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Nicht kleckern, sondern klappern – brennende Waden beim MTB Marathon Pfronten

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Angenehme 15 Grad am Morgen, leichter Wind und ein paar Wolkenfelder: Perfektes Wetter für ein Radevent im Allgäu, bei dem es zwischen 640 und satten 2600 Höhenmetern nach oben geht. Noch ist es ruhig auf der Strecke des MTB-Marathons hoch zum Breitenberg und an den Verpflegungsstationen liegt unberührt das Energiefutter.

Aber nicht mehr lange. Um 9.00 h sind die Ersten für die 11 Kilometer-Strecke in der Ortsmitte von Pfronten gestartet und schon um 9.40.02 Uhr kommt Hubert Schretter ins Ziel bei der Hochalpe.

Der hatte aber Rückwind von seinem E-Bike. Nach der Premiere letztes Jahr, gab es heuer den E-Bike-Hillclimb-Wettbewerb neben dem MTB Marathon.
Längst haben E-Bikes ihr konservatives Aussehen verloren – und damit auch ihr unsportliches Image. Trotzdem waren nur sieben E-Biker unter den insgesamt 760 Teilnehmern.

Was aber entscheidet über den Sieg? Akkureichweite und stärkerer Antrieb? „Nein, ich bin ein guter Geländefahrer“, meint der Elektro-Sieger, „auf Schotter muss man durchziehen, denn wenn der Schwung weg ist, dann drehen die Räder durch“, meint Hubert Schretter über den Schotter.

Die Allgäuer Gipfel als Radlerziel des MTB-Marathons

Für die Extremen ging es viel weiter – ohne Verstärkung: 76 Kilometer und 2600 Höhenmeter. Zweimal den Breitenberg rauf und wieder runter. Echt krass. Nur die Harten kommen in den Garten. Aber auch der Marathon über 51 Kilometer und 1900 Höhenmeter ist nichts für schwache Nerven und Muskeln.


An manchen Steilhängen bleibt nichts anderes als absteigen und ordentlich schieben.


Trinkpause und schnell weiter…

Die inoffzielle Klapprad-Weltmeisterschaft im Allgäu

Solche Fans sind Gold wert, wenn man am Berg hängt und die letzten paar Meter bis ins Ziel zu schaffen hat…

Gerhard Maier aus Ertingen bei Biberach rockt den Steilhang auf den Breitenberg mit einem federlosen Drahtesel: Bei der Klapprad-WM siegte er überlegen mit seinem Staiger mit 20-Zoll-Reifen ohne Gangschaltung.

Eine Höllentour sei das gewesen, meint der Sportler. Er hat auf dem Klapprad null Erfahrungswerte, hat sich aber mit seinem Moutainbike auf der Schwäbischen Alb fit gemacht.

Die Klapprad-Fahrer, das sind meist richtig gute MTBler, sonst geht da wirklich gar nichts am Berg – außerdem scheinen sie auch generell eine interessante Spezies zu sein. Sie zogen definitiv alle Blicke auf sich.


Verpflegung für unterwegs? Die fuhr bei manchen gleich mit: Salat, Pizza und Blumendeko in den Farben der italienischen Flagge – echte Fans wissen, dass das Klapprad Mitte der 1960er Jahre in Italien erfunden wurde.


Bei den Frauen fuhr Tanja Wittig aus Wiesbaden allen davon. Wo bitte trainiert man denn da für eine Klapprad-WM? „Im Taunus, mit dem Mountainbike!“, meint sie lächelnd und überhaupt nicht ausgepowert. Sie sei beim Bergauf-Klappern nicht mal an ihre Grenzen gegangen, „schließlich soll das Ganze ja Spaß machen.“


Und der stand insgesamt im Mittelpunkt des MTB Marathons, dem Ritchey Mountainbike Challenge, der an insgesamt 10 Orten ausgetragen wird. „Wir wollten die Motivation steigern, indem wir auch eine Art Glückspreis für die vergeben, die am nächsten an der Mittelzeit sind“, meint Florian Eigler, Profisportler und einer der Mitorganisatoren vom Sportpool Pfronten, „alle, die es versuchen wollen, sollen es auch.“ Deshalb gab es heuer die Mittelzeit-Wertung nicht nur bei den E-Bikern, sondern zusätzlich zur Siegerplatzierung auch beim Marathon und der Kurzstrecke. Insgesamt stemmten fünf Ehrenamtliche die Organisation, zusammen mit 120 Helfern auf der Strecke. Die Einnahmen fließen zurück in die Pfrontener Vereine und deren Jugendarbeit.

Am Ende waren alle platt – Fahrer wie Reifen…

 

Fotos: Ingrid Rösner


Radtour rund um das Wurzacher Ried

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An diesem Sonntag geht’s für uns nach Bad Wurzach zum Radfahren. Vorsorglich haben wir heute zweimal kontrolliert, ob wir alles Notwendige dabeihaben, da wir eine Stunde Autofahrt ins Württembergische Allgäu vor uns haben. Unsere dritte Familienradtour im Allgäu führt uns um das Wurzacher Ried – das größte unversehrte Hochmoor Mitteleuropas.

Radfahren um das Bad Wurzacher Ried

Direkt am Kurhaus finden wir eine gute schattige Parkmöglichkeit und können direkt entlang des Wurzacher Rieds starten. Dies ist sicherlich die schönste Wegpassage der Radtour. Trotz der frühen Morgenstunde kommen uns viele Walker, Jogger und Radfahrer entgegen, die wie wir die kühlen Vormittagsstunden an diesem heißen Sommertag nutzen.

Schöner Radweg nahe Bad Wurzach

Unsere Kleine möchte jedoch nach der längeren Anreise erst ein bisschen krabbeln, bevor sie es sich im Radanhänger bequem macht. Da hier immer wieder nette Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen, kommen wir dem Bewegungsdrang unserer Jüngsten sehr gerne nach. Bis nach Albers geht es dann auf einem kleinen Feldweg sanft auf und ab dahin. Von dort geht es weiter nach Dietmanns. Ab hier müssen wir auf die breite Fahrstraße wechseln.

Anstieg auf der Landstraße durch Friedlings nach Knetzenweiler

Es verkehren jedoch sehr wenige Autos auf der Straße. So macht uns mehr der nicht ganz unerhebliche Anstieg zu schaffen, den wir bis nach Friedlings zu bewältigen haben.

Schöner Picknickplatz mit Fernsicht nach Bad Wurzach

Weiter geht’s hinauf

Weitere Höhenmeter haben wir nach Ziegolz und Wengen zu bewältigen, ehe wir es zur Freude unseres Sohnes temporeich bergab Richtung Haidgau zurück zum Wurzacher Ried rollen lassen.

Viele Radfahrer auf dem Weg nach Haidgau – eines der ältesten Orte in Oberschwaben

Heute haben wir mit 22km eine der längsten unserer Familientouren zu bewältigen. Während unsere Vierjährige hinter mir auf dem Follow-me vergnügt ein Liedchen pfeift, muss unser sechsjähriger Sohn noch schwer in die Pedale treten und die letzten Kraftreserven aufbieten, bevor sich die Beiden die Pommes im Wurzelsepp schmecken lassen können. Der hausgemachte Erdbeerkuchen verdient hier ein extra Lob.

Verdiente Brotzeit im Biergarten des Wurzelsepps bei Pommes und selbstgemachten Kuchen

In den letzten zwei Kilometer fahren wir auf einem Radweg an der Straße entlang und schlängeln uns am Schluss nochmals durch das idyllische Wurzacher Ried.

Wunderschön im Wurzacher Ried

Von dort geht es zurück zum Kurhaus und damit zum Ausgangspunkt unser Radtour.

Abklatschen am Ende der langen Radtour

„MOOR EXTREM“ – Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

Für uns geht es jetzt noch ins „Moor Extrem“ dem Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, welches direkt in der Nähe des Kurhauses liegt.

Via Kopfhörer erfahren die Kinder vieles über das Moor in Bad Wurzach

In der multimedialen Erlebnisausstellung begleitet die kleine Moorhexe Calluna die Kinder über Kopfhörer durch die verschiedenen Stationen. Unsere Kinder erkunden die verschiedenen interaktiven Spiele und erfahren nebenbei viel Wissenswertes über das Wurzacher Ried. Somit kommt bei den Kindern zu keiner Zeit Langeweile auf, so dass auch wir uns der Ausstellung widmen können.

Ein besonderes Kinoerlebnis im Moor Extrem

Das Moorlied gefällt auch unserer Kleinen gut!

Unsere Tochter bekommt zum Schluss noch eine Abkühlung besonderer Art als sie aus Versehen in das im Museum eingelassene Wasser läuft;-)

Fleischfressende Pflanzen im Bad Wurzacher Moor

Abschließend können wir sagen, dass der Besuch des Moor Extrem eine schöne Abrundung unserer Radtour rund ums Wurzacher Ried war und unbedingt lohnenswert ist!

Stille Momente im Naturschutzzentrum

Radrunde Allgäu von Stiefenhofen bis Bolsterlang

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Sport, Action und noch viel mehr

Die Radrunde Allgäu ist mehr als Radeln in schöner Landschaft: Wir waren auf der Tour durchs Allgäu unterwegs und haben heraus gefunden, was ihr auf der Radrunde entdecken könnt. Zwischen Stiefenhofen und Bosterlang gibt es unzählige Sport und Action-Möglichkeiten. Natürlich aber auch noch viel mehr…

Fast einer unserer Lieblingstage auf der gesamten Radrunde: Seen, Bäche, Flüsse, kleine und große Ortschaften und dann am Ende ganz nah an den schneebedeckten Bergen. Wir waren im Wasser im Alpsee und hoch oben in der Luft beim SkyTrail. Wir haben süß gegessen in Immenstadt und Bier verkostet in Bolsterlang. Die Strecke war dabei immer super abwechslungsreich und nicht zu anstrengend: Es ging zwar schon mal steil hinauf, dann aber auch wieder bergab oder eben an der Iller entlang. Ein sehr schöner Abschnitt übrigens: Ab Immenstadt geht die Radrunde gemeinsam mit dem Iller-Radweg an der Iller entlang – da kann man bei warmem Wetter direkt reinspringen. Ein Tag also, voller spannender Erlebnisse, die es links und rechts vom Weg zu erleben gab: Wasserskifahren, Rodeln, Stand-Up-Paddeling und noch Vieles mehr.

Was ihr auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu entdecken könnt

Alpsee Skytrail bei Immenstadt

Der Hochseilgarten Alpsee Skytrail an der Radrunde Allgäu

Der Hochseilgarten „Skytrail“ direkt am Alpsee – wer traut sich bis ganz nach oben?

Ein Hochseilgarten direkt am Aplsee. Von ganz oben hatten wir einen tollen Blick auf den Alpsee und in Richtung der Berge. Und nicht nur das: Der Kletterturm bietet 42 verschiedene Kletterelemente in 3 Höhen. Balancieren auf schmalen Balken, an Kühen in der Luft vorbeikommen und dann an Seilen entlang hangeln. Jeder hat die Wahl, wie hoch er hinaus möchte. Wir haben uns bis ganz nach oben gewagt und das ein oder andere Element sogar freihändig gemeistert. Dank der Sicherung haben wir uns immer sicher gefühlt. Also, wenn ihr es euch traut, ein wirklich tolles Erlebnis mit Nervenkitzel pur!

Erlebnisausstellung im Alpsee Haus

In dieser interaktiven Erlebnisausstellung haben wir alles rund um die Nagelfluhkette gelernt. Den Gebirgszug, der die Gegend südlich von Immenstadt prägt. Als Außerirdischer landeten wir im Naturpark Nagelfluhkette und hatten dann die Chance, die Kultur, die Tier- und Pflanzenwelt und die Landschaft zu entdecken. Eine Ausstellung, die auch besonders für Kinder spannend ist. Wer möchte kann sich am Ende sein persönliches Nagelfluh-Amulett schleifen.

Am Alpsee Haus starten außerdem Expeditionen in die Nagelfluhkette und viele andere Naturerlebnisangebote, wie zum Beispiel eine Ausbildung als Junior Ranger. Alle Informationen und Karten bekommt ihr vor Ort.

Mit dem Ruder-Boot über den Alpsee

Sport für die Arme: Ruderboot fahren auf dem Alpsee auf der Radrunde Allgäu.

Sport für die Arme muss auch mal sein: Ruderboot fahren auf dem Alpsee

Für 9 Euro pro Stunde haben wir uns ein kleines Ruderboot ausgeliehen und sind damit über den Alpsee geschippert. Natürlich gibt es bei der Wassersportschule Oberallgäu auch Tretboote – aber wir dachten uns: Nach dem ganzen Radeln sollten wir auch einmal etwas für unsere Arme tun.

Wer lieber einmal Stand-Up-Paddeling ausprobieren möchte – auch das geht hier am Alpsee. Beim SUP Center Allgäu kann jeder Neugierige sich die Bretter ausleihen und auch einen Stand Up Paddelkurs machen.

Egal für welches Gefährt ihr euch entscheidet: Es ist eine tolle Abwechslung vom Radeln und eine schöne Pause auf dem stillen See. Und: Der Blick auf die rundum liegende Landschaft ist toll.

Käse-, Bier-, oder Filzkurs beim Bergbauernwirt in Bolsterlang 

Manuela und Wolfgang Semet zeigen in ihrem wunderschönen Landhaus in Bolsterlang ihren Gästen alles wichtige, was der echte Allgäuer können muss. Es gibt die Möglichkeit selbst Käse herzustellen und anschließend direkt noch zu lernen, wie richtig gute Kässpatzen gekocht werden. Außerdem kann jeder hier lernen, wie man Bier braut und das sogar mit nach Hause nehmen. Manuela bietet zudem Filzkurse an – die Pantoffeln oder Taschen kann der Gast dann direkt auf der Radl-Tour einsetzen.

Die Chefin Manuela vom Bergbauernwirt kocht Käse - Radrunde Allgäu

Die Chefin Manuela vom Bergbauernwirt beim Käse-Kurs. Gar nicht so schwer…

Oder wie wäre es mit einer Bierverkostung mit Käse und Schokolade? Ja, Käse und Schokolade – das passt richtig gut zum Bier. Wir haben mit Wolfgang eine Bierverkostung mit 11 Bieren gemacht. Darunter auch 4 seiner eigenen Biere, die er in seiner kleinen 1-Mann-Brauerei mitten im Frühstücksraum braut. Super lecker! Ein spannender Ausflug in die Welt der Biere. Wir haben wirklich tolle neue Biere entdeckt: Ein 25%-tiges Eisbier, ein fruchtiges Lemon-Pils oder auch ein schokoladiges Dunkles-Bier. Als Aperitif gab es ein Weizenbier mit Himbeeren.

Einkehr-Tipps auf der Radrunde Allgäu

Café Seeblick am Alpsee

Der große Alpsee an der Radrunde Allgäu.

Ein toller Blick auf Berge und See.

Direkt an der Seepromenade am Alpsee kann man sich mit Pizzen, Burgern und Salaten verwöhnen lassen. Natürlich gibt es hier auch Kaffee, Kuchen und Eisbecher. Wir hatten außerdem einen herrlichen Blick auf den großen Alpsee und konnten gemütlich sitzen – eine perfekte Pause vom harten Sattel.

Ein Eis beim Eiscafé Rino in Immenstadt 

Herrlich! Die perfekte Pause als wir durchgeschwitzt in Immenstadt angekommen sind. Vor dem Eiscafé haben wir auf Bänken unter Bäumen entspannt und sind mit dem Eis in der Hand durch die Fußgängerzone gebummelt.

Hier könnt ihr entlang der Radrunde Allgäu übernachten

Bergbauernwirt in Bosterlang/Sonderdorf

Eigentlich ist es nur ein kleines Landhaus mit 16 Zimmern in einem kleinen Dorf im Allgäu – aber was hier geboten wird, kommt eher einem großen Hotel nahe – wenn überhaupt. Eine große Karte mit alten Allgäuer Gerichten, außergewöhnliche Getränke (vor allem sehr viel gutes und besonderes Bier), Babysitter-Service, Weckdienst, Brotzeitbeutel für den Tag der Heimreise und jede Menge Programm: Filzen, selbst Käsen, Bierbrauen, Bier verkosten, uvm. Einfach der Hammer!

Allgäu Idylle Pur mit Kuh und Bergen an der Radrunde Allgäu.

Allgäu-Idylle pur mit Kuh und Bergen: Diese Aussicht hatten wir beim Bergbauernwirt.

Die beiden Chefs Manuela und Wolfgang führen ihren Bergbauernwirt sehr persönlich und mit sehr viel Leidenschaft. Das haben wir als Gäste sofort gemerkt: Durch den tollen Service, die vielen extra Angebote, das leckere Essen, das selbstgemachte Brot oder auch ein kleiner Smiley auf dem Ei am Morgen. Da wollten wir fast gar nicht weiter radeln… Zum Glück haben wir ja unseren selbst gemachten Käse eingepackt – von dem können wir jetzt noch ein paar Tage zehren.

Unser Lieblingsort auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu

An diesem Tag war es wirklich schwer, sich für einen Ort zu entscheiden, da die ganze Etappe immer wieder tolle Aussichten auf die schnee-weißen Berge bietet oder wir uns gerne für ein Päuschen an die blau-grün schimmernde Iller gesetzt haben.

Die Iller vor Traumkulisse auf der Radrunde Allgäu.

Die Iller vor Traumkulisse auf der Radrunde Allgäu.

Besonders schön sind aber die Bänke direkt am Alpsee. Wenn auf der Radrunde vom Osten her kommt, gibt es direkt am Anfang des Sees ein paar schöne Bänke die einen herrlichen Blick auf den See und die Berge im Hintergrund freigeben. Da haben wir fast vergessen, dass wir bald weiter fahren müssen!

Rasten am großen Alpsee, ein schöner Platz auf der Radrunde Allgäu

Rast am großen Alpsee – ein sehr schöner Platz wie wir finden…

Rad-Marathon Tannheimer Tal, nächstes Jahr wieder

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Mitradeln in der Masse, sich Freiraum verschaffen? Nein danke, dachte ich mir.  Der Rad-Marathon Tannheimer Tal mit über 1.900 Teilnehmern ist nichts für mich. Und dann war ich doch mit dabei und muss sagen: Nächstes Jahr wieder!  Danke an alle, die mich überredet haben. Ich wusste dass es Vorbereitungskurse gibt, spezielle Rennradwochen und in der Woche vor dem Marathon täglich Ausfahrten und Radlerstammtische.  Und dass richtig viel Geld für Rennräder ausgegeben wird. Ich hingegen fahre ein altes Bianchi und sehe das Rad in erster Linie als Fortbewegungsmittel um lange Distanzen leichter zu bewältigen.

Die Nervosität steigt – lockeres Einrollen vor dem Rad-Marathon Tannheimer Tal

Und nun, da angemeldet, musste ich mir die Starter-Unterlagen am Vortag abholen. Und wenn ich schon ins Tannheimer Tal fahre, dachte ich mir, dann kann ich ja mal eine Ausfahrt mitmachen, um zu sehen wie man überhaupt in einer Gruppe fährt. Sonst radel ich alleine oder mit meinem Mann.  Und schon hier wurde ich positiv überrascht. Die Ausfahrt war locker, man konnte gut  Gespräche führen was wiederum bedeutete, dass man zu zweit nebenher fuhr. Sehr zum Leidwesen der Oldtimer- und anderer Autofahrer, die ebenfalls im Lechtal unterwegs waren.

Starterpaket Radmarathon Tannheimer Tal

Der Samstag – einrollen und abholen Startpaket

Starterpaket und Startnummern für Rad und Radler

In der Halle gab es dann ein gut gefülltes Starterpaket, das unter anderem zwei Paar Socken enthielt. Der Sinn wurde mir am nächsten Tag bewusst, als meine Füße in den Schuhen schwammen. Hin- und her gerissen war ich beim Ausfüllen meiner Startnummer: Auf der Rückseite trägt man die Notfallnummer sowie Blutgruppe ein. Hoffentlich kein böses Ohmen. Doch kein einziger Unfall ist passiert, was unter anderem der guten Streckenführung zu verdanken ist. Und natürlich der Disziplin der Radler. Denn an diese appellierten die Veranstalter und Polizei am Vorabend. Der Transponder ist in der Startnummer des Rads untergebracht. Eine solche professionelle Zeitmessung hatte ich noch nie. Mittels der Transpondermessung wird auch erfasst, welche Strecke man tatsächlich fährt. Denn unter der Fahrt kann man sich nach rund 60 Kilometern entscheiden, ob man die Kurzdistanz von 85 km mit 690 Höhenmetern oder die Mitteldistanz von 130 km und 930 Höhenmetern fährt.

Startnummer mit Transponder und wichtigen Infos

Der Rad-Marathon Tannheimer Tal – jetzt wird es ernst

Bereits um 6 Uhr starteten gut 1.000 Radler auf der Langdistanz, den  224 Km und 3.500 Höhenmetern. Nicht nur junge und superschlanke Sportler, sondern auch normale Gewichtsklassen. Alle wurden hart geprüft, denn der anfängliche Nieselregen wurde zum Regen und erst nach 100 km zeigte sich die Sonne. Da taten die Muskeln richtig weh, erzählte Stephan aus Kempten, der genau nach 7:01 Stunden – einer für mich unglaublichen Leistung – das Ziel erreichte. Doch die Quälerei hatte doch eine gute Seite. Denn jene, die nach gut neun Stunden oder später eintrafen, wurden wieder nass.

Countdown für den Start

Und dann um 7 Uhr durften alle anderen starten. Eine lange Schlange bildete sich, knapp 5 Minuten dauerte die Durchfahrt, bis alle 836 Teilnehmer den Start und die Zeitmessung passiert hatten. Und wohl zehn Minuten später fing es an zu regnen: Für mich der erste Stopp, um meine Regenjacke über zuziehen.

 

Sportograf hat fotografiert, auch so ein Service des Orga-Teams

Allgäuer Alpen und Tiroler Berge als Kulisse für den Rad-Marathon Tannheimer Tal

Kühe standen auch auf der Straße von Grän nach Pfronten hinab. Die Polizei warnte mit Trillerpfeifen vor den Weiderosten in der Straße und damit letztlich auch vor den Tieren. Das hat so manchen Radler irritiert. Die Enge hinab konnte ich schon mal einen ganzen Schwung überholen, denn gestartet bin ich als eine der letzen. Ich wollte Abstand von der Menge, aber bremsen den Berg hinab – nein, das geht auch nicht. Und sicher fühlte ich mich schließlich auch, denn der österreichische Sanitätsdienst fuhr irgendwie immer mit.

Rad-Marathon Tannheimer Tal

km 54 – die erste von vier Verpflegungsstationen auf dem Rad-Marathon Tannheimer Tal

Nach 54 km dann die erste Verpflegungsstation.  Zeit die Regenjacke auszuziehen, denn als Hobbyradler bin ich nicht imstande, sie auf dem Rennrad zu wechseln. Ich war von innen durchs Schwitzen genauso nass wie außen. Hätte ich jetzt noch das 2. Paar Socken aus dem Starterpaket! So war mir auch bei der Anfahrt erst einmal kalt, das änderte sich aber schnell wieder, wenn man im Tritt ist. Ans Windschattenfahren habe ich mich schnell gewöhnt. Wir hatten eine schöne 5er Gruppe gebildet: Mein Mann Berthold voraus, mit mir dann noch drei Frauen, später kamen noch zwei Männer hinzu. So fuhren wir über lange Distanzen weiter.  Andere hängten sich die letzten 10 km ein. Bei den Stopps erzählten wir dann miteinander. Bekannte kamen auf uns zu – wir waren ja in unseren Allgäu-Trikots unübersehbar.

Allgäuer Urgestein der Rennradszene, Max mit der Nummer 2522

Eine Allgäuer Radlegende: mit 81 Jahren voll dabei

Und ich traf auf ein Urgestein der Rennradszene, der Wentz Max von der Radunion Wangen. Mit seinen 81 Jahren fuhr er die Mitteldistanz locker mit. Man muss schon sagen, das Radtrikot steht ihm immer noch gut! Während so manch einer eingepresst wie eine Leberwurst im Trikot dasteht, macht Max eine gute Figur. Auch nach dem Radeln schnell in andere Klamotten – ein Sportler durch und durch. Der Tannheimer (bei Memmingen) fuhr für die Radunion Wangen zahlreiche Siege ein. Die Radunion Wangen richtet im Jahr 1929 das  erste und damit älteste Radkriterium Deutschlands aus. Max und sein um vier Jahre jüngerer Kollege Peter Beck können übrigens bestens erzählen, wie der Radsport und Radtourismus begann.

Gaichtpass, gut befahrbar

Der Aufstieg  – der Gaichtpass als beliebte Rennrad Strecke

Rennradler fahren den Gaichtpass am besten morgens. Nicht nur um der Sonne zu entgehen, sondern auch dem Verkehr. Diese landschaftlich schöne Strecke vom Lechtal herauf, die Berge Tirols und die Allgäuer Alpen vor sich, macht Laune. Doch offensichtlich auch dem motorisierten Ausflugsverkehr, doch die Organisatoren des Radmarathons tun alles, um Autos und Motorräder zur Vorsicht zu bewegen. In Weißenbach gab´s noch die letzte, vierte Station. Auch hier stoppten wir, denn es sollte eine schöne, abwechlungsreiche Radausfahrt werden. Und tatsächlich, es gab unter anderem etwas anderes zu essen – Nutellabrote, wie viele Männer mit großer Freude wahrnahmen!

Auch auf den letzten 17 km feuerten die applaudierenden Zuschauer die Rennradler an. Wer die wohl bestellt hat? Jedenfalls tat´s gut, denn beim normalen Radeln jubelt mit keiner zu. Danke also ans Orga-Team rund um Michael Keller, denn so macht eine Strecke natürlich noch mehr Spaß.

Das Ziel: Einfahrt, Begrüßung, die ganze Atmosphäre

Und dann die Zieleinfahrt: Dank des Transponders wissen die Organisatoren Namen und Zeit und man wird begrüßt, als hätte man einen Wettkampf gewonnen. Ganz stolz steigt man dann auch vom Rad. Danke an Max Hillmeier, sportlicher Kurdirektor aus dem benachbarten Bad Hindelang und Hannes Nägele, der Sportorganisator beim Allgäuer Zeitungsverlag, für die aufmunternden Worte. Das ist der Unterschied zwischen daheim radeln und hier.

Jeder wurde wie hier der Langstrecken-Sieger (Dominic Aigner fuhr in 6:05 Stunden 224 km / 3.500 m – unglaublich!) begrüßt.

Und dann geht´s zum Hoigarte: Man trifft sich, isst und trinkt gut, wartet auf die Verlosung. Obwohl es eine touristische Veranstaltung ist, ist der sportliche Anspruch vorhanden: Die ersten zieht es sofort zur Auswertung, denn modernste Technik lässt viel zu: Man kann seine Zeit abrufen, schauen wie lange man Pausen  gemacht  hat – viel zu viel, aber nett war´s auch in Tirol! Und natürlich vergleichen wie gut man ist, wie so manch Bekannter oder die Freunde drauf sind.

Ergebnisse vergleichen

Gute Stimmung, tolle Organisation, ein wenig Ehrgeiz, Tannheimer Tal und Allgäuer Alpen

Die Mischung macht´s, dieser Spruch stimmt einfach. Denn was nützt die schönste Landschaft wenn die Organisation nicht stimmt? Und die gute Stimmung überträgt sich, mach Lust auf mehr. Und dann noch das Rahmenprogramm, das Urlaubsangebot: Vor dem Marathon die besagten Ausfahrten mit den Profis Marcel  Wüst und Gerrit Glomser, dem Streckenchef Bernd Vogler und Michael Keller, Tourismuschef Tanheimer Tal und ehemaliger Bundestrainer der österreichischen MTB-Damen. Und noch besser, die Rennradwoche immer an Pfingsten ab Füssen mit Marcel Wüst. Ich weiß schon was ich zu Weihnachten und Geburtstag schenke!

Mein Mann ist ganz angefixt und wird 2018 die 224 km radeln. Und ich muss mir ein neues Zugpferd suchen, um im Windschatten zu radeln. Sonst schaffe ich diesen Schnitt bei 30 km und 930 hm nicht.

 

Rad-Marathon Tannheimer Tal 2017

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Der Radmarathon Tannheimertal 2017 liegt hinter uns und obwohl wir keine aktiven Teilnehmer waren, hat uns die ganze Woche sehr viel Spaß gemacht.

Die ganze Woche deswegen, weil wir auch bereits bei den Vorbereitungen dabei waren und weil wir auch die Rennradwochen mitbekommen haben. Der Radmarathon am Sonntag ist dann der Höhepunkt der Aktivitäten.

Rennrad-Wochen im Tannheimer Tal

Los geht’s am Montag Nachmittag mit den ersten Ausfahrten. Die dienen zum Kennenlernen der verschiedenen Strecken und zur eigenen Leistungsüberprüfung „Schaff ich das?“. Damit hier alle auf ihre Kosten kommen, gibt es jeweils bis zu fünf verschiedene Ausfahrten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Die reichen von der ‚Kaffeefahrt‘ liebevoll Capuccino-Runde genannt bis zu anspruchsvollen Passfahrten. Die Cappuccino-Runde ist laut Marcel Wüst „für alle, für die das Fahrrad ein Fortbewegungsmittel ist und kein Sportgerät“. Geführt werden diese Ausfahrten von bekannten und berühmten Rennradfahrern wie der eben schon erwähnte Marcel Wüst oder Glomser Gerrit oder engagierten Fahrern, die die Strecke wie ihre eigene Westentasche kennen.

Die Bandbreite der Ausfahrten zeigt schon sehr gut den Geist dieses Marathons. Denn es geht hier in erster Linie um den Spaß, um das Dabei sein, aber nicht um ein Rennen oder ehrgeizige Ziele. Deswegen ist bei den Ausfahrten auch immer eine Einkehr mit eingeplant und der Spaß beim Radeln und beim Miteinander steht im Vordergrund. Wer mal beim Start einer solchen Ausfahrt dabei war, weiß was ich meine. Es wird gelacht, gescherzt und die Fahrer unterhalten sich während des Strampelns. Und die Strecken sind natürlich hier im Tannheimer Tal und im Allgäu wunderschön. Wann immer es möglich ist, werden auch Radwege befahren, so dass man auch die schöne Natur genießen kann und auch mal in Gruppen nebeneinander fahren kann.

Jeden Tag gibt es so mehrere Ausfahrten. Immer um zehn Uhr. Falls es zu der Zeit regnen sollte, gibt es um 14 Uhr einen zweiten Versuch. So kann man sich sehr gut auf den Sonntag vorbereiten.

Am Freitag gab es zusätzlich von Marcel Wüst noch einen Fahrtechnik-Workshop, der auch schon allein beim Zuschauen sehr interessant war. Es ist doch immer wieder toll, wieviele Tipps man von erfahrenen Profis bekommen kann. Und selbst, wenn es nur ein einziger Tipp ist, den man dann mit nimmt. Der kann ja schon ausschlaggebend sein, um das eigene Fahren entscheidend zu verändern. Sei es, dass es bequemer wird oder weniger Kräfte zehrend oder einfach schöner. Vielleicht verliert man auch die Angst vor gewissen Situationen und erhöht damit den Fahrspaß.

Alle Fotos gibt es hier zu sehen: Fotos Fahrtechnik-Training mit Marcel Wüst

Am Samstag gab es die letzten Ausfahrten, die dann ‚Einrollen‘ genannt werden. Zum Teil werden da auch noch einmal Teile der Radmarathon-Strecke gefahren, und diese kennen zu lernen. Immerhin gibt es da auch ein paar besonders herausfordernde Teilabschnitte, wie steile Abfahrten oder starke Steigungen. Einige ändern danach noch einmal ihre Strecken Auswahl. Aber das ist ja auch gut so. Schließlich möchten alle ja wieder heil und gut gelaunt ins Ziel kommen. Falscher Ehrgeiz ist hier nicht angebracht. So manch einer entscheidet auch während der Fahrt, indem er an der Strecke bei der Abzweigung zwischen der 85 km Runde oder der 130 km Runde entsprechend nach links oder rechts abbiegt. Die Lechbrücke scheint wirklich eine besondere Wegmarke zu sein und für den ein oder anderen eine Zitterpartie. „Soll ich? Soll ich nicht?“.

Vorbereitungen zum Rad-Marathon Tannheimer Tal 2017

Während sich die Fahrer auf den Höhepunkt am Sonntag per Rad oder Workshop vorbereiten, werkeln im Hintergrund bis zu 300 Personen mit, dass der Radmarathon überhaupt statt finden kann. Das Organisationsteam hat alle Hände voll zu tun. Bis zum Schluss gibt es noch Anmeldungen. Startnummern müssen vorbereitet werden, Anmeldungen abgewickelt werden. Die Strecke muss mehrmals befahren werden. Der Kontakt zur Straßenmeisterei und Polizei ist eng in der Woche: „Was ist mit der Baustellenampel? Und an welcher Stelle wird der Verkehr angehalten?“

Sponsoren müssen gesucht und betreut werden. Die Starterpakete werden vorbereitet. Der Boden in der Tennishalle braucht einen Schutz gegen die vielen Straßen- und Radlerschuhe. Das Rennbüro muss eingerichtet werden. Lautsprecher werden aufgebaut. Die Bühne muss gebaut und mit Teppich belegt werden. Das Siegerpodest muss bereit stehen. Die Verpflegung muss gewährleistet sein. Und für die Pastaparty müssen große Mengen von Nudeln gekocht werden. Überall wuselt es. Überall sind Leute in leuchtenden farbigen T-Shirts im Auftrag vom Radmarathon unterwegs. Und immer wieder gibt es Fragen und kleinere und größere Herausforderungen. „Wo kommt das hin? Und wann werden eigentlich die Biertische geliefert?“. Die Telefone stehen nicht still. Immer wieder wird Auskunft gegeben und Fragen beantwortet.

Auch hier ist die Stimmung gut. Die Leute arbeiten sehr gut zusammen. Es werden Witzchen gemacht und jeder erteilt bereitwillig Auskunft im Rahmen der Möglichkeiten. Und so wird die Tennishalle ganz schnell zum Radsportzentrum und das Cafe zum Radmarathonbüro. Abends werden die Schilder an der Strecke verteilt. Nicht nur Richtungsweiser sondern auch Warnzeichen und Hinweisschilder. Das eine Team kommt um Mitternachtt zurück und das andere startet erst morgens um zwei Uhr. Alles für die Teilnehmer.

Draußen werden Absperrgitter aufgestellt. Auf der Wiese erscheinen Fahrradständer und eine Start-/Zieldurchfahrt wird aufgebaut. Die Musik kommt und beschallt alle Arbeitenden und der Wagen für die Zeitnahme richtet alles ein. Fahrer holen ihre Startnummern, halten ein Schwätzchen und immer wieder werden Kartons mit Sachen angeliefert. Essen, Urkunden, Büromaterial, T-Shirts, Pokale, Gutscheine, Besteck (übrigens kein Plastik!), Müllsäcke, Kuchen, Plakate, eine Videowand, Kabel, Absperrband, Getränke und und und.

Sonntag – der Rad-Marathon

Am Sonntagmorgen wuselt es im Start-/Zielbereich schon wie in einem Ameisenhaufen. Die einen holen noch ihre Startnummern. Die anderen nutzen das Angebot, zu frühstücken und wieder andere stehen schon vor der Startlinie. Die Aufregung liegt förmlich in der Luft. Alle sind nervös. Die einen bangen um einen guten Startplatz. Die anderen halten Plätze frei für Nachzügler und das ein oder andere Fahrrad wird da schon mal über die Köpfe der wartenden gehoben. Manchmal sogar verkehrt rum, so dass es dann noch mal gewendet werden muss. Die anderen fragen sich, ob sie die Strecke schaffen, ob alles gut gehen wird. Wieder andere überlegen, ob sie die Regenjacke anziehen sollen oder doch im Rucksack lassen sollen. GPS-Geräte werden angeklickt, Tracker eingestellt und bis zur letzten Minute wird an der Startnummer gezupft.

Und dann geht es endlich los auf die Strecke. Die Fahrer setzen sich in Bewegung. Die Radierschuhe klacken, wenn sie in die Pedale einhaken. Vorneweg fahren Begleitfahrzeuge mit Blinklichtern und ein Kamerawagen. Es dauert Minuten, bis auch der letzte über die Startlinie gerollt ist und alle auf der Strecke sind.

Inklusion

An diesem Sonntag gab es gleich drei Starts. Um sechs Uhr startete die größte Gruppe auf die 220 km Runde. Eine Stunde später dann gingen die Fahrer für die 85 km und 130 km an den Start. Und zum ersten Mal gab es beim Radmarathon im Tannheimer Tal sogar einen Start von Dreirädern. Die beiden Teilnehmer durften 15 Minuten vor den anderen losfahren, um niemanden in dem dichten Gedränge zu behindern. Wie schön, dass das hier möglich war. Jeder einzelne Start wurde gebührend von den anwesenden Zuschauern gefeiert.

Auf der Strecke

Und überall an der Strecke stehen Helfer, Ordner oder Polizei. Die Verpflegungsstationen werden eingerichtet. Brote werden geschmiert, Obst aufgeschnitten und isotonische Getränke angerührt. Es gibt sogar Magnesium, falls die Muskeln streiken sollten.

Die Stimmung bei den Fahrern ist gut. Es wird auch heute geredet. Man stimmt sich ab. Wer fährt vor? Wer übernimmt? Wo geht es lang? Für die Fotografen entlang der Strecke wird gelächelt oder gewinkt. Manche Fahrer sind einsam und allein unterwegs andere fahren zu zweit, in Gruppen oder in Teams. Die einen tragen Trikots in Vereinsfarben, die anderen haben sich etwas besonderes für den Radmarathon einfallen lassen und besorgt.

An den Verpflegungsstationen werden die Räder fallen gelassen, die Frauen suchen die Toiletten, die Männer nehmen gleich die Wiese. Es wird gefachsimpelt. Man stimmt sich ab. Wer fährt mit wem wie weiter? Soll ich doch die Strecke verkürzen oder wage ich die große Runde? Aber auch hier ist die Stimmung gut.

Am Ziel wartet man währenddessen schon auf die ersten Fahrer. Und dann fährt der erste über die Ziellinie. Auch hier fahren manche zu zweit durch und halten sich an den Händen oder als Team oder als Gruppe. Dabei sein ist alles. Viele schwärmen von ihrer Gruppe. „Ohne Dich hätte ich es nicht geschafft!“ Man zieht einander mit, motiviert sich gegenseitig oder schiebt schon mal einen Kollegen den Berg hoch. Jede Zieldurchfahrt ist emotional. Von „endlich geschafft“ bis tränenreich bis hin zu Jubel. Alles dabei.

Der Letzte fährt schwungvoll 6 Minuten vor Zeitschluss durch das Tor und wir noch bejubelt. Der chinesische Teilnehmer brüllt fremdländisches in sein Handy. Die Emotionen kochen hoch. Streckenabschnitte werden noch einmal besprochen. Ein Bier getrunken und es gibt wieder Schlangen an der Nudelausgabe.

Und ganz oft hört man: „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.“ „Ich hab schon die Unterkunft gebucht.“ „Aber nächstes Mal fahr ich die 130 km.“

Und irgendwie hab ich jetzt auch Lust, Fahrrad zu fahren…

Foto-Galerien

Und da wir noch sooooo viel mehr Fotos geschossen haben, hier die gesammelten Links zu den einzelnen Foto-Galerien mit allen Fotos der Rennradwoche und des Rad-Marathons:

Rennradwoche Tannheimer Tal 2017

Vorbereitungen zum Rad-Marathon Tannheimer Tal 2017

Fahrtechnik-Training mit Marcel Wüst

Impressionen Rad-Marathon Tannheimer Tal 2017

Teilnehmer Fotos Rad-Marathon Tannheimer Tal 2017

Alle Tweets der Live-Reportage zum nachlesen und schauen

Von Bolsterlang nach Pfronten auf der Radrunde Allgäu

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Durch wunderschöne Gipfelwelten

Die Radrunde Allgäu ist mehr als Radeln in schöner Landschaft: Wir waren auf der Tour durchs Allgäu unterwegs und haben herausgefunden, was ihr auf der Radrunde alles entdecken könnt. Zwischen Bolsterlang und Pfronten haben wir die geballte Allgäuer Gipfelwelt erlebt – nicht nur bei der Aussicht, auch bei den Steigungen.

Die heutige lange Etappe vom Bergbauernwirt in Sonderdorf bis Pfronten ist bestimmt von traumhaften Aussichten auf die nahegelegenen Bergketten der Allgäuer Alpen. Egal ob in den Hörnerdörfern oder später dann Richtung Pfronten. Da sind Steigungen, aber natürlich auch rasante bergab Fahrten vorprogrammiert. Ganz besonders toll war das Ende: wenn es aus dem Tannheimer Tal hinaus Richtung Pfronten geht, geht es nur noch wunderschön an der Vils entlang bergab. Zu erleben gibt es auf dieser langen Etappe so einiges: Ob in der Natur in der Höhle in Obermaiselstein oder in der Starzachklamm bei Burgberg, oder aber bei schlechtem Wetter ins Skimuseum in Fischen oder das Heumuseum in Pfronten. Um Beschwingt durch die Etappe zu kommen lohnt sich eine Führung mit Schnapsprobe in der Enzianbrennerei in Sonthofen.

Die Vils entlang nach Pfronten, gehts auf der Radrunde Allgäu nur bergab.

Immer nur bergab – soooo schön: Die Vils entlang nach Pfronten

Was es entlang der Route zu entdecken gibt

Sturmannshöhle Obermaiselstein

Schon nach wenigen Kilometern hinter Bolsterlang führt die
Radrunde durch Obermaiselstein. Hier lässt sich ein unterirdisches Juwel entdecken: Die Sturmannshöhle. 300 Meter führt ein Wegsystem in die Tiefe und man kann speziell beleuchtete, Millionen Jahre alte Gesteinsformationen bestaunen. In der Tiefe der Höhle gurgelt der Höhlenbach.

FIS Skimuseum Fischen

Der nächste Ort nach Obermaiselstein ist Fischen. Hier kann man im Winter wunderbar Skifahren – und im Sommer im Skimuseum der Geschichte des beliebten Wintersports nachspüren. Die Ausstellung ist relativ überschaubar, aber dennoch sehenswert. Ein kurzer informativer Stopp.

Enzianbrennerei Sonthofen

Enzianbrennerei Turra in Sonthofen an der Radrunde Allgäu

Eine Enzianbrennerei mit langer Geschichte.

Einen kulinarischen Stopp der besonderen Art gibt es im Stadtzentrum von Sonthofen. Dort, mitten in der Innenstadt, hat Stefan Weber im Keller seines Ladens eine Enzianbrennerei. Seit über hundert Jahren wird in der Weinbrennerei Turra schon Enzian gebrannt – aus selbst gegrabenen Enzianwurzeln. Bei einer kleinen Führung durch die Produktion kann man erahnen wie viel Arbeit hinter dem kleinen, feinen Allgäuer Schnäpsle steht. Der Hausherr selbst führt und erklärt alles über den Brennvorgang, die Wurzel-Maische und die Lagerung.

Im Anschluss an die Führung haben wir den hauseigenen Brand natürlich probiert. Eine Empfehlung von uns ist der Enzian aus dem Holzfass: Er ist etwas milder und eignet sich so auch für Fahrradfahrer die noch weiter müssen. Anmelden sollte man sich einige Wochen im Voraus.

Starzlachklamm

Wer es etwas aktiver will, der findet nur wenige hundert Meter hinter Sonthofen in Richtung Burgberg die Starzlachklamm. Die Starzlach hat sich über Jahrtausende ihren Weg durch den Fels gegraben und so sind beeindruckende Fels- und Gesteinsformationen entstanden. Über verschiedene Rundwege kann man die Klamm erkunden – ein toller Nebeneffekt an heißen Sommertagen: Es hat in der Starzlachklamm durch das Quellwasser und die Felsen immer recht frische Temperaturen. Fahrräder sind in der Klamm verboten.

Abkürzungsmöglichkeit auf der Radrunde Allgäu:

Wem die Etappe über Mittelberg, Wertach und Kranzegg zu lang ist, der kann ab Sonthofen auf über den „Allgäuer-Genuss-Radweg“ abkürzen und fährt dann über Bad Hindelang und Oberjoch direkt nach Schattwald und ins Tannheimertal. Wegen schlechtem Wetter haben wir unsere Etappe so um ca. 30 Kilometer gekürzt. Und Bad Hindelang lohnt immer einen Stopp.

Blick über Bad Hindelang - Auf der Abkürzung der Radrunde Allgäu

Diesen gigantischen Blick über Bad Hindelang bekommt man nur auf der Abkürzung der Radrunde Allgäu zu sehen.

Einkehr-Tipps für hungrige Biker entlang der Radrunde Allgäu

Olivenbauer Wertach

In Wertach empfehlen wir euch für die Einkehr den Olivenbauer. Wir kommen – auch ohne auf der Radrunde zu sein – schon seit vielen Jahren hier her. Das selbstgebraute Bier ist schwer zu empfehlen, genauso wie die Allgäuer Spezialitäten, aber auch die Pizzen.

Schankwirtschaft Pfronten

Die Schankwirtschaft liegt direkt an der Radrunde beim Ortseingang von Pfronten linker Hand. In dem Wirtshaus, das nach dem Vorbild alter Pfrontner Bauernhäuser gebaut und eingerichtet wurde, kann man nicht nur richtig gut allgäuisch Essen, sondern kann auch das hauseigene Bier probieren. Für uns gabs – ganz klar – Allgäuer Kasspatzen. Super lecker!

Hier könnt ihr entlang der Radrunde Allgäu schlafen

Hotel „Am Sonnenhang“ in Oy-Mittelberg

Wer es etwas gemütlicher angehen will, der kann bereits in Oy-Mittelberg übernachten. Im Hotel „Am Sonnenhang“ ist der Name Programm. Auf der wunderschönen Terrasse kann man sich nach getaner Tret-Arbeit ein kühles Radler gönnen. Anschließend ist der Weg ins kuschelige Bett nicht mehr weit.

Pension Vendel in Pfronten

Wir haben nach dieser – etwas längeren Etappe – in der Pension Vendel gleich am Ortseingang von Pfronten geschlafen. Die Unterkunft liegt quasi direkt auf der Radrunde Allgäu. Neben gemütlich-heimeliger Atmosphäre in den Zimmern bzw. Wohnungen, Spezial-Angebot hier: Die Chefin selbst bietet Anwendungen und Massagen an. Wer seinen müden Waden etwas Gutes tun will, sollte im Vorfeld der Buchung anrufen und Termine klären. Dann steht diesem Waden-Urlaub nichts mehr im Weg.

Unser Lieblingsplatz auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu

Der Fischteich im Tannheimer Tal - liegt auf der Radrunde Allgäu

Ein richtig schönes Plätzchen: Der Fischteich im Tannheimer Tal.

Nach dem Dörfchen Tannheim in Tirol auf dem Weg nach Pfronten kommt man an einem kleinen Fischweiher vorbei. Hier unter Bäumen kurz zu rasten, sich auf die Bank zu setzen und den Fischen beim Schwimmen zu zuschauen ist sehr meditativ, beruhigend und einfach schön. Für uns war das einer der schönsten Plätze auf der Route. In dem Restaurant daneben gibt es übrigens auch den einen oder anderen Fisch aus dem schönen Weiher.

Rad-Marathon und Radwoche Tannheimer Tal

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Start

6:00 Uhr Start Rad-Marathon Tannheimer Tal – warum tue ich mir das an, 230 km und 3,500 Höhenmeter auf dem Rad? Das Hochtal liegt noch im Halbdunkel der aufgehenden Sonne, die man hinter den dichten Wolken, die am Berg zu kleben scheinen, nur erahnen kann. Ich stehe in der Abgrenzung der ersten Startergruppe, treffe zufällig auf Eric, der im gleichen Hotel wohnt und mit dem ich mittlerweile am gleichen Frühstückstisch sitze. Unser gemeinsamer Kumpel und Tischnachbar Karlheinz ist nicht zu sehen.
Ansprache, Startschuss, es geht los. Ich will es langsam angehen lassen, werde aber vom Sog der ersten Gruppe mitgerissen. Dreißig Meter vor mir wird Tempo gemacht ohne Wenn und Aber. Eric, der von Audi Sport gesponsert wird, ist ganz vorne mit dabei. Die Strecke geht aus Tannheim heraus Richtung Grän, mittels Schleife zurück nach Tannheim, dann Richtung Oberjoch. Erst auf der Abfahrt nach Jungholz kann ich mich etwas erholen, rolle mit, mein Puls geht etwas herunter. Das Allgäu ist tückisch, keine langen Anstiege, aber viele kleinere, z.T. steile Rampen, wie Jungholz oder Wertach. Ich fahre mein Tempo, komme ziemlich gut über die ersten Hügel. Runter in Richtung Kranzegg, Rettenberg, dann Kurs auf Immenstadt. Mittlerweile sind die vereinzelten Tropfen in strömenden Regen übergegangen. Die kleine Gruppe wächst an, Eric ist noch immer da. Wir fluchen gemeinsam aufs Wetter – geteiltes Leid…

Die erste Herausforderung

Die erste große Herausforderung wartet nach ca. 80 km, der Riedbergpass – berühmt berüchtigt wegen seiner 16%. Vorher die Abfahrt in Richtung Ofterschwang, während ich und alle anderen Tempo herausnehmen, schießt irgendein Wahnsinniger an mir vorbei. Die letzte Kurve, 90 Grad, hat er nicht auf der Rechnung. Er bremst in Panik, sein Hinterrad bricht aus und säbelt Eric in die Böschung. Der Typ steht auf und fährt weiter ohne ein Wort zu sagen – ein wahrer Radrennfahrer! Ich warte auf meinen Kumpel, der seinen Lenker neu ausrichten muss. Danach geht’s weiter Richtung Pass. Eric hat Probleme mit der Schaltung, steigt erneut ab. Ich fahre weiter, werde später oben auf ihn warten. Es läuft, um nicht zu sagen es läuft sehr gut. Das 28er Ritzel reicht vollkommen aus – und was heißt hier Kompaktkurbel? Die brauche ich noch nicht! Oben angekommen muten die Alphornbläser, zehn an der Zahl, wie eine Fatamorgana an. Der Gedanke an Gerrit Glomser, der sich sicher wieder wie letztes Jahr für einen Moment dazustellen wird, projiziert ein Lächeln auf mein Gesicht. Eric kommt oben an, Abfahrt. Letztes Jahr waren es aufgezeichnete 104 km/h Höchstgeschwindigkeit, heute werden es höchstens 80, da die Straße nass ist, es immer noch leicht regnet, und ich gerne das Ding zu Ende fahren möchte. Wir lassen die Verpflegungsstation links liegen, wie alle anderen Stationen zuvor auch.

Hochtannberg

Es findet sich eine gute und harmonisierende Gruppe zusammen. Mit 40km/h plus geht es durch den Bregenzerwald. Es hört auf zu regnen, sogar die Sonne kommt raus – ich glaub’s ja nicht! Eine Ziegenherde läuft über die Straße und schafft es gerade noch so auf die andere Seite. Dann die letzte Verpflegungsstation vor dem Hochtannbergpass. Wir halten kurz an, Pinkelpause, Wasser, weiter geht’s. Der Anstieg erstreckt sich über 13 km und fängt relativ harmlos an. Nach ein paar Kilometern schließt Duschi (Marco) auf, ein Teamkamerad. Wir fahren eine Weile zusammen. Er glaubt, wenn wir so weiter fahren ist eine Zeit von 7:20 h drin. Wenn dem so ist, habe er wenigstens ein Bier gut, sage ich – das sollte ich später zahlen müssen. Eric und ich erreichen gemeinsam die Passhöhe, danach geht‘s herrlich abwärts, wir geben mächtig Gas.

Wir fliegen durch’s Lechtal

Unten findet sich erneut eine tolle Gruppe zusammen, sieben an der Zahl. Wir wechseln uns regelmäßig ab, jeder steht etwa gleich lange im Wind. Wir fliegen durch’s Lechtal. Ich führe die Gruppe durch ein Dorf. Linkskurve, plötzlich eine Herde Kühe mitten auf der Straße. Wir kommen zum Stehen, ich bahne mir einen Weg durch die Herde, es dauert einen Moment, bis alle „drüben“ sind, dann geht’s weiter. Ein Fahrer namens Achim macht gewaltig Druck, steht immer etwas länger im Wind als alle anderen. Wir verlieren ihn am Gaichtpass, dem letzten Anstieg, etwa 15 km vor dem Ziel – schade, er hätte es verdient gehabt, mit uns ins Ziel zu fahren.

Am Ziel

Am Gaichtpass schießt plötzlich Eric an mir vorbei, großes Blatt, reißt sofort eine Lücke – ich traue meinen Augen nicht. Später im Ziel erfahre ich, dass er nicht mehr schalten konnte und ihm gar nichts anderes übrig blieb, als an uns vorbei zu preschen. Aus der Not eine Tugend – wir jagen den Pass hoch in Richtung Haldensee. Der Rest ist einfach, nahezu flach, wir erreichen das Ziel in 7:12:14h, viel schneller und besser als erwartet. Mission completed!

Fazit

Die Rennradwoche mit Marcel Wüst und Gerrit Glomser verdient eigentlich einen eigenen Blog. Tannheim macht einfach Spaß, vielleicht auch oder gerade wegen dieser Rennradwoche vor dem eigentlichen Rad-Marathon. Die beiden Ex-Profis sind Bestandteil dieses Gesamtevents, natürlich weil sie als Profis berühmt geworden sind, natürlich weil sie immer noch bewundert und von manchen richtiggehend angehimmelt werden, natürlich – und das muss einfach erwähnt werden – weil sie beide einfach klasse Typen sind. Aber auch, weil sie zur großen Tannheim-Familie gehören, wie Christian, das Moped, Stephan, Dirk, Bernd, Steffi, die gute Seele des Touristikbüros, ohne die nichts zu laufen scheint, Michael Keller und seine Familie, und natürlich all die anderen, die man einmal trifft und sich dann jedes Jahr wieder begrüßt, als kenne man sich bereits ein ganzes Leben lang, wie Karlheinz, Eric, Alexandra, Marco, Thorsten, Anja und, und, und..
Bis hoffentlich zum nächsten Familientreffen in 2018!

 

Bilder und Videos gibt es auch auf dem Beitrag der Meurers zu sehen!

Hier gibt es auch Ergebnisse.

Alle Informationen zum Rad-Marathon Tannheimer Tal gibt es unter www.rad-marathon.at

Radtour von Sonthofen nach Fischen und zurück mit Besuch im Wonnemar Sonthofen

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Als sich der Himmel an Christi Himmelfahrt endlich einmal blau und wolkenlos zeigte, zögerten wir nicht lange und schnappten uns unsere Räder, um uns zu unserer ersten Familienradtour von Sonthofen nach Fischen aufzumachen.

Das Auto parkten wir am Parkplatz des Wonnemar. Hier beginnt zum einen gleich der Radweg und zum anderen wird die Parkgebühr zurückerstattet, wenn man das Wonnemar besucht. Sobald wir alle mit Rädern, Helmen und Wasserflaschen ausgestattet waren, legten wir los.

Vom Wonnemar aus gibt es zwei Möglichkeiten um auf den Illerdamm zu kommen. Bei der Fahrt über den geteerten Wiesenweg ist die Aussicht wunderschön, es sind keine Anstiege vorhanden und der Weg führt angenehm an einem kleinen Bach entlang. Dieser lädt auch mit verschiedenen Bänken zu kleinen Pausen ein. Bei der folgenden Abzweigung nach Altstädten muss man nicht nach Altstädten links abbiegen, sondern nach rechts in Richtung Illerdamm. Auch hier ist eine kleine Steigung vorhanden, die jedoch als kleine Fitnesseinlage genutzt werden kann und für uns gut zu bewältigen ist.

Wer direkt beim Wonnemar auf den Illerdamm möchte, muss über die Sinwag am Illerstadion entlang dem kleinen, geteerten Feldweg in Richtung Illerdamm folgen. Hier folgt ein recht steiler Einstieg in den Illerdamm. Dieser kann mit einem Anhänger oder einem Follow-me Rad nur mit Schieben überwunden werden, da der Illerdamm mit vielen eBike-Fahrern und Mountainbikern recht befahren ist. Somit ist gerade für Kinder der Einsteig schwierig.

Wir entschieden uns für den anspruchsvolleren Einstieg und schafften es mit kräftigem Schieben dann schließlich auf unseren Radweg bis Fischen, den Illerdamm.

 

Der Illerdamm selbst bietet neben der wunderschönen Aussicht auf die Allgäuer Alpen, v.a. bis zur ersten Kurve in Richtung Fischen, einen breiten Radweg. Dieser ist in beide Richtungen zwar sehr befahren, bietet aber genug Möglichkeiten zum Ausruhen. Besonders haben unseren Kindern die Flußauen gefallen, die Teil der Illerrenaturierung nach den vielen Hochwassern der letzten Jahre sind. Diese bieten viele Gelegenheit um die Füße ins Wasser zu hängen und am Fluss zu spielen, ohne dass Gefahr droht.

Auf unserer Radroute fanden wird die verschiedenen Informationstafeln entlang des Illerdamms sehr interessant, die sowohl über verschiedene Tiere in der Iller, als auch über das Hochwasser und die Renaturierung des Lebensraumes entlang der Iller informieren.

Nachdem der Weg nach Fischen abbiegt, geht es noch eine Weile geradeaus, bis der, unserer Ansicht nach, schwierigste Teil der Strecke ansteht. Das Durchfahren einer Unterführung mit Anstieg des Wegs auf der anderen Seite. Schwierig dabei sind vor allem entgegenkommende Fahrradfahrer, die zu viel Schwung haben und auf die gegenüberliegende Fahrbahn geraten, was unsere Kinder ziemlich schockiert hat. Wir konnten sie aber mit viel Schwung holen auf den eigenen Rädern doch fast bis auf die Hälfte des Anstiegs auf der anderen Seite bringen. Das Schieben vom Rest des Stückes war kein Problem.

Insgesamt haben wir für die Radroute von Sonthofen nach Fischen ungefähr 40 Minuten benötigt inklusive Pausen. Mit kleineren Kindern sollte sicher mehr Zeit eingerechnet werden und die entsprechende Zeit für Pausen variiert natürlich.

In Fischen selbst hatten wir viel zu erleben. So empfing uns, aufgrund Christi Himmelfahrt, vor dem Kurhaus Fiskina die Musikkapelle Oberschwaben mit zünftiger Musik, die uns die Gerichte des Kurhauses (empfehlenswert, sehr freundlicher Service, nette Kinderkarte, die uns samt Malstiften ohne Aufforderung gebracht wurde (!), viel Auswahl für die Eltern) noch besser schmecken ließen.

Der „Generationenspielplatz“ vor dem Kurhaus, der samt Kneippanlage wohl eher für die Gesunderhaltung von Senioren gedacht war, unterhielt unsere Kinder sehr gut und sie hatten viel Freude (samt nasser Hosen im Kneippbecken- an Wechselkleidung denken :-) ).

Für wen der Bereich um das Kurhaus nicht allzu ergiebig ist, der kann auch wenige Meter  über den Bach in Richtung Eichhörnchenwald fahren, wo noch ein weiterer schöner Spielplatz mit verschiedenen Häusern und Kletteroptionen wartet. Unsere Kinder waren vom Spielplatz total begeistert.

Wer früh in Fischen ist, sollte Nüsse mitbringen und leise im Eichhörnchenwald sein Glück versuchen – die Eichhörnchen kommen bis auf die Hand, sind aber erfahrungsgemäß ab ca. 9.30 Uhr von Kindergartenbesuchen und frühen fütternden Händen völlig satt, so dass sie von da an nicht mehr zu den Menschen kommen.

Darüber hinweg können jedoch der nahegelegene Minigolfplatz am Waldrand und die angrenzende Eisdiele trösten, die allen Generationen Freude bereiten.

Nun war es Zeit, uns auf den Rückweg auf dem Illerdamm Richtung Sonthofen zu machen, da auf uns noch der Besuch im Freizeitbad Wonnemar wartete.

Das Wonnemar bietet für Kinder allen Alters schöne Attraktionen, von warmem Kinderbecken bis zu Piratenrutschen, Familienrutschen und Rutschen für größere Kinder und Erwachsene. Alle halbe Stunde verwandelt sich das Familienbecken in ein Wellenparadies, wo Jung und Alt viel Spaß haben. Für die Eltern ist die Zubuchung des Gesundheitsbereichs (nicht ganz günstig mit fast 7 Euro pro Person) zu empfehlen; wir empfanden Dampfsauna, Thalassobereich und Sole-Becken als sehr entspannend. Auch die Gastronomie im Wonnemar ist in Ordnung, wodurch unser Radtag sehr entspannt mit glücklichen Eltern und glücklichen Kindern ausklingen konnte.

Insgesamt lohnt sich die Radtour im Allgäu nach Fischen für die ganze Familie und alle Altersklassen, da für jeden etwas geboten ist und die Strecke mit unterschiedlich vielen Attraktionen bereichert werden kann.


Von Pfronten – Füssen auf der Radrunde Allgäu

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Radeln durch den Schlosspark des Märchenkönigs

Die Radrunde Allgäu ist mehr als Radeln in schöner Landschaft: Wir waren auf der Tour durchs Allgäu unterwegs und haben heraus gefunden, was ihr auf der Radrunde entdecken könnt. In der Region um Füssen dominieren Schlösser, Burgen und alte Ruinen die Landschaft. Eine Etappe, die zum Träumen einlädt.

Eine kurze, aber dafür umso aufregendere Etappe, auf der es viel zu entdecken gibt: Seen, Ruinen und Schlösser. Nicht zu vergessen die tollen Einkehrmöglichkeiten mit Blick auf die eben genannten Orte.

Eine Etappe, die vor allem durch den Märchenkönig Ludwig den II. geprägt ist. Da gibt es die Burg Falkenstein, die höchstgelegene Burganalage Deutschlands, die der König eigentlich als Location für ein Schloss auserwählt hatte. Leider starb er, und die Ruine blieb eine Ruine. Die Etappe führt vorbei an weiteren Burgen und kleinen Schlösschen. Fährt man durch diese Region versteht man, warum König Ludwig sich hier nieder gelassen hat: Auf der einen Seite die wunderschöne Bergkulisse, auf der anderen Seite idyllische Seen und weite Wiesen. Am Ende der Etappe fährt man zum krönenden Abschluss auf die Königsschlösser von Füssen zu. Wenn man Glück hat, findet man auch noch eine Unterkunft mit Blick auf die Schlösser. Perfekt!

Mystischer Blick auf das Schloss Neuschwanstein an der Radrunde Allgäu.

Man entdeckt es schon von Weitem: das Schloss Neuschwanstein bei Füssen.

Was ihr entlang dieser Route entdecken könnt

Kössel Bräu in Eisenberg mit Bier-Käse-Wanderung

Kösselbräu ist eine kleine Hausbrauerei mit eigener Gaststätte. Touristen können bei einer Führung den Brauprozess hautnah erlebe und im Anschluss das Bier im eigenen Laden kaufen. Außerdem gibt es hier auch einen Schnaps, der aus dem Maria Hilfer Bier destilliert wird.

Das Gasthaus der Brauerei bietet einfache bayerische Speisen und Hausbiere sowie eine Bier-Käse-Wanderung an. Wer diese machen möchten: Vor dem Sudhaus und der Gaststätte steht eine Tafel mit allen wichtigen Infos.

Checkt aber vor einem Besuch unbedingt die Öffnungszeiten. Wir konnten den Sudkessel mitten im Gastraum leider nur von außen bestaunen. Gerne hätten wir direkt ein Bier aus der Haus-Brauerei verköstigt.

Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg

Die Burgruine Eisenberg auf der Radrunde Allgäu.

Die Burgruine Eisenberg: Geschichte trifft grandiose Aussicht.

Spätestens jetzt wurde uns bewusst: Wir sind im Erlebnisraum Schlosspark angekommen. Und damit auch in der Burgenregion Ostallgäu. Die beide Burgruinen bieten nicht nur unglaublich imposante und malerische Kulissen, die Aussicht von dort oben ist gigantisch! Hopfensee, Forgensee, Füssen, Hopfen usw.

Sich mit dem Rad hier rauf zu kämpfen lohnt sich. Wirklich. Besonders faszinierend fanden wir den Gegensatz zu den Königsschlössern von Schwangau, an denen wir ja im weiteren Verlauf der Etappe noch vorbei kamen.

Füssen und die Fahrradmarke Starrgang

Füssen im Regen an der Radrunde Allgäu.

Füssen – auch bei schlechtem Wetter sehenswert und gemütlich.

Das Highlight der Route ist auf jeden Fall Füssen. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man am Forgensee entlang, an den Königsschlössern vorbei, in die Altstadt radelt.

Hier kann sich der Radler bei einer kulinarischen Stadtführung verwöhnen lassen, das wunderschöne Kloster Sankt Mang und das Hohe Schloss ansehen oder auf den Spuren der Geigen- und Lautenbauer durch die Altstadt schlendern. Diese Stadt bietet definitiv etwas für jeden Geschmack.

Wir haben uns – passend zum Thema Radrunde Allgäu – die Fahrradproduktion Starrgang angeschaut. Die Jungs produzieren vor Ort Kleinserien und Sonderanfertigungen ganz nach dem Geschmack und den Wünschen der Kunden. Das Besondere: Sie recyceln dabei ausschließlich alte Fahrräder und alle Materialien und Dienstleistungen stammen aus dem Allgäu. Dort gibt es also 100%-ige Allgäu-Bikes.

Ein Rahmen von der Radmanufaktur Starrgang an der Radrunde Allgäu.

Individuelles Bike gefällig? Gibts bei der Radmanufaktur Starrgang.

Hier könnt ihr entlang der Radrunde Allgäu einkehren

Schlossberg-Alm in Zell

Die Alm diente ursprünglich als Bauernhof für die oberhalb liegenden Burgen Eisenberg und Hohenfreyberg.
Die Wiesen und Wälder rund um die Schlossbergalm werden also schon seit Jahrhunderten landwirtschaftlich betrieben und genutzt. Heute kann man in der Alm einfach gemütlich einkehren und von der Terrasse aus die Aussicht genießen. Anschließend oder davor lohnt sich auf jeden Fall eine kleine Wanderung zu den beiden Burgruinen.

Gasthaus „Zum Hirsch“ in Hopferau

Hier kehrt man wirklich gerne ein: Nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische treffen sich hier zum Mittagstisch. In der gemütlichen Atmosphäre haben wir uns Cordon-Bleu mit Salat, Hirschschnitzel mit Spätzle und Zwetschgenknödel mit Eis schmecken lassen. Außerdem gab es die Hauslimonade mit selbstgemachtem Holundersirup. Abends oder am Wochenende sollte man hier aber auf jeden Fall reservieren – der Hirsch ist fast immer voll!

Der Hopfensee in Gewitterstimmung an der Radrunde Allgäu.

Der Hopfensee in Gewitterstimmung – zwischen Hopferau und Füssen.

„Küss die Hand“ in Füssen

Hier kann derGast sich fantastische Kuchen von einer echten Wienerin und wienerische Kaffeespezialitäten schmecken lassen. Das Café ist super süß eingerichtet und es duftet einfach herrlich!

Die passende Unterkunft entlang der Radrunde Allgäu 

Hotel zum Hechten in Füssen

Ankommen im Stadtzentrum und direkt ins Zimmer purzeln: Das geht hier, weil das Hotel „Zum Hechten“ direkt unterhalb des Klosters in der Fußgängerzone liegt. Perfekt also, um – nachdem man seine Taschen abgeladen hat und das Fahrrad verstaut hat – noch einen kleinen Stadtbummel zu Fuß zu machen.

Hotel Sommer am Forgensee

Das familiengeführte Hotel Sommer liegt direkt am Forggensee in traumhaft schöner Lage mit Blick auf die Alpen und das berühmte Königschloss Neuschwanstein. Von hier ist man also schnell direkt in die Natur, aber auch in der Altstadt.

Unser Lieblingsplatz auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu

Blick über Pfronten - Lieblingsplatz auf der Radrunde Allgäu.

Herrlicher Blick über Pfronten: Unser Lieblingsplatz auf dieser Etappe der Radrunde Allgäu.

Richtig schön und idyllisch fanden wir eine Bank, die wir ein paar Minuten nach Pfronten-Rehbichel auf der rechten Seite entdeckten. Wir saßen auf einer Blumenwiese und genossen den weiten Blick über Pfronten mit seinen vielen Ortsteilen.

Wer einen Abstecher zu den Ruinen Eisenberg und Hohenfreyberg machen möchte, hat bereits von einer Bank unterhalb eine grandiose Aussicht. Wir haben von dort nicht nur den Hopfensee gesehen, sondern konnten bereits Füssen mit seinen Schlössern erahnen.

Alpenwellness Allgäu: Ein guter Ort für die Lebensfreude. Biohotel Eggensberger

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Tradition und Gegenwart: einer der schönen Plätze im Hotel – und die Gastgeber

Der Charme der Alpen: Licht, Gastfreundschaft und eine helfende Hand

Alpen… äh, was bitte? Alpenwellness? Wir wollen wissen, wie es sich anfühlt, wenn man zwischen Almen entspannt und Kräuter erlebt. Wir? Eine Fotografin und ein Autor aus Hamburg, zwei Reisejournalisten, die ihrer Sammlung an Länderpunkten einen weiteren hinzu fügen – das Allgäu. Station 21: authentisch, aufrichtig und gesundheitsbewusst präsentiert sich in bester Bergblicklage das Bio- und Wellnesshotel Eggensberger…

Ein Hotelportrait von Susanne Baade (Fotos) und Dirk Lehmann (Text)

Blaue Gipfel: Selbst der Verbindungsgang bietet schönste Blicke auf die Allgäuer Berge

Blaue Wasser: Für den Blick kommen sogar die Enten aus dem Becken…

 

„Wissen Sie, woran wir früher immer die Touristen erkannt haben?“ fragt Andreas Eggensberger und entlässt seine Quetschkommode mit einem Seufzer in eine kurze Spielpause. „Nein?“ Er schaut in die Gesichter der Gäste seines Hauses. „An den roten Kniestrümpfen, den grauen Lederhosen und den karierten Hemden. Wer so etwas anhatte, das konnte nur ein Tourst sein. Wir Einheimischen sehen doch ganz normal aus, oder?“ Jetzt stimmt der Gastgeber des Biohotels Eggensberger in das Lachen seiner Gäste ein und spielt die nächste Weise. Virtuos bedient der Hoteldirektor sein Instrument.

Das Smartphone im Schrank

Der zweite Abend im Biohotel Eggensberger am Hopfensee. Und schon ist man Teil einer Familie. Es ist eine besondere Familie. Wir legen Wert auf unsere Gesundheit, wir achten auf unsere Ernährung, wir schätzen einen bestimmten Umgang miteinander, und für uns muss ein Zimmer sehr spezielle Ansprüche erfüllen: Wir freuen uns über allergikerfreundliche Bettwäsche und Teppichböden, wir mögen Möbel aus echtem Holz und natürliche Farben. Und obwohl wir so smartphone-crazy sind wie alle anderen auch, wissen wir wie gut ein wenig digital detox tut – dankend lassen wir das iPhone im Flugmodus im Schrank liegen, statt es auf dem Nachttischchen zu platzieren.

 

Medical Wellness ist hier mehr als ein Trend-Begriff: Lesestoff im Wartezimmer

Gesundheit hat auch viel mit Wohlgefühl zu tun: Honigmassage…

 

Das Biohotel Eggensberger liegt in Hopfen am See. Der Hopfensee ist eingebettet in ein zauberhaft schönes Bergpanorama. Vom Hotel aus hat man einen großartigen Blick auf die blauen Gipfel der Alpen. Und wenn abends die Sonne tiefer und tiefer sinkt, die Berge sich von Dunkel- bis Hellblau in die Ferne staffeln, der See wie Gold glitzert, dann geht einem das Herz auf ob dieser schlichten Schönheit. Das Eggensberger macht schon glücklich mit seiner Lage.

Zertifizierungen sind wichtig

Doch das wahre Glück, das einem dieses Hotel beschert, ist von tiefgreifenderer Wirkung. Man findet es im „Gute-Nacht-Schalter“, der das Zimmer vom Stromnetz abkoppelt und so zur Elektrosmog-freien Zone macht. Selbst wenn man gar nicht so recht daran glaubt, dass die tägliche Belastung durch elektromagnetische Strahlung etwas mit einem macht, es fühlt sich gut an die Möglichkeit zu haben. Oder das Essen. Selbst wer meint, dass wir in einer Zeit des Bio-Hypes leben (in der es offenbar mehr Bekenner für diesen Lifestyle gibt als Käufer der entsprechenden Produkte), so vermittelt es einem eine tiefe Zufriedenheit, zu wissen, dass man verantwortungsbewusst isst.

 

Auch eine Art Bergdoktor: Hoteldirektor Eggensberger bei der Audienz…

Panorama-Blick: Eine Städter-Seele möchte schon bei diesem Foto durchatmen

Panorama-Sauna: Die traditionellen Schwitzstuben mit Blick auf den See

 

Verantwortung ist ein wichtiges Thema in diesem Hotel. Überall findet man Zertifizierungen und Belege dafür, dass man es im Eggensberger sehr genau nimmt. „Wenn Sie heute ein ganz normales Hotelzimmer modernisieren lassen wollen, ist das gar nicht teuer. Es gibt Firmen, die darauf spezialisiert sind“, sagt Heike Eggensberger. „Doch wenn es darum geht, Bio-Standards einzuhalten, dann wird es schwierig, überhaupt einen Anbieter zu finden – und kostspielig.“ Schon aus dem Grund setze man als Betreiber eines Bio-Hotels auf Langlebigkeit.

Die Überzeugungskraft eines Lebensstils

Das Hotel Eggensberger steht konsequent für eine Haltung und präsentiert diese ganz undogmatisch. Man will nicht bekehren, lässt den Gast aber selbstverständlich daran teilhaben. So verfügt das Hotel über moderne Elektro-Autos, und jeder Gast hat die Möglichkeit, damit zu fahren. Und wenn man zurück kommt nach einer Tour über die schmalen und kurvenreichen Sträßchen zwischen Hopfen- und Forggensee, dann muss man nicht mehr viel Worte darüber verlieren, wie segensreich es ist, diese Ruhe und Entspanntheit im Verkehr zu genießen.

 

Ein Schmuck: Seit seinem xy Lebensjahr spielt Andreas Eggensberger Quetschkommode

Kunstvoll: Ein Dessert – Parfait, Apfel, Beerenfrüchte und ein Glücksmoment

Scherenschnitt mit Sonnenuntergang: Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am Hopfensee…

 

Andreas Eggensberger ist – mit Ehefrau Heike – nicht nur Inhaber des Hauses, Musiker, Geschichtenerzähler und Bio-Standards-Bewahrer, sondern auch Physio-Therapeut. In seiner Praxis arbeitet er mit derselben Gründlichkeit und Überzeugungskraft, die dieses Haus prägt. Er sagt, die wichtigste seiner Tätigkeiten sei das Zuhören. Denn vielfach wüssten die Menschen nicht genau, was ihnen fehlt. Sie beschreiben vor allem ein Leid. Eggensberger sagt, dass alles zusammen hängt. Ernährung, Lebensstil, Verhalten, Gesundheit. Es genügen ein paar Tage in diesem bemerkenswert-bodenständigen Hotel – und man erlebt, was er meint.

Biohotel Eggensberger. Die Website des Biohotels am Hopfensee.

Gesundzeit. Hotels und Angebote mit besonderem Anspruch.

Hopfen am See. Hier finden Sie alle Infos zur „Riviera des Allgäus“.

Die Radrunde Allgäu von Füssen – Bad Wörishofen

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Ein Allgäuer Städte-Trip

Die Radrunde Allgäu ist mehr als Radeln in schöner Landschaft: Wir waren auf der Tour durchs Allgäu unterwegs und haben herausgefunden, was ihr auf der Radrunde alles entdecken könnt. Auf der Route von Füssen nach Bad Wörishofen dominieren vier Allgäuer Städte in denen es viel zu entdecken gibt.

Von Füssen nach Bad Wörishofen haben wir schon gespürt: Die Tour geht zu Ende. Es fühlt sich wie ein Endspurt an. Die Hügel sind nicht mehr so groß. Eigentlich geht es nur bergab. Auch landschaftlich ändert es sich von den saftigen grünen Bergwiesen wieder hin zum traditionellen Ackerbau und Rapsfeldern rund um Bad Wörishofen. Trotzdem lässt sich entlang der Route noch jede Menge entdecken: Ob gleich zu Beginn der Forgensee und das Festspielhaus in Füssen, ein Stadtbummel durch Kaufbeuren oder eine Entdeckungsreise in die Kneipp-Philosophie in Bad Wörishofen. Vieles lässt sich entdecken, und wir haben uns treiben lassen.

Die Fünf Kneipp-Säulen im Kurpark Bad Wörishofen an der Radrunde Allgäu.

Wieder was gelernt: Die Fünf Kneipp-Säulen im Kurpark Bad Wörishofen.

Was es entlang dieser Etappe zu entdecken gibt

Füssener Festspielhaus und Forgensee

Nach dem Verlassen der Altstadt führt der Weg der Radrunde Allgäu am Festspielhaus und am Forgensee vorbei. Im Festspielhaus wird das Musical „Ludwig II.“ aufgeführt. Wer die Chance auf einen Besuch hat, sollte sie nutzen: Es lohnt sich. Aber auch ein Spaziergang am oder eine Bootsfahrt auf dem Forgensee sind zu empfehlen. Man kann hier zwischen kleiner (55 Minuten) und großer (zwei Stunden) Schiffrundfahrt wählen. Wunderbare Blicke auf das Schloss Neuschwanstein und auf die Stadt-Silhouette von Füssen sind sicher.

Marktoberdorf

Marktoberdorf hat trotz seiner über 700-jährigen Geschichte auf den ersten Blick nicht allzu viel Sehenswertes. Sicherlich: Das alte Rathaus und ein Bummel über den Marktplatz sollten auf dem Programm stehen. Hier kann man schon etwas Zeit verbringen, sonst hatten wir die Stadt recht schnell gesehen. Ein Blick in eines der ca. 30 Cafés oder Wirtshäuser ist auf jeden Fall noch lohnenswert – dann heißt es: Auf nach Kaufbeuren!

Kaufbeuren – Türme und Mehr

Der traumhafte Marktplatz Kaufbeuren auf der Radrunde Allgäu.

Der traumhafte Marktplatz Kaufbeuren – perfekter Ausgangspunkt für einen Stadtbummel.

In Kaufbeuren ist vor allem die Altstadt sehenswert. Aber auch der Park lohnt sich für eine Verschnaufpause. Für die Stadt, die bei den Allgäuern „Beira“ heißt, solltet ihr euch etwas Zeit nehmen. Wir waren ein paar Stunden da. Ein Bummel durch die Fußgängerzone ist nämlich ebenso lohnenswert wie ein Spaziergang hinauf durch den Klosterberggarten zur alten Stadtmauer und dem Fünfknopf-Turm. Insgesamt ist Kaufbeuren die Stadt der Türme. Ob Pulverturm, Gerber-Turm oder der vorher genannte Fünfknopf-Turm (der leider gerade eingerüstet war): Hier stehen historische Denkmäler. Der zuletzt genannte Fünfknopf-Turm war bis 2014 noch bewohnt und ist das Wahrzeichen der Stadt. Bei einer Stadtführung lassen sich die Türme und die alte Stadtmauer genauer erkunden.

Bad Wörishofen – Kneipp und Therme

Der Barfuß-Pfad im Kurpark Bad Wörishofen an der Radrunde Allgäu

Der Barfuß-Pfad im Kurpark Bad Wörishofen. Super Erholung für die Füße!

Wer bei dem Namen „Bad Wörishofen“ an alte Kurgeschichte und Seniorenteller denkt, der liegt damit sicherlich nicht völlig falsch – dennoch: Kneipp ist jung. Bei einem Spaziergang durch den Kurpark auf dem Barfuß-Pfad konnten wir viel über die Philosophie von Sebastian Kneipp lernen: Wasser, Bewegung, Ernährung, Pflanzen und Balance. Viele Kernpunkte in Kneipps Programm klingen nach den heutigen Gesundheitstrends: Barfuß-Gehen und Bewegung, gesunde Ernährung und Heilkräuter, Innere Ruhe und Ordnung und natürlich: Das Wasser. Zur inneren und äußeren Anwendung.

Wer das nicht im Kurpark erleben will, dem sei die Therme Bad Wörishofen ans Herz gelegt. Wir haben uns in dort in der Sauna- und Vitalwelt nicht nur von den acht Tagen auf der Radrunde Allgäu erholt. Wir haben dort auch viel über Kneipp und dessen Ideen lernen und es auch gleich live ausprobieren können.

Unsere Tipps für hungrige Biker auf der Radrunde Allgäu

Marktoberdorf – Burger und Greinwald

In Marktoberdorf lässt sich prächtig tafeln. Zum Beispiel beim Gasthof „Zum Burger“. Hier gibt’s nicht nur leckeres, selbst gebrautes Bier, sondern das Beste aus Schwaben und Altbayern. Ob XXL-Schnitzel, Kässpatzn oder Wirsingstrudel – hier kommt jeder auf seine Kosten. Und gemütlich sitzen lässt es sich beim Burger auch.

Im Cafe Greinwald solltet ihr für das Dessert vorbei kommen: Torten, Kuchen und Pralinen sind Stadtbekannt und auch bei den Einheimischen beliebt. Nicht umsonst. Auch ein guter Tipp für eine Kaffee-Pause.

Kaufbeuren – Gasthof Engel

Wenn’s in Kaufbeuren was zum Schmausen sein soll, dann empfehlen wir das Gasthaus Engel. Seit beinahe 500 Jahren existiert der Gasthof an dieser Stelle. Seit sieben Generationen sorgt sich die Familie Martin um das Wohl der Gäste. Ob klassisch schwäbisch-allgäuerisch oder auch mal ein indisches Curry von der Tageskarte: Hier findet jeder was.

Hier könnt ihr auf der Radrunde Allgäu gut schlafen

Bad Wörishofen

Das Kneipp und Kurhotel Steinle in Bad Wörishofen ist nicht nur ein zertifizierter Bett & Bike-Betrieb – hier könnt ihr euch nach einer langen Radtour auch schön entspannen. Im Herzen von Bad Wörishofen könnt ihr neben tollen Zimmern auch noch in der Sauna oder im Schwimmbad relaxen. Auf Wunsch werdet ihr auch gerne zum Bahnhof gefahren.

Unser Lieblingsplatz auf dieser Route der Radrunde Allgäu

Blick über Kaufbeuren vom Klosterberggarten auf der Radrunde Allgäu.

Der tolle Blick über Kaufbeuren vom Klosterberggarten.

Unser Lieblingsplatz hier ist ausnahmsweise nicht in der Natur – er ist Mitten in der Stadt. Von einer Bank im Klosterberggarten oberhalb von Kaufbeuren kann man wunderschön über die ganze Stadt und ihre Türme blicken. Nach einer Pause im Schatten könnt ihr dann erholt auf der Radrunde Allgäu weiter radeln.

Wanderung zum Enschenstein – Sagenhafte Kräuterwanderung im Westallgäu

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Die ganze Woche regnete es schon in Strömen, aber gegen Nachmittag des heutigen Tages kämpft sich dann doch die Sonne durch und wir können unsere Kräuterwanderung im schönen Westallgäu im Trockenen beginnen.

Die beiden Wildkräuterfrauen Christine Giera und Heike Potrykus empfangen unsere Gruppe warmherzig. Nicht nur über die Heilwirkung der einzelnen Pflanzen sondern auch viel Sagenhaftes wissen die beiden zu berichten, denn gerade in alten Märchen und Sagen wurde oft vieles über das Wesen der Pflanze weitergegeben. Unser erster Pflanzenstopp ist die berühmte Brennnessel. Als Marspflanze streckt sie sich stolz und kräftig wie ein Krieger der Sonne entgegen. Das gespeicherte Sonnenlicht, gibt sie an uns weiter und nicht umsonst sind insbesondere ihre Samen dafür bekannt Vitalität zu spenden. Den Mönchen soll es sogar verboten gewesen zu sein, diese zu verzehren… Pferdehändler mischten es unter das Futter um für Ausdruck und Fellglanz zu sorgen.

Keine Angst vor den Brennhaaren der Brennessel hat unsere Wildkräuterexpertin

Wir folgen dem Wanderweg idyllisch umgeben von Wiesen, als auch schon am Wegesrand ein beachtenswerter Holunderbaum ins Auge fällt. Um den Holunder ranken sich zahlreiche Geschichten und der Baum galt (gilt) lange Zeit als heilig. Als Schutzbaum findet man ihn auch heute noch bei zahlreichen Allgäuer Höfen. Oft wurde der Holunder gegen böse Geister und Blitzeinschlag als Hausbaum gepflanzt. Als Wohnsitz der Frau Holle, der Erdenmutter wurde der Baum verehrt und wer ihn fällte musste mit Krankheit und Tod rechnen. Legenden um Schätze die im Krieg darunter vergraben wurden gibt es ebenso. Die Heilwirkungen sind sehr vielfältig, jedoch sind alle Holunderarten roh giftig und müssen zur Verwendung immer verarbeitet werden.

Bekannt für seine Heilwirkung und für den schmackhaften Blütensirup: der Holunder

Hinein in den dunklen Wald

Der Weg führt nun leicht bergab in einen Wald. Hier liegt gut verborgen der Enschenstein. Der mystische Enschenstein selbst ist eigentlich ein Nagelfluh-Felsen. An den exponiertesten Stellen ragen 15 bis 30 Meter hohe, senkrechte Wände aus dem umgebenden Waldboden auf. Der Zugang ist recht steil und der dichte Bewuchs lässt einen schnell vergessen, dass man sich auf einem Felsblock befindet. Auf dem höchsten Punkt erinnert ein Gedenkstein an die Geschichte (Aufm Enschenstein – Stein der Entschen [Enzen Vorzeitriesen] um 500 vor Chr. Illyrische Felsenburg, um 300 n.Chr. in den Alemannen-Stürmen Fliehburg d. Römer). Eine Bank lädt zur Rast und inneren Einkehr ein, allzu weit entfernen sollte man sich von dieser besser nicht, es besteht Absturzgefahr, gerade einmal drei Meter trennen vom Abgrund. Besonders gefährlich ist es, weil von den unten heraufgewachsenen Bäumen die Abbruchkante verdeckt wird.

Vom Enschenstein aus bietet sich eine herrliche Aussicht

Gedenkstein Enschenstein

Es heiß, dass in der Kriegszeit oder in der Pestzeit dort die Kirchgeräte in Prozessionen hingetragen und versteckt worden seien. Der Kern der Sage ist aber wohl, dass nach Einführung des Christentums die Anhänger der Heidengötter sich auf den Menschenstein zurückgezogen haben, denn wegen einer Seuche braucht man Kirchgeräte nicht verstecken und wenn Krieg ist, nicht mit einer Menge Leute die davon wissen.

15 bis 30 Meter ragen die Felswände hoch

Wir verlassen den Enschenstein und machen uns auf den Weg durchs Trogener Moos nach Schnellers. Die Wiesen gehen bald wieder in Wald über – wie das in der Mosaiklandschaft Westallgäu so typisch ist. Wälder, Hochmoore, Tobel, Wiesen und Wälder wechseln sich stets ab. Im Wald begegnet uns noch das „Stinkende Rupprechtskraut“ oder Storchenschnabel. Diese Pflanze hat viele Namen und zeigt damit ihre Bedeutung auf. „Ruprechtskraut“ heißt es, weil es dem heiligen Ruprecht geweiht ist, er soll die Verwendung des Heilkrauts gelehrt haben. Der Gestank ist auf die ätherischen Öle zurückzuführen, die in den Blättern stecken. „Storchschnabel“ lässt sich leicht ableiten von der Form seiner Früchte. Manche könnte auch die Anwendung des Storchenschnabels bei unerfülltem Kinderwunsch interessieren, denn wie wir alle wissen, bringt ja der Storch die Kinder…

Hier wird präsentiert: Der Storchenschnabel

Auf dem weiteren Weg lernen wir noch einiges über Mädesüß, Scharfgarbe, Wiesenkümmel, Baldrian und woran wir sonst noch so nicht vorbeikommen ohne nachzuhaken. Die Pflanzen jetzt alle aufzulisten würde den Rahmen meines Berichtes sprengen. Stattdessen schlage ich vor, dass jeder selbst einmal eine Kräuterwanderung mitgeht. Alle Termine dazu unter Kraftquelle Allgäu. Das gedruckte Programm erscheint jedes Jahr in umfangreicher Form und liegt in allen Tourist-Infos und Gästeämtern der Region aus.

Natürlich muss man die Kräuter auch schmecken um sie richtig kennenzulernen

Nach 3,5 Std erreichen wir schließlich wieder den Wanderparkplatz in Schnellers bei Oberreute. Auch der Himmel findet es war jetzt lange trocken genug und öffnet wieder seine Schleusen.
Vielen Dank liebe Christine und Heike für die schöne Wanderung. Die Zeit verging wie im Flug und euer Kontakt zum Wettergott war phänomenal.

 

Rund um den Grüntensee – Radtour mit Besuch im Klettergarten

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Letzten Sonntag wollten wir die Gelegenheit des schönen Wetters nutzen und endlich unseren neuen Fahrradständer einweihen. Die Fahrt bis zum Kletterwald Grüntensee, idyllisch direkt am Grüntensee gelegen, war gut beschildert, und da wir einen Besuch des Kletterwaldes nach der Radtour eingeplant hatten, bot sich dieser Parkplatz für uns an. Es gibt allerdings entlang des ganzen Grüntenseeufers immer wieder Möglichkeiten zu parken und die Familienradtour von einem anderen Punkt aus zu beginnen.

Direkt am Grüntensee beginnt der Rundweg, der sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad genutzt werden kann. Der Weg ist breit, übersichtlich und sowohl mit Fahrradanhänger, Follow-me Rad, als auch mit mehreren Kindern in der Familie gut zu bewältigen und einsehbar. Da der Weg in beiden Richtungen möglich ist, standen wir vor der ersten Entscheidung des Tages, nämlich in welcher Richtung wir den Weg beginnen sollten. Wir wandten uns schließlich nach rechts und folgten den gut beschilderten Radwegen.

Während der Fahrt war der Grüntensee entweder zur rechten oder zur linken Hand immer ein guter Orientierungspunkt, womit es gar nicht möglich ist vom Weg abzukommen. Der Radweg ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Kleine Anstiege sowie Kurven hielten die Kinder bei Laune und sorgten für die Herausforderungen des Tages, da keiner absteigen wollte.

Unsere erste Trinkpause legten wir an der ersten der interessanten Tafeln ein, die den Kindern Fragen zum Moor stellen. Dabei konnten wir auch die Schönheit der Moorlandschaft noch genauer wahrnehmen und mit den Kindern die besonderen Blumen Teufelskralle, Sumpfdotterblume und das Wollgras betrachten und untersuchen.

Von da an mussten wir öfter anhalten, da die Fragetafeln alle einzeln gelesen und beantwortet werden mussten.
Auf dem Weg in Richtung Grüntentalsperre gab es häufiger die Möglichkeit an das Ufer der Wertach zu klettern und sich zu erfrischen. Die Flußauen sind jedoch recht schmal und wir waren froh, dass wir uns gegenseitig beim Hochklettern helfen konnte.

Von unserer letzten Pause aus galt es nun den sehr steilen Anstieg zur Talsperre zu überwinden. Obwohl wir noch versuchten in kleinen Gängen die Steigung zu packen, schoben wir letztendlich alle (Achtung: Kinder brauchen Hilfe, sehr steiler Anstieg, der mit Fahrrad fast zu schwer ist).

Belohnt wurden wir aber nach dem Anstieg durch das Highlight der Tour: die Überquerung der Talsperre auf dem Damm, auf der tatsächlich der Radweg entlangführt. Natürlich mussten wir anhalten und die vielen Fragen unserer Kinder beantworten, aber es war schön, auf diese Fragen vor Ort und auf einer tatsächlichen Sperre reagieren zu können.

Der Weg zurück in Richtung Klettergarten ging dann nochmal über ein paar Wurzeln und Steine, was den Weg zwar interessanter, aber nicht wirklich gefährlich machte.

Erschöpft aber glücklich beendeten wir unsere Rundtour wieder am Klettergarten und freuten uns nun auf das wohlverdiente Picknick direkt am Ufer des Grüntensees (Decken und Badesachen mitnehmen, ein Sprung in’s kalte Wasser ist sehr erfrischend).

Nach einer ausgiebigen Pause wagten wir uns noch an die zweite große Aktivität des Tages, den Kletterwald Grüntensee.

Der Kletterwald ist tatsächlich für Familien mit Kindern aller Altersstufen sehr gut geeignet. Es gibt für die ganz Kleinen einen Kleinkinderkletterbereich, der sehr günstig ist und bei dem auch kein Elternteil mitklettern muss. Verschiedene leichte, aber auch eine mittelschwere Tour sind dann für Kinder bis 10 Jahre vorgesehen, wobei die Kinder von einem Erwachsenen beim Klettern begleitet werden müssen. Ab 10 Jahren sind Kindern und Erwachsenen keine Grenzen beim Schwierigkeitsgrad gesetzt und man kann sich nach Herzenslust austoben. Garantiert ist nach dem Besuch im Kletterwald Grüntensee jeder an seine Grenzen gestoßen!  Das Eis als Abschluss des schönen Tages im Cafe und Restaurant Seehaus, das direkt an den Kletterwald grenzt und auch guten Mittagstisch für alle Bedürfnisse bietet, war mehr als verdient.

Wir können die Tour um den Grüntensee sowie auch den anschließenden Besuch im Kletterwald uneingeschränkt für alle Familien empfehlen und freuen uns schon auf die Gelegenheit, diese Tour zu wiederholen!

Memminger „Desperate Housewives“ im Bayerischen Fernsehen

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Dass unsere Stadtführungen in Memmingen beliebt sind, ist kein Geheimnis. Und dass wir auch ganz besondere Führungen haben wie z. B. die „Desperate Housewives im 17. Jahrhundert“ (= „verzweifelte Hausfrauen im 17. Jahrhundert“) hat sich auch schon weit über Memmingens Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen. Aber wenn das Fernsehen anklopft und darüber berichten möchte, ist das natürlich auch für uns außergewöhnlich.

Am 18. Juli war es dann soweit… ein Team des Bayerischen Fernsehens kam mit Reporterin Nicole Remann nach Memmingen und hat uns bei der abendlichen Spezialführung begleitet. Als Mitarbeiterin der Stadtinformation durfte ich beim Dreh auch mit dabei sein…so etwas erlebt man ja nicht alle Tage! :-)

Die beiden Hauptdarstellerinnen der Kostümerlebnisführung „Desperate Housewives im 17. Jahrhundert“ sind die beiden Stadtführerinnen Sabine Streck und Heidi Stölzle, die bei der Führung zwei Bürgerinnen der einst freien Reichsstadt Memmingen verkörpern. Heidi Stölzle als reiche Bürgerin des Patriziates lässt sich mit „Ihr“ und „Stölzlin“ ansprechen und Sabine Streck mimt eine einfache Handwerkerfrau. Beide sind gekleidet, wie es die Kleiderordnung der Reichsstadt vorschrieb. Danach musste sich jeder „seinem Stand, Herkunft und Vermögen“ nach kleiden. So ist die Stölzlin in edlem schwarz gekleidet und die Streckin darf nicht mal Knöpfe am Obergewand tragen.

Sabine Streck als „Streckin“ und Heidi Stölzle als „Stölzlin“ auf ihrem Stadtrundgang

 

Was die Führung besonders ausmacht ist, dass die beiden „Hausfrauen“ während der 1,5 Stunden immer im Dialog miteinander durch die Stadt führen. Selbstverständlich werden dabei auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Stadtführung mit einbezogen. Durch diese Interaktionen wird die Kluft zwischen den Menschen des 21. Jahrhunderts und denen des 17. Jahrhunderts erfahrbar gemacht. So mokieren sich die beiden „Verzweifelten Hausfrauen“ genauso über kurze Röcke und Beinkleider wie über modische Frisuren und fehlende Kopfbedeckung bei verheirateten Frauen. Schließlich war man „unter der Haube“.

An jedem der Standorte geht es um Klatsch und Tratsch im Memmingen vor rund 350 Jahren. Alle Ereignisse, die den Teilnehmern in witzig-informativen Dialogen präsentiert werden, passierten wirklich und wurden von den Stadtführerinnen genau recherchiert.

 

Hier werden auch die Teilnehmer mit einbezogen und dürfen selbst probieren…

 

Zwischendurch werden die Gruppenteilnehmer in spontanen Interviews von Reporterin Remann nach Ihrer Meinung zu der Zeitreise ins 17. Jahrhundert befragt.

Diese Erlebnisstadtführung gibt es bereits seit sieben Jahren in Memmingen und erfreut sich immer noch großer Nachfrage. Gerade Gruppen, die eine lebendige Geschichtsvermittlung wünschen, sind davon begeistert.

Nach eineinhalb Stunden beenden die „Desperate Housewives“ ihre Tour durch die Stadt in der Buchdruckergasse. Dort besteht noch Gelegenheit zum Gespräch mit Sabine Streck und Heidi Stölzle. Fragen zu inzwischen alten Ausdrücken, zur ehemaligen Zuchtordnung oder auch geläufigen Redewendungen werden dabei nochmals erklärt und auf den heutigen Stand übersetzt.

Nach den abschließenden Interviews von Reporterin Nicole Remann sind sich alle Beteiligten einig, dass Geschichte auf diese Art nicht nur interessant und amüsant, sondern außerordentlich lebensnah und spannend ist.

 

Reporterin Nicole Remann vom BR beim Interview mit Teilnehmern der Stadtführung

 

Die Gäste aus München bestätigen, dass sie schon viele Stadtführungen filmisch begleitet, jedoch selten selbst so viel Spaß dabei gehabt hätten.

Beide Stadtführerinnen könnten sich übrigens gut vorstellen, für einige Zeit wirklich im 17. Jahrhundert in ihrer Stadt zu leben, allerdings mit der Sicherheit einer Rückkehr in unsere Zeit. Die „magische Stelle“ zu einer echten Zeitreise in der Memminger Altstadt müsste allerdings erst noch gefunden werden…

 

Ende der Führung – Die beiden Hausfrauen machen sich wieder auf den Heimweg…

 

Wer den Beitrag in der Abendschau verpasst hat, kann die Sendung nochmal in der Mediathek des BR anschauen.

Übrigens…Die Führungen werden von Mai bis Oktober einmal im Monat angeboten, für Gruppen sind Termine jederzeit auf Anfrage buchbar. Es lohnt sich!

 

Maria Himmelfahrt – Kräuterweihe im Allgäu

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Es ist ein alter, volkstümlicher Brauch der römisch-katholischen Kirche, der sich seit Anbeginn bis in unsere Zeit gehalten hat.  Viele unserer Feste basieren auf dem christlichen Glauben und geben dem Jahr eine feste Struktur. So auch die Kräuterweihe an Maria Maria Himmelfahrt, 15. August, ein schöner Brauch dieses in katholischen Regionen gelebten Feiertages. Vielerorts werden zu Ehren Mariens und der Natur Bergmessen zelebriert, im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren lernt man am Vortag Kräuterboschen binden, an Himmelfahrt  ist dann die Segnung im Gelände.

Franziska Wacker vom Heimatdienst Illertal e.V. erklärt im Museum die Bedeutung der Kräuter. Egal wie viele man letztlich nimmt, eine Rose gehöre immer in die Mitte. Sie sei das Symbol für Maria. Einer Legende nach soll, so berichtete der Kirchenvater Johannes von Damaskus, aus dem leeren Grab Mariens Rosenduft gestiegen sein. Oftmals werde aber auch eine Königskerze mittig gebunden.  Sie ist durch ihren Wuchs und Namen geradezu prädestiniert.

Sieben, neun, zwölf oder vierzehn Kräuter – die Bedeutung der Zahl

Sieben Kräuter müssen es auf jeden Fall sein, die Auswahl fällt leicht, denn diese Kräuter wachsen überall: Johanniskraut, Beifuß, Alant, Wermut, Rainfarn, Schafgarbe, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut, die Königskerze und Rose oder auch die verschiedenen Getreidearten.  Viele Kräuter gehören sowieso zum Bauerngarten, man denke nur an Beifuß oder die Gewürz-und Heilkräuter, und andere können gesammelt werden. Hat man neun zusammen, so wird eine heilige Zahl erreicht: drei mal die Dreifaltigkeit, die sieben als einfachste Form bezieht sich auf die Anzahl der Schöpfungstage, die zwölf auf die Anzahl der Apostel, die 14 auf die Anzahl der Nothelfer.

Wer übrigens nicht weiß, wer diese sind, dem sei der Besuch der Kapelle in Apfeltrach bei Mindelheim empfohlen. Hier sind sie abgebildet und zu was man sie anrufen kann. So hilft Blasius gegen Halsleiden, der Heilige Christopherus gilt als Retter aus jeglicher Gefahr und heute vor allem als der Schutzpatron der Autofahrer.  Die Heilige Barbara schützt vor Blitz und Unwetter und der Heilige Georg vor Viehseuchen.   Dagegen sollen auch die gesegneten Kräuter helfen: Sie werden in der Stube des Bauernhofes und im Stall aufbewahrt. Denn auch dort wenden sie Unheil und Krankheiten vom Vieh ab.

Boschen binden am Brunnen

 

Maria Himmelfahrt – am 15. August, ist in den katholischen Regionen Bayerns ein Feiertag. Allein 15 Bergmessen gibt es zu Ehren Mariens. In allen Gemeinden werden vor der Kirche Krauterboschen gegen eine Spende angeboten. Neben ihrer schützenden Funktion riechen sie wegen der vielen Heilkräuter auch gut.


Komfortable Hütten in den Allgäuer Alpen

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Alpine Wanderung, Bergsteigen mit Kletterpassagen und doch Komfort am Berg? Ja, das geht! Dank des neu erbauten Waltenbergerhaus unterhalb des Bockkar. Und natürlich der Enzianhütte unterhalb des Linkerkopfs. Doch nicht wegen der Hütten sind wir auf dem Heilbronner Weg unterwegs.

Heilbronner Höhenweg

Wir nutzen sie nur als Unterkunft, wie wir auch in der Rappensee- oder Kemptener Hütte schon übernachtet haben. Es ist mal wieder wechselhaftes Wetter angesagt und der Blick ins Internet zum Waltenbergerhaus verrät, dass übermorgen noch zwei Plätze im Zimmer vorhanden sind. Und per Telefon buchen wir die morgige Übernachtung auf der Enzianhütte.

Altbekannte Pfade warten auf uns – und doch ist es nicht langweilig! Ab Parkplatz Fellhornbahn wandern wir zur ersten Etappe, der Petersalpe und trinken das erste Radler. Nach insgesamt drei Stunden sind wir auf der Enzianhütte.

Sommergenuss in den Allgäuer Alpen

Die Enzianhütte – ausgezeichnete Küche, unglaublicher Komfort

Daniel Schwegler,  Hüttenwirt, Brauer, Masseur und ausgezeichneter Koch in einem, zeigt uns sein neues Sudhaus: Auf 1.804 m Höhe braut er sein dunkles und helles Weizen. Und es gibt noch mehr Komfort: Neben dem schon seit Jahren bestehenden Whirlpool und Sauna in der Enzianhütte gibt´s nun einen Badeteich und Außenwhirlpool. Die Außenterrasse nutzt eine Yoga-Gruppe, die anderen Gäste genießen im Liegestuhl ganz einfach die Sonne.

Whirlpool eigentlich dekadent auf 1.804 m

Und was für ein Luxus: Aperol Spitz auf 1.804 m Höhe, grandiose Aussicht, Sonne und über 20 Grad warm! Mehr Sommergefühl, mehr Freiheit geht nicht. Die drei jungen Männer genießen den Whirlpool.

Und wir genießen unser ausgezeichnetes Abendessen: Saibling, frisch aus dem Teich, mit Gemüse. Berthold entscheidet sich wie immer für das nur empfehlenswerte Menü. Allein das Essen ist jeden Aufstieg Wert! Doch zusätzlich gibt´s Zimmer anstelle Lager, mehr Duschen pro Person und diese laufen mit warmen Wasser drei anstelle zwei Minuten wie auf anderen Hütten.

Saibling, frisch vom Berg

Abends wird es dank Andreas und seinen beiden Kumpels noch richtig zünftig, wie es sich für Hütten gehört: Andreas hat sein Liederbuch dabei, die Gitarre gibt´s auf der Hütte. Von Barclay James Harvest „Hymn“ über „Marmor, Stein und Eisen bricht“ und „Ham kummst“ von Seiler und Speer- diese Mischung brachte alle Gäste zum Mitsingen.

Am nächsten Tag geht´s über den Rappensee auf den Heilbronner Höhenweg. Obwohl Mitte August, sind in der Früh noch nicht so viele Wanderer unterwegs. Dachten wir, bis wir zur Leiter kommen: Dort staut es sich und für uns Zeit für eine Pause. Das Hohe Licht haben wir diesmal ausgelassen. Stattdessen wollten wir die Mädelegabel mitnehmen und der Wetterbericht sagt Regen für den Nachmittag voraus. Und als wir schließlich den Einstieg zur Mädelegabel erreicht haben, bleibt uns nichts als der Rückzug: Zu dicht sind die Wolken. Das war nicht das erste Mal! Und so wandern wir wieder über den Gletscher zurück und über die Bockkarscharte hinab, dem nächsten Ziel entgegen: Das neu erbaute Waltenbergerhaus. Von oben schaut es sehr gelungen aus, gerundet bildet es den Berg nach.

Das Waltengerberhaus

Das Waltenbergerhaus – ein großartig gelungener Neubau

Und dann verschlucken uns wieder die Wolken. Es beginnt zu regnen. Gut, dass wir im Rucksack wirklich alles dabei haben! Plötzlich steht das Haus vor uns – wir aus dem Nichts. Und nicht einmal groß. Die Südseite ist eher schmal, zum Westen hin wird das Haus weiter.

Das Waltenbergerhaus am Spätnachmittag

Der Eingang ist sehr großzügig, der Trockenraum auch wirklich trocken – trotz der dort schon hängenden nassen Jacken und Schuhen. Das Haus wurde erst am 15. Juni eröffnet. Wir sind überrascht von dem großzügigen Gastraum, helle Panoramafenster zeigen wegen der Wolken zwar keine Berge, aber man kann erahnen, wie grandios der Blick wohl sein wird.

der neue Gastraum

Dann unser Zimmer: Hell, ganz aus Holz, auf der Galerie schlafen zwei Frauen. Wunderbar, denke ich mir – wenig oder kein Geschnarche! Und das Bad: Warmer Fußboden, warme Duschen – aber eiskaltes Wasser am Waschbecken. Ach ja, wir sind ja auf einer DAV-Hütte. Bald hätte man dies ob des Komforts vergessen. Doch zurück im Gastraum weiß man beim ersten Blick auf die Karte: Es ist der DAV! Als Tagesgericht gibt´s Linsen, nepalesisch gewürzt. Ich frage nach, ob dem wirklich so ist. Als Beweis kommt Karin mit dem Koch zurück – wobei Daaghi meint, er sei ein Augsburger Nepalese. Die Linsen schmecken, übrigens genauso wie der Kaiserschmarren. Da das Waltenbergerhaus die einzige DAV-Hütte der Alpen ist, die nur über den Hubschrauber versorgt wird, ist die Speisekarte natürlich reduzierter. Aber umso besser das neue Haus!

Bedienung Karin und Koch Dhaali

Was Hütten ausmachen: Es sind eigentlich nur nette Leute unterwegs. Sie alle eint die Begeisterung des Bergwanderns. Und so spielt man bei schlechtem Wetter auch mal in großer Runde Kniffel oder Mäxle. Und man trifft irgendwie dann doch immer die gleichen Bergführer: Manfred, meines Wissens der älteste seiner Zunft. Immer noch mit knapp 80 Jahren fitter als viele andere. Markus Karlinger, der Hüttenwirt, ist äußerst zufrieden mit seiner neuen Hütte. Kein Vergleich zur alten – auch wenn viel Nostalgie mit solchen ersten DAV-Bauten verbunden ist: Leben und Arbeiten möchten die wenigsten in einer äußerst beengten Behausung.

Zufriedener Hüttenwirt Markus Karlinger

Die Mädelegabel, 2645m und die „Schwarze Milz“

Am nächsten Morgen dann ein neuer Versuch, die Mädelegabel zu begehen. Die Witterung schaut nicht so gut aus: Wieder in den Wolken, leichter Nieselregen. Doch wenn wir schon hier sind, wollen wir´s erneut versuchen. Für mich nun das dritte Mal. An der Bockkarscharte werden wir belohnt: Wir sind oberhalb der Wolken, es ist obheiter (oben heiter, unten wolkig). Wir genießen nur kurz das dramatische Wolkenspiel. Der Bockkar-Gipfel trennt die Wolken von der Sonne. Doch immer wieder schaffen es die Wolken, hinüber zu fließen.

Fließende Wolken

Wir sind die ersten, die sich auf den Weg zur Mädelegabel machen. Schon die erste Passage fordert mich: Während Berthold mit seinen knapp zwei Metern und damit längerer Spannweite der Arne keine Probleme hat, sich unterhalb eines Felsenüberhangs  zu bewegen, werde ich schon unsicher.  Das fängt ja schon gut an – doch noch fällt man nicht tief, denke ich mir. Doch letztlich geht´s und von nun an steigt man zügig voran. Eigentlich nicht schwer, nur nicht links und rechts schauen, wie steil der Berg abfällt.

 

Das Gipfelkreuz Mädelegabel wurde am gleichen Tag wie die Mauer in Berlin errichtet und steht immer noch

Ohje, nicht an den Abstieg denken – doch das tue ich. Und bleibe erst einmal sitzen. Berthold motiviert mich dann doch. Und endlich ist das Gipfelkreuz erreicht. Der Abstieg dauert dann entsprechend länger.

Der Gletscher in den Allgäuer Alpen, die Schwarze Milz

Über den letzten Gletscher der Allgäuer Alpen, die „Schwarze Milz„, führt der Heilbronner Höhenweg. Die Landschaft hier oben, die Schwarze Milz, ist unglaublich schön. Wir genießen die Sonne. Und wollen gar nicht nordwärts hinab ins Tal. Denn dort, so sehen wir, liegen immer noch die Wolken.

Unsere Route:

Parken an der Fellhornbahn, dann vorbei an Birgsau nach Einödsbach. Über die Petersalpe führt der Aufstieg zur Enzianhütte (drei Stunden).

Am nächsten Morgen weiter zur Rappenseehütte, die mitten am Heilbronner Weg liegt. Ab dann wird´s alpin, Höhepunkt ist das Heilbronner Thörle und der Steg. Auch der Bockkar-Gipfel hat es in sich. Aber weil alles gut gesichert ist, kann man gut laufen. Das Hohe Licht mit seinen 2651 Metern ist der zweithöchste Gipfel der Allgäuer Alpen, die Mädelegabel der vierthöchste.

Die Hütten liegen gut erreichbar: Von der Enzianhütte über das Hohe Licht zum Waltenbergerhaus benötigt man rund fünf Stunden. Vom Waltenbergerhaus zur Mädelegabel braucht man rund 2,5 Stunden. Und vom Haus hinab ins Tal zum Parkplatz Fellhornbahn dann wieder drei Stunden.

 

 

Wanderung: Schattwald-Zöblen-Runde – ausgezeichnet mit dem Tiroler Bergwege-Gütesiegel

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Es ist Wochenende – endlich!! Der Wecker klingelt jedoch viel zu früh. Ein etwas verschlafener Blick aus dem Fenster lässt es nicht zu, dass ich mich zurück ins warme Bett verkrieche. Das Wetter im Tannheimer Tal scheint perfekt für unsere heutige Wanderung – die Gipfel Bscheisser (2000m), Ponten (2045m) und Rohnenspitze (1992m) warten darauf von meiner Freundin und mir erwandert zu werden. Diese Tour hat immerhin Anfang Juli das Bergwege Gütesiegel des Landes Tirol erhalten und verspricht Naturerlebnisse der besonderen Art. Des Weiteren sorgen nummerierte Tafeln, Piktogramme und detailliertere Informationen für mehr Orientierung und Sicherheit.

Beschilderung der Wanderwege im Tannheimer Tal

3 Gipfel – 12 Kilometer – 5,5 Stunden

Wir parken am Liftparkplatz in Schattwald und starten die Wanderung gemütlich mit der 3er Sesselbahn Wannenjoch hinauf zur Bergstation. Vom Lift aus erblicken wir im dichten Gras ein kleines Rehlein, das sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und ungehindert weiter frisst. Leider war ich zu langsam um ein gutes Foto davon zu machen. An der Bergstation angekommen, ging es nun voll motiviert los. Am Spielplatz vorbei, Richtung Bscheisser, 2,5 h Gehzeit laut Beschilderung. Nach kurzem Aufstieg eröffnet sich uns schon ein wunderschöner Blick ins Tannheimer Tal und seine umgebenden imposanten Berge.

Wanderweg ab der Bergstation Wannenjochbahn vorbei an Michels Kinderland

 

Blick ins Tannheimer Tal

von links nach rechts: Rohnenspitze, Ponten, Bscheisser

Der Wanderweg verläuft anschließend abwärts über ein Weidegebiet, wo ein paar Kälbchen schon auf uns warten. Der Aufstieg zum ersten Gipfel verläuft vorerst auf lehmigen Untergrund und geht schlussendlich über in groben Kies. Da es am Vortag geregnet hat, war es durch die Latschen hindurch etwas rutschig. Kurze Rast auf dem Bscheisser mit Blick auf den weiteren Wanderweg Richtung Ponten und zu den Allgäuer Alpen.

Weg über die Viehweide zum Bscheisser

Wanderweg durch Latschen hindurch zum Bscheisser

Gipfelkreuz Bscheisser

 

Blick vom Bscheisser auf die Allgäuer Alpen und den Wanderweg auf den Ponten

Der Abstieg vom Bscheisser ist etwas steil, nur gut, dass wir immer unsere Stöcke dabei haben. Kurz vor dem Ponten erblicken wir rechts unten die letzten Häuser des kleinen Bergdorfs Hinterstein der Gemeinde Bad Hindelang. Auf dem Ponten angelangt bestaunen wir weiter südlich den Hochvogel und den schön gelegenen Schrecksee. Der Abstieg zum Zirleseck kommt uns etwas länger vor als gedacht. Aber endlich rückt die Bergwachthütte in unser Blickfeld, von dort ist es nun nicht mehr weit auf den letzten Gipfel für heute – die Rohnenspitze. Der Aufstieg ist etwas herausfordernder als die Wege zuvor. Wir beschließen die Stöcke einzupacken und steigen entlang des angebrachten Drahtseils hinauf. Der Aufstieg ist steil und felsig, daher nur für trittsichere und schwindelfreie Bergsteiger zu empfehlen. Oben angelangt geht es ein kurzes Stück runter zum Gipfelkreuz. Der Abstieg ist mit einer Gehzeit von 2h angeschrieben, verläuft zuerst auf grobem Wanderweg, als auch entlang eines Fahrweges und geht schließlich über in einen schmalen Steig. Wieder am Liftparkplatz in Schattwald angekommen waren wir ein bisschen geschafft, der Abstieg hat sich vor allem in den Oberschenkeln bemerkbar gemacht, aber glücklich – es war eine tolle, abwechslungs- und aussichtsreiche Wanderung!!

Bergwachthütte Richtung Rohnenspitze

Aufstieg Rohnenspitze

Aufstieg Rohnenspitze

Gipfelkreuz Rohnenspitze

Familienradtour auf den Spielplätzen in und um Pfronten – Radfamilie Dentsoras

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Letzten Sonntag zeigte sich das Allgäuer Wetter von seiner besten Seite, und als Einheimische wissen wir, dass man dieses kurzentschlossen nutzen muss, da es genauso schnell wieder vorbei sein kann. Also schnallten wir unsere Räder auf’s Auto und machten uns auf den Weg nach Pfronten im Ostallgäu, um zu unserer dritten Familienradtour entlang der neun Themenspielplätze aufzubrechen. Als zusätzliches Schmankerl wollten wir dann am Nachmittag Richtung Füssen zum Forggensee fahren, um dort mit einem Schiff auf dem See zu fahren.

Nach Pfronten ist der Weg über die Bundesstraßen sehr leicht zu finden; auch fanden wir direkt nach unsere Ankunft einen idealen Parkplatz am Leonhardsplatz direkt in Pfronten, welcher zentral gegenüber der Kirche liegt und viel Platz bietet.

Nachdem wir bereit für unseren Radtag waren, stellten wir fest, dass der erste Themenspielplatz, der Spielplatz der „Schatzinsel“, in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes liegt. Dieser Spielplatz bietet mit einem Bachlauf um den Spielplatz sowohl etwas Kühle durch das erfrischende Nass als auch verschiedene Klettergerüste für größere Kinder, wenn man durch die Büsche und Bäume hindurch zur Rutsche geht.

Während unsere Kinder fröhlich tobten, versuchten wir uns anhand des Kartenmaterials zu orientieren, da der eigentliche Ausgangspunkt der Radtour der Ritterspielplatz ist. Nach und nach stellten wir fest, dass die Spielplätze nur zum Teil ausgeschildert sind und es daher nicht einfach ist, von einem Spielplatz zum nächsten zu gelangen, zudem fast alle Plätze mitten in Wohngebieten oder bei anderen Anlagen wie Hotels und nicht entlang eines Radweges liegen. Nach dem erfrischenden Aufenthalt am Schatzinselspielplatz machten wir uns auf den Weg zum Ritterspielplatz, der als eigentlicher Ausgangspunkt der Radtour genannt wird. Schade ist nur, dass kein Parkplatz um den Bereich des Spielplatzes vorhanden ist, was ihn als Startpunkt problematisch macht. Der Spielplatz selbst ist wunderschön gestaltet mit einer echten Ritterburg samt Zugbrunnen und Pferderennen vor der Burg.

 

Unseren Kindern, die mit 8 und 9 Jahren schon recht groß sind, haben vor allem die beiden großen Bäume gefallen, die starke Äste haben, auf denen sich toll klettern lässt.

Anschließend begaben wir uns auf den Weg Richtung Märchenspielplatz. Dieser Teil der Strecke hat uns am besten gefallen, da er idyllisch entlang der Vils verläuft und ein richtiger Radweg ohne Straßenverkehr ist.

Der Märchenspielplatz selbst bietet verschiedene Szenen aus unterschiedlichen Märchen an, die sich leicht wiederkennen lassen.

Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter….

Goldmarie oder Pechmarie?

Am späteren Nachmittag ist auch ein Hexenhäuschen am Spielplatz geöffnet, in dem verschiedene Bastelaktivitäten angeboten werden.

Angenehm ist, dass an jedem Spielplatz ein Dixi-Klo, nett verkleidet in ein Bretterhäuschen, aufgestellt ist und aufgrund seiner Verkleidung den ästhetischen Anblick des Spielplatzes nicht stört. Sinnvoll wäre noch ein Abfalleimer, da z.B. neben den Klos mehrere Windeln entsorgt waren, für die es keine andere Möglichkeit gab.

Weiter ging es für uns zum Prinzen und Prinzessinenspielplatz, der neben einem Kinderhotel auf einer Anhöhe gelegen ist.

Dort sorgten die frei herumlaufenden Häschen für große Freude bei unseren Kindern, selbst wenn diese zu scheu zum Streicheln waren. Der Spielplatz war mit einem Schloss recht nett gestaltet, wenngleich unsere Kinder den Marterpfahl zum Klettern am unterhaltsamsten fanden.

Unser letzter Spielplatz an diesem Tag war der Zirkusspielplatz, den wir nur mit Mühe fanden. Der Weg dorthin führte entlang einer befahrenen Straße, wodurch wir als Familie oft komplett auf die Gehwege ausweichen mussten, da uns der Weg auf der Straße zu gefährlich war. Mitten in einem Wohngebiet fanden wir schließlich den Zirkusspielplatz, der sehr nett angelegt, aber wiederum eher für Kinder bis ca. 6 Jahre geeignet ist.

Im Anschluss an den Zirkusspielplatz konnte unsere Kinder nur die Aussicht auf ein Eis wieder auf die Fahrräder bewegen. Auf der Vilstalstraße, der Hauptstraße durch Pfronten, lag direkt die Eisdiele Caffeteria Italiana. Obwohl die Eisdiele stark besucht war, wurden wir gleich bedient und freuten uns auf unser Eis. Diese Hoffnung wurde allerdings enttäuscht, als wir nach 30 min. Wartezeit mehrfach nach unserer Bestellung fragen mussten und uns anschließend erklärt wurde, dass man uns vergessen hatte! Die Stimmung unserer Kinder war entsprechend schlecht, und so fuhren wir alle recht frustriert zum Parkplatz am Leonhardplatz zurück. Abhilfe schaffte am Ende noch der freundliche, schnelle Service des Gasthof Adler direkt am Leonhardplatz, dank dessen wir innerhalb von 5 Minuten Kaffee, Bananensplit und Apfelküchle vor uns stehen hatten- ein großes Lob! Auch ansonsten sah die Speisekarte sehr appetitlich aus, und der vollbesetzte Biergarten sprach für sich.
Die Schifffahrt auf dem Forggensee wird ebenso wie die anderen Themenspielplätze auf einen erneuten Besuch von uns warten müssen, da wir alle erschöpft waren.

Am Ende dieser Tour waren wir uns als Familie einig, dass die Spielplätze sehr schön gestaltet sind und für Kinder bis 6 Jahre sicher viel Freude bieten. Auch unsere Kinder waren aber der Meinung, dass die Wege zwischen den Spielplätzen nur mit Trailer oder Follow-me Rad zu bewältigen sind und für Kinder auf dem eigenen Rad aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der unübersichtlichen Beschilderung zu schwierig sind.

Hüttenwanderung im Tannheimer Tal

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Am 9. Juli 2017 begaben sich die Wanderfreunde Hans Graus, Günter Oster, Fredi Spaniol und Herbert Ruser zu einer Hütten-Wanderung ins Tannheimer Tal. Nach fünfstündiger Fahrt kamen sie gegen 11.00 Uhr in Nesselwängle (1130 m) an. Bei bestem Wanderwetter (leicht bewölkt) konnte das Abenteuer beginnen.

  1. Etappe der Wanderung: Von Nesselwängle zur Musauer Alm ins Raintal (Gehzeit 4 ½ Stunden)

Das erste Ziel war der „Adlerhorst“, wo wir nach 45 Minuten eintrafen und unsere Mittagsrast machten. Nach einer guten Knödelsuppe stiegen wir in 2 Stunden hinauf auf das Füssener Jöchle (1816 m). Und von dort ging es eine Stunde lang hinab ins Raintal zur Füssener Hütte (1550 m). Während der Rast setzte starker Regen ein, der aber nicht lange andauerte. (Vorweg ist zu sagen, dass wir während der gesamten Wanderung nie die Regensachen auspacken mussten. Denn wenn am späten Nachmittag der Regen einsetzte, waren wir auf einer Hütte oder bereits an unserem Tagesziel). Nach weiteren 40 Minuten erreichten wir die schön gelegene Musauer Alm (1280 m), wo ich schon sechs Mal übernachtet habe. Dort erwartete uns die Pächterfamilie Marina und Michel mit ihren beiden Töchtern, ein sauberes Bettenlager und sogar eine Dusche. Zum Abendessen gab es Käsespatzen. Mit einem Dämmerschoppen auf dem Balkon mit Blick auf die Tannheimer Berge (Gimpel, Kellenspitze und Gehrenspitze) ging unser erster Wandertag zu Ende.

  1. Etappe: Über die Nesselwängler Scharte zur Lechaschauer Alm (Gehzeit 6 ¼ Stunden)

Sehr früh wurden wir vom Wanderfreund Herbert geweckt, denn für 7.00 Uhr war das Frühstück bestellt. Danach konnten wir um 8.00 Uhr starten. Heute stand der Aufstieg zur Nesselwängler Scharte (2007 m) mit rund 700 Höhenmetern (=schwarzer Weg) auf dem Programm. Nach 25 Minuten hatten wir den Einstieg erreicht und über einen stufigen Pfad ging es in vielen Kehren steil bergauf. Oberhalb der Baumgrenze bekamen wir außer blühenden Alpenrosen auch noch sechs Gämsen zu sehen. Ehe wir nach 2 ½ Stunden die Scharte erreichten, waren noch mit Hilfe von Stahlseilen drei Felsstufen zu überwinden. Hier oben konnten wir bei einer längeren Rast den Blick über viele Gipfel genießen. Während zwei von uns den Gimpel (2176 m) bestiegen, begaben sich die anderen in 50 Minuten zur Mittagsrast ins Gimpelhaus. Um 14.00 Uhr trafen wir uns wieder an der nicht bewirtschafteten Tannheimer Hütte und wanderten in 2 Stunden hinüber zu Karin auf die Schneetalalm. Herbert fragt auf jeder Alm, ob es dort Milchkühe gibt. Denn frische Milch ist sein Lieblingsgetränk, am besten kuhwarm. Nach Kaffee und Kuchen vor der Almhütte mussten wir die gemütliche Gaststube aufsuchen, denn es kam der obligatorische Regenschauer. Als wieder die Sonne schien, führte uns der Pfad in 20 Minuten zu unserem heutigen Tagesziel, der Lechaschauer Alm (1670 m). Auch dort trafen wir auf sehr freundliche und hilfsbereite Gastgeber. In der warmen Stube wurde uns ein sehr schmackhaftes Abendessen serviert. Danach folgte eine interessante Unterhaltung mit der Sennerin Margit, die beim morgigen Frühstück sogar noch Sonderwünsche erfüllt hat.

  1. Etappe: Durch das Birkental zur Landsberger Hütte (Gehzeit 7 Stunden)

Für den heutigen Tag hatte der Wanderführer die längste Strecke eingeplant. Als wir uns um 8.10 Uhr auf den Weg machten, zeigte das Thermometer 14 Grad. Zuerst mussten wir in 1 ½ Stunden an das Ortsende von Nesselwängle absteigen und in weiteren 50 Minuten bis zum Örtchen Rauth laufen. Nach einer weiteren Stunde Gehzeit auf einem breiten Forstweg folgte das nächste Highlight unserer Wanderung: Auf einem schmalen Felsband mit einer Seilsicherung ging es längere Zeit an der tiefen Krottenbachschlucht vorbei. Hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Es heißt, dass hier die Bergwacht trainiert. Dann waren es noch 30 Minuten bis zur unbewirtschafteten Höflishütte, ein guter Platz für unsere Mittagsrast. Bei dieser Etappe muss man also an Verpflegung denken. Durch herrliche Landschaft und über leicht ansteigende Pfade ging es lange Zeit gut voran. Doch dann wurde es ziemlich steil und wir mussten alles geben. Von der genannten Hütte bis zum Lachenjoch (1915 m) haben wir 2 ¾ Stunden gebraucht. Der folgende Abstieg zur Landsberger Hütte (1810 m) dauerte weitere 30 Minuten und war nach knapp 800 Höhenmetern wie eine Erlösung. Auf der Hütte haben wir uns bei Weizenbier über das heutige gute Wanderwetter gefreut und dass wir nur zwei Mitschläfer hatten.

4.Etappe: Auf die Schochenspitze und zur Gräner Ödenalpe  (Gehzeit 4 ¾ Stunden )

Wir mussten feststellen, dass es zwischen einem Hüttenfrühstück und einem Almfrühstück deutliche Unterschiede gibt. Außerdem gibt es auf den Hütten auch keinen Begrüßungsschnaps. Um 8.15 Uhr begann der Tag mit einem einstündigen Aufstieg auf die Schochenspitze (2069 m). Die Rundumsicht auf unzählige Gipfel hatte uns so in ihren Bann gezogen, dass wir eine ganze Stunde am Gipfelkreuz verweilten. Unser nächstes Ziel war die obere Strindenalm, wo wir nach 1 ½ Stunden eintrafen. In der Almhütte gab es ein umwerfendes Ambiente mit über 100 Kuhglocken und auf dem Balkon bietet sich ein tolles Bergpanorama. Dann ging es in 30 Minuten hinab zur Edenbachalm (1405 m), wo unsere Mittagsrast geplant war. Vor einigen Jahren konnte man auch hier übernachten. Weil die Sennerin Barbara täglich um 4.30 Uhr aufstehen muss, ist dies leider nicht mehr möglich. Bei einer guten Erbsensuppe und diversen Getränken konnten wir auch hier einen längeren Aufenthalt genießen. Gegen 15.00 Uhr machten wir uns an den Aufstieg zur Ödenalm (1726 m), unserem heutigen Tagesziel. Für die etwa 400 Höhenmeter benötigten wir 1 ¾ Stunden. Auch hier habe ich schon mehrmals genächtigt. Die Alm wird bewirtschaftet von meiner Lieblingssennerin Lissi und ihrem Andi, mit oben sind auch die Kinder Vitus und Marta. Bevor wir die neuen Lagerplätze im Nebengebäude aufsuchten, gab es noch reichlich Käsespätzle mit Salat. Seit 1990 ist dies heute meine 50. Übernachtung in den Tannheimer Bergen und deren unmittelbaren Umgebung.

Bei böigem Wind fiel in der Nacht viel Regen vom Himmel und am Morgen war die ganze Bergregion in Wolken gehüllt. Deshalb beschlossen wir, die Heimreise anzutreten und stiegen in 1 ½ Stunden ins Tal ab. Wir wollten eigentlich noch zur Ehenbichler Alm bei Rinnen, aber eine Wanderung mit 24 Stunden Gehzeit sollte für die vier Bergfreunde mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren genügen. Diese gelungene Hütten Wanderung wurde für alle Teilnehmer zu einem nachhaltigen Erlebnis und kann jedem Wanderfreund wärmstens empfohlen werden. Zu danken gilt unserem Fahrer Günter, der uns wieder gut und sicher nach Hause brachte.

 

                                                        

Internationales Käse- und Gourmetfest in Lindenberg

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Jedes Jahr findet am letzten Augustwochenende in Lindenberg im Westallgäu das internationale Käse- und Gourmetfest statt. Dieses Mal waren am 25. und 26.08. wieder etwa 80 Aussteller aus neun Nationen vertreten – ein wahres Paradies also für alle Gourmets und Käseliebhaber. Wie auch in den letzten Jahren zeigte sich die „Sonnenstadt“ Lindenberg inklusive des Wetters dabei von ihrer besten Seite.

Käse und Leckereien wohin das Auge reicht

Ob Weichkäse aus Frankreich, ungarische Paprikawurst, Schafskäse aus Irland, Brote aus dem Holzofen und natürlich unser Heumilchkäse aus dem Allgäu – beim Schlendern über das Fest gibt es viel zu probieren und zu verkosten. Wer nach dem Rundgang immer noch nicht satt ist, der findet auf und um den Stadtplatz noch diverse kulinarische Angebote wie Raclettebrot, Grillkäse oder Allgäuer Kässpatzen, welche sich bei einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm mit musikalischer Untermalung genießen lassen.

Käsefest in Lindenberg

Käsefest in Lindenberg

Die Allgäuer Käsestraße – Heumilchkäse aus handwerklicher Herstellung

Das bei diesem Anlass die Allgäuer Käsestraße natürlich nicht fehlen darf ist selbstverständlich. Unser Infostand vor dem Lindenberger Rathaus war wie immer gut besucht und bot die Möglichkeit mehr über den Verein und die Käseherstellung zu erfahren.  Dies war auch in Kombination mit einem Gewinnspiel möglich. Gleich 553 Gäste nutzten die Gelegenheit und hoffen nun auf einen der 14 Sennerei- bzw. 18 Gastronomiegutschein, welche unsere Partner zur Verfügung gestellt haben. Und wer die Allgäuer Käsestraße „schmecken“ wollte, der hatte die Gelegenheit Käse bei einer der sieben Partnersennereien vor Ort bzw. auch Frischmilch oder Trinkjoghurt bei der Allgäuer HofMilch zu probieren.

Käsefest in Lindenberg

Käsefest in Lindenberg

Auftritt der königlichen Herrschaften

Auch das Rahmenprogramm war wieder vielfältig und unterhaltsam organisiert. Neben den Alphornbläsern und den Böllerschützen bildeten natürlich die „Königlichen Hoheiten“ wieder ein Hingucker. Insgesamt 15 Vertreterinnen fanden sich am Samstag auf dem Stadtplatz ein. Natürlich auch dabei die Allgäuer Käsekönigin Celina Gmünder, deren Amtszeit aber nun endet. Am 06. September wird die neue Käsekönigin gekürt, mal sehen, wer nächstes Jahr die Allgäuer Käsestraße vertritt…

Käsefest in Lindenberg

Käsefest in Lindenberg

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