ewiger Zankapfel zwischen den Tiroler Adelshäusern, den Fürstbischöfen von Augsburg und letztendlich den bayerischen Wittelsbachern. 

Und damit sind wir schon drin, im majestätisch-mystischen Teil der Geschichte in der Schlosspark-Region. In den Koalitionskriegen (1800-1809) zwischen Frankreich, Österreich und Bayern wurde das Schloss Hohenschwangau, das damals noch Burg Schwanstein hieß, beschossen und schwer beschädigt. So wäre es fast zum Ende des märchenhaften Ortes gekommen, bevor seine wahre Blütezeit überhaupt begonnen hatte.  

Von der Ruine zum Königsschloss 

Bei einer Wanderung von Füssen nach Reutte in Tirol kam Kronprinz Maximilian II. an den beschädigten Schlössern Schwanstein und der Doppelburg Vorder- und Hinterschwangau (das heutige Neuschwanstein) vorbei. Und war sofort verzaubert. Er kaufte 1832 Burg Schwanstein, restaurierte sie und gab ihr den heutigen Namen: Schloss Hohenschwangau. 

Das sagenumwobene und legendäre Schloss Neuschwanstein, das heute ja weitaus berühmter ist, ließ der Sohn von Maximilian II., der Märchenkönig Ludwig II. ab 1869 umbauen und restaurieren. Die Bauarbeiten waren bis zu seinem Tod, 1886 noch nicht abgeschlossen, das Vermächtnis, das er mit dem Schloss geschaffen hat, ließ ihn aber unsterblich werden.  

Das Museum im Schlosspark – Geschichte zum Anfassen

Heute steht der wohl weltweit berühmteste Wittelsbacher wie eine Ikone für Freiheitsdrang, Romantik und Alternativ-sein. Seine Geschichte lässt sich sehr anschaulich im Museum der bayerischen Könige am Alpsee – direkt unterhalb der beiden Königsschlösser nachvollziehen. Darin wird neben der großen Abteilung zum Märchenkönig, in der seine Erfindungen und Baupläne ausgestellt sind. Auch die Geschichte der Wittelsbacher bis heute erfahrbar. Es gibt neben vielen Plänen, Zeichnungen und Schriften auch Alltagsgegenstände und Spannendes aus dem Leben am Hof zu sehen. Wir fanden das Museum eine tolle Möglichkeit nach einer Wanderung im Schlosspark rund um die Schlösser mehr über die Hintergründe und Personen zu erfahren. Und nach dem Museumsbesuch am Alpsee ein Eis essen: königlich! 


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