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Faszination Spitzensport im Allgäu: nervenaufreibend und ergreifend

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Jubel, Flaggen, kreisende Hubschrauber, Stadionsprecher, 25.500 Zuschauer. Das ist die Vierschanzentournee. Klassische Musik, klirrendes Eis, Applaus, Verneigung. Das ist die Eisgala. Laut und nervenaufreibend, grandiose Stimmung herrscht in der Audi-Arena, während man in der Eissporthalle in Oberstdorf sich vor den Eiskünstlern verneigen mag.

Siegerehrung, mit Music-Act von Alexander Jahnke

Vierschanzentournee und Eisgala in Oberstdorf – zwei Events an einem Tag

Mythos Vierschanzentournee, so titeln die Veranstalter diesen unglaublichen Skisprungwettkampf.  Und so ist es. Auch für uns: Vor 25 Jahren besuchten wir, damals sogar mit unserem vierjährigen Sohn, das erste Mal die Vierschanzentournee in Oberstdorf. Jahr für Jahr lassen wir uns einfangen. Von der Stimmung, von den unglaublichen Leistungen. Wenn man unten im Stadion steht, die kleinen Übungsschanzen sieht, auf der man übrigens auch als Gast mal springen kann, wenn man oben auf der Schanze im Turm stand, muss man die Athleten entweder für verrückt erklären oder aber ihnen Respekt für ihren Mut und Vertrauen zollen. Diesen Sprung ins Stadion hinein, von dieser Höhe, fliegen wie ein Adler. Es muss ein erhebendes Gefühl sein. 25.5000 Zuschauer jubeln den Athleten zu. Und wenn ein Deutscher springt, dann noch viel mehr. Die Stadionsprecher Jens Zimmermann und Helmer Litzke informieren, halten die Spannung.

Was für ein Sieg: Markus Eisenbichler wird Zweiter

Und dann das Ergebnis: Markus Eisenbichler wird Zweiter! Was für ein Sieg!  Zur Siegerehrung singt Alexander Jahnke (DSDS 2017) „Dein Wind“. Zum Mythos gehört eben nicht nur die Stimmung, sondern auch die Spannung. Jahr für Jahr ist es anders. Jahr für Jahr fiebert man mit. Über die Athleten, die Schanzen, das Training, die äußeren Umstände, eben über alles berichtet übrigens seit 20 Jahren der Tournee-Pressechef Ingo Jensen.  

Unser Oberstdorfer, Karl Geiger. Wie immer stehen wir an der Bande um die Athleten zu sehen.

Aljona Savchenko und Bruno Massot: sie sind Oberstdorfer

Nach dem Skispringen, der Vierschanzentournee, sind wir gleich in Oberstdorf geblieben, zu Concert on Ice, mit Aljona Savchenko und Bruno Massot, die nach 66 Jahren zum ersten Mal wieder Olympia-Gold erkämpft hatten und in Oberstdorf trainieren und leben. Selbstverständlich zeigten sie ihre Olympia-Kür zu „La Terre vue du ciel“. Sie war perfekt, wir waren ergriffen. Moderiert wurde die Show von Daniel Weiss, ARD-Moderator und überhaupt „die Stimme“, wenn es um Eiskunstlauf geht. Seine Tochter Linnea trat in Oberstdorf ebenfalls auf. Vielen TV-Zuschauern kennen sie aus „The Voice Kids“.  Die Eisgala bezauberte durch viele weitere Eiskunstläufer, wie die Deutschen Meister im Paarlaufen Annika Hocke und Ruben Blommaert. Wir waren einfach ergriffen. Dann wurde es lustig, der kanadische Eiskunstlauf-Comedian Jason Graetz trat aufs Eis. Er sah aus wie Horst Schlämmer, aber wie er seine Beine verbiegen und dabei fahren kann, ist uns ein Rätsel. Zur Eisgala, gefördert durch das Hotel Exquisit Oberstdorf, gehört Live-Musik, gesungen von der britischen Sängerin und Komponistin Laura Wright. Sie sang unter anderem für die Queen und Prince William. Ergänzt wurde sie von David B. Whitley (The Voice of Germany).

Eisgala Exquisit in Oberstdorf

Oberstdorfer Olympia-Sieger Savchenko und Massot

Der 30.12. hätte spannender und schöner nicht sein können. Danke Oberstdorf!

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Achtung! Wie ein Pyromane ein Wellnesshotel in den Allgäuer Alpen führt

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Hotels sind die Spiegel ihrer Besitzer. Wer sein Haus in einer solchen Lage eingebettet zwischen Bergen, Wiesen und Wäldern hat, muss das Allgäu und seine Landschaft lieben.

Aber nicht nur der Gesamteindruck erzählt etwas über die Besitzer, sondern vor allem die Details – und die haben es im Hotel Oberstdorf oberhalb des gleichnamigen Ortes in sich. Auf der Internetseite verspricht das Haus ein Feelgood-Hotel zu sein, was sicher an Sebastian Reisigl selbst liegt.

Wir sind hier nicht in einer Pizzeria, sondern in den Gasträumen und wer da Brot macht, ist der Hoteldirektor persönlich. Im benachbarten Tirol in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, fühlt sich Reisigl selbst als Europäer und versucht all das im Haus umzusetzen, was ihm selbst ein „Wohlgefühl“ schenkt. Und dazu gehört unter anderem Brot backen. Warum macht er das bloß?

 

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt – inspiriert von Pippi Langstrumpf

Als er der gelernte Bäcker und Restaurantfachmann den ehemaligen Gasthof zusammen mit seinem Bruder Anfang 2000 erwarb, war dieser völlig runtergekommen. In viel Eigenarbeit und mit Unterstützung von Familie und Freunden renovierten sie das Haus und starteten die Vermietung von 26 Zimmern – mit wenig Erfolg.

2004 wagten die Brüder das große Experiment und setzten alles auf eine Karte: Aus dem sternelosen Betrieb machten sie ein 4-Sterne superior-Hotel, stockten auf über 100 Zimmer auf und schufen mit wohligen Ecken zum Reden, Lachen und Genießen Wohnzimmer-Atmosphäre. Die offenen Kamine nicht zu vergessen, die sind bei Sebastian Reisigl fast so lebensnotwendig wie die Luft zum Atmen.

Damit handelten die Brüder ganz nach Pippi Langstrumpfs Motto, die neben Alice im Wunderland eine von Reisigls Vorbildern ist: Das haben wir noch nie ausprobiert, also geht es sicher gut!“ Woher das Urvertrauen? Obwohl wir sehr bescheiden gelebt haben, hat unsere Mutter immer wieder zu uns gesagt, dass wir alles schaffen können.“

Der 1500 Quadratmeter große Wellnessbereich war der letzte große Umbau. Das meiste Holz darin stammt von einem alten Bauernhof aus Familienbesitz in Tirol, der nicht mehr bewirtschaftet wurde und dessen Geschichte hier eine Würdigung bekommen hat.

Dass es im Hotel die unterschiedlichsten Möglichkeiten gibt, sich aufzuwärmen, versteht sich bei Reisigl als Pyromane“ von selbst. Neben der Brotsauna, strahlt auch die Zirbenholzsauna eine wohlige Wärme aus.

Dass Sebastian Reisigl selbst das Hotel führen würde, war eigentlich nicht Teil seines (Lebens-)Plans – ursprünglich. Neben seiner Grundleidenschaft für den Bäckerberuf, hat er auch eine Ausbildung zum Heilpraktiker absolviert. Weniger zum Heilen, sondern vielmehr, um das Wohlgefühl bei den Menschen zu heben.“ Das verwirklicht er jetzt eben im Hotelbetrieb.

Ihn begeistern Menschen und ihre Unterschiedlichkeit. Jeden Tag freut er sich auf seine Mitarbeiter, schon beim Aufwachen, wie er sagt. So stellt er auch Azubis ein, die es woanders schwierig hätten, einen Platz zu bekommen. Er glaubt daran, dass in jedem großes Entwicklungspotential steckt – und versucht es hervorzulocken.

Gepresste Blütenwiesen als Dämpfung, : Mit dem Raum der Stille hat sich der Hoteldirektor ein weiteres Herzensprojekt erfüllt.

Keine Zeitschrift, keine Äpfel – und tatsächlich auch keine Brotstücke: Hier soll nichts ablenken, damit unsere größte Quelle, die Stille, wieder unsere Inspiration und Kreativität nähren kann“, meint Reisigl.

Bei den vielen Ideen und Projekten die Sebastian Reisigl hat, braucht auch er seine kleine Auszeiten, in denen er nachdenken und -spüren kann. Und so setzt er sich selbst gern in seinen Raum der Stille – und entdeckt immer wieder neue  Details beim Blick in die Allgäuer Landschaft.

So tiefenentspannt brauchen die Gäste dann nach Stille, Natur und Wellness ein paar Kräuter aus dem Hausbeet, wie dieses hier, um vor der Abreise wieder wach zu werden.

Text, Fotografie & Film: Ingrid Yasha Rösner, musenkuss & funkenflug, Nesselwang

Videoschnitt: Bernd Martin, martinmedia Kempten

 

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Meine drei Tipps für sicheres Freeriden

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Sicheres Freeriden macht Spaß.

1.       Ich informiere mich über die Verhältnisse

Am Abend vor dem Skitag lese ich den Wetter- und Lawinenlagebericht. Bei strahlendem Sonnenschein und sicherer Lawinenlage schlage ich ein Skigebiet mit großen Abfahrten und offenem Gelände vor. Bei Schneefall und Wind bevorzuge ich Skigebiete mit Wald. Es gibt auch Tage, an denen bleibe ich am besten auf der Piste. Der bayrische Lawinenlagebericht ist ab 17.30 Uhr für den Folgetag online verfügbar und sollte bereits ab der ersten Lawinenwarnstufe 1 ernst genommen werden. Ich präge mir vor allem das Hauptproblem und die Gefahrenstellen ein. Mit großer Vorfreude auf die Schwünge im Tiefschnee schlafe ich ein.

Der LVS-Check am Beginn jeden Skitags. Photo: Felix Blersch

2.       Ich fahre immer mit Lawinenausrüstung und Rucksack

Vergleichbar mit dem Sicherheitsgurt im Auto wird die Grundausrüstung beim Freeriden nicht in Frage gestellt. Das Lawinenverschüttetensuchgerät, umgangssprachlich auch LVS oder Pieps genannt, trage ich unter meiner Skijacke am Körper. Wichtig zu beachten ist, dass das Handy nicht in direkter Nähe ist, es kann Störungen verursachen. Ich schalte das LVS am Morgen ein und erst abends wieder aus, Batterie sparen ist hier fehl am Platz. Im Rucksack habe ich Lawinenschaufel und Sonde, Erste-Hilfe-Set und eine Tafel Schokolade.

Eine schöne Line mit bester Aussicht.

3.       Ich plane meine Lines

Dann kann’s losgehen. Ich rufe mir nochmal den Lawinenlagebericht ins Gedächtnis und sehe mir die Schneeverhältnisse im Skigebiet an. Je nach Gelände plane ich mit meinen Freunden die Abfahrt und wir vereinbaren einen sicheren Treffpunkt am Ende des Hangs. Wichtig ist, die eigenen Fähigkeiten einschätzen zu können. Nachdem jeder einzeln gefahren ist, gibt’s High Fives und dicke Powdergrinser im Gesicht.

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Schöne Wintertage im Allgäu verbringen: Schlittenfahren in Pfronten

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Beim Rodeln auf einer Naturrodelbahn den Winter im Allgäu genießen. Der Edelsberg in Pfronten – Kappel macht’s möglich. Hier kommen Fans von Schlitten, Schnee und gemütlicher Hütteneinkehr voll auf ihre Kosten.

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Die Wanderung startet am Parkplatz am Ende der Bürgermeister-Franz-Keller-Straße in Pfronten – Kappel oder ein Stückchen weiter unten am Waldseilgarten. Ab da geht es dann mal gemütlich, mal steil durch eine malerische Winterlandschaft den Abhang hinauf.

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Für einen Boxenstopp auf halber Strecke bietet sich die Hündeleskopfhütte auf 1180m an. (Hier können bei Bedarf auch Schlitten ausgeliehen werden. Ein Service, den viele in Anspruch nehmen, da kann es schon passieren, dass einer leer ausgeht.)

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Hüttenwirtin Silli ist für den herzlichen Empfang jedes Besuchers bereits bekannt.Eine dampfende Tasse Tee kann man draußen auf der Terrasse einnehmen, bevor es direkt weiter geht zum Hauptziel der Wanderung: Der Kappeler Alp!

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Auf dem Weg nach oben unbedingt ab und zu innehalten und die Aussicht ins Pfrontener Tal genießen!

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Ziel erreicht! Die urige Kappeler Alp lädt auf 1340 Metern zum Ausruhen und Auftanken ein.

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Vielleicht ist in der gemütlichen Stube am Stammtisch sogar noch ein Plätzchen frei?

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Um das leibliche Wohl kümmern sich die Hüttenwirtin Michèle und die Winteraushilfe Johanna.

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Stärkung verspricht neben anderen leckeren Gerichten die deftige Brotzeitplatte. Genau das richtige nach dem Aufstieg durch den Schnee.

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Und dann wird auch gar nicht mehr weiter gewartet, denn das Highlight des Tages steht ja noch bevor. Ab geht die Schlittenfahrt hinunter ins Tal!

Rodeln-Schlittenfahren-Edelsberg-Pfronten-Kappeler-Alp-Huendeleskopfhuette

Und wer noch immer nicht genug hat, läuft einfach noch einmal ein paar Meter den Berg hinauf. Denn das letzte Stück macht definitiv am meisten Spaß!

Die exakte Routenbeschreibung zur Wanderung findet ihr hier und eine ganze Reihe weiterer toller Winterwanderungen rund um Pfronten gibt’s hier zu sehen.

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Wilde Riesenhörner: Nur Mutige stürzen sich beim Schalengge-Rennen in Pfronten den Berg hinunter

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Da sitzen sie so brav auf ihrem Schlitten: Clara Geiger und Marcella Sauer aus Pfronten. Dieses Bild täuscht. „Omas Föhla“, wie sie sich als Team nennen, sind vogelwild. Sie sausen so halsbrecherisch und wagemutig auf einem Hörnerschlitten den Berg hinunter, dass einem allein vom Zuschauen schwindelig wird. Die beiden sind ein eingespieltes Gespann und sie fahren meist ganz vorne mit, auch Platz 1 bei den Damenteams haben sie schon ergattert, obwohl sie vorher nicht trainieren.

 

Starttipps vom Profi-Team

1000 Meter Strecke und 200 Höhenmeter geht es in wenigen Sekunden nach unten – ohne Lenkrad oder gar mechanische Bremsen! Hier lenkt Marcella vorne das Gefährt mit den Füßen, Clara hilft hinten durch Gewichtsverlagerung mit und bremst auch ab. Warum um Himmels Willen machen die beiden so was? „Das macht einfach Spaß“, meint Marcella und lacht.  Mit 16 Jahren war sie das erste Mal dabei – das Mindestalter für die Teilnahme. Gibt es ein Geheimrezept? „Am besten ist, wenn man sich keinen Kopf macht und einfach losfährt.“ Noch ein Tipp? „Als Stärkung nehmen wir in unserem Rucksack immer Krautkrapfen, Bier und Schnaps mit hoch an den Start.“ Aha!

Beim Schalengge-Rennen in Pfronten, das als eines der traditionsreichsten in Bayern gilt, dürfen nur originale oder nachgebaute Hörnerschlitten starten. Und der sollte so aussehen:

In Pfronten ist Andre Reichart einer der wenigen, die das Handwerk des Schlittenbaus im Alpenraum noch beherrschen. Wie aufwändig es ist, so einen riesigen Schlitten zu bauen, seht Ihr hier:

Schalengge-Gen im Blut 

Marcella Sauer gehört zu einer „Schalengge-Familie“ –  wahrscheinlich wird die Fahrkunst weiter vererbt. Die ganze Verwandtschaft ist mit dabei, wenn traditionell am Faschingssamstag in Kappel die große Gaudi steigt. „Ein Feiertag“, meint Marcella, „da nimmt sich keiner etwas anderes vor.“ So trifft sich die Familie zuvor immer zu einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück. Neben Schwester, Bruder, Cousins und Cousinnen, ist auch ihr Papa Biba mit von der Partie. Als Kappeler fährt er bei den sogenannten Originalen mit. In heimischer Tracht und mit beladenen Schlitten zeigen diese, wie bis in die 1960er Jahre im Winter Heu und Brennholz vom steilen Berg geholt wurde. Eine beschwerliche und nicht ganz ungefährliche Arbeit. Letztes Jahr war Marcella an der Hand verletzt und ist bei ihrem Papa hinten auf dem Schalengge mitgefahren.

Zentrale Person in der Schalengge-Familie ist Marcellas Oma Hanne Allgayer. Ohne sie geht nichts beim Hörnerschlitten-Rennen in Pfronten. Seit über 22 Jahren ist sie Vorsitzende des Kappeler-Schalengger Vereins und organisiert mit den rund 130 Mitgliedern den Wettstreit: „Da ist viel Schreibkram dabei“, meint sie, „wie sich um Versicherungen und GEMA-Anmeldung kümmern, aber auch die Bahn für das Rennen vorbereiten. Da sind keine Maschinen im Einsatz, alles wird mit Schaufeln und Füßen präpariert.“

Ihr ist es wichtig, dass die Tradition des Rennens, das in den 1970er Jahren begann, erhalten bleibt und auch die Erinnerung daran, wozu die Schalengge früher genutzt wurden. Sie war selbst beim Heumachen im Sommer auf dem Berg und dokumentiert alles rund um die Schalengge.

Hanne Allgayer mag am Rennen, dass es wie ein großes Treffen ist, weil sich fast alle Teilnehmer untereinander kennen. Es waren auch schon Teams aus Spanien, den USA und sogar aus Japan dabei. Insgesamt starten meist um die 200 Männer- und 20 Frauenteams. Geistliche und politische Prominenz aus dem Ort schaut nicht zu, sondern fährt selbst mit. Ehrensache!

Das schönste Moment für Hanne Allgayer ist aber, wenn auch der letzte Teilnehmer heil im Tal ist. „Dann kann ich endlich aufatmen“, meint sie. Zusammen mit Marcella bereitet sie das „Häs“ für das Rennen vor. Manche kommen  faschingsgemäß verkleidet, andere fahren mit Lederhose oder alter Tracht.

Für jeden ihrer 15 Enkel hat die Oma Gamaschen gestrickt und Marcella schwört zudem auf ihre Glücksmütze, die sie immer beim Rennen trägt.

Jetzt fehlen nur noch die zwei Familienschlitten, die müssen erst mal aus dem Holzstadel von ganz oben geholt werden.

Die Schlitten kommen erst mal in den Garten. Dort werden sie mindestens 14 Tage zuvor eingegraben, damit das Holz sich an die Temperatur gewöhnt und Feuchtigkeit aufnimmt. Noch so ein Trick also, den man wissen muss.

Jetzt ist alles bereit für das Schalengge-Rennen in Pfronten am Faschingssamstag. Und bis dahin bleibt die Familie entspannt und freut sich auf ihren besonderen Feiertag im Jahr.

Mal sehen, wo die vogelwilden Föhla dann dieses Mal landen.

 

Text, Fotografie & Film: Ingrid Yasha Rösner, musenkuss & funkenflug, Nesselwang

Fotos Schalengge-Rennen: Pfronten Tourismus

Videoschnitt: Bernd Martin, martinmedia Kempten

 

 

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Ein Fallschirmsprung im Allgäu stand schon immer auf meiner Bucket List: Adrenalin und Alpenpanorama inklusive.

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Nachdem ich mit den Skydive Nuggets aus Leutkirch im Allgäu, dem größten Fallschirmsportzentrum Süddeutschlands, in Kontakt kam, fasste ich endlich den Beschluss: Jetzt oder nie!

Ich war sehr nervös, aber die Vorfreude überwog. Der langersehnte Tag war endlich da und mit einem etwas flauem Gefühl im Magen ging es mit dem Auto zum Flugplatz Unterzeil.

Das Wetter spielte uns in die Karten, denn wir hatten strahlenden Sonnenschein im baden-württembergischen Allgäu. Als ich in Leutkirch ankam, wurden wir herzlich von Simon und PG, den Inhabern von Skydive Nuggets, begrüßt und empfangen.
Anschließend erhielt ich eine souveräne Einweisung von einem erfahrenen Tandem-Master. Er erklärte mir die wichtigsten Details zum Sprung, versicherte mir, dass ich im Prinzip nichts falsch machen kann und dass ich das gefährlichste am Sprung, die Autofahrt zum Sprungplatz, bereits hinter mir habe. Mir wurde ein optimales Gefühl an Sicherheit vermittelte und langsam aber sicher konnte ich mich so richtig auf den Sprung freuen.
In voller Fallschirm-Montur machten wir uns dann auf den Weg zu der kleinen Propellermaschine, die uns auf 4000 m Höhe bringen sollte. Auf dem Weg zum Flugzeug stieg das Adrenalin von Minute zu Minute. Mit jedem Schritt wurde meine Vorfreude auf den rasanten Fall Richtung Erde größer und das Kribbeln der Nervosität machte sich jetzt deutlich bemerkbar.
Nach einem ca. 15-minütigen Flug aufwärts war es dann endlich soweit. Die Klappe im Flugzeug wurde geöffnet und nun gab es kein Zurück mehr. Die Füße aus dem Flugzeug baumelnd saßen wir nun für wenige Sekunden an der Kante, überwältigt von dem Gefühl der mir unendlich erscheinenden Höhe und dem grandiosen Alpen-Panorama, das sich mir bot.
Es war ein irres Gefühl, als wir uns aus dem Flugzeug fallen ließen. Der Kick des freien Falls. Es ist atemberaubend, etwas völlig Neues und macht unglaublich Spaß!
Ein weiterer Höhepunkt war der Ruck des auslösenden Fallschirms und die näherkommende Landschaft. Nun war es an der Zeit die Aussicht an diesem schönen Sonnentag zu genießen. Mit einem eindrucksvollen Alpenpanorama und dem Bodensee im Hintergrund wurde mir eine atemberaubende Kulisse geboten.
Mit etwas weichen Knien machte ich mich für die Landung bereit. Den festen Boden unter den Füßen spürend und mit einem Grinsen übers ganze Gesicht, bin ich heile und glücklich wieder unten angekommen.

Ich erinnere mich sehr gerne an diesen besonderen Tag zurück und bin immer noch völlig überwältigt von dem Gefühl des Sprungs und der wunderschönen Allgäuer Bergwelt aus der Vogelperspektive.
Eines steht für mich fest: Skydive Nuggets – ich komme wieder!

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Ski- oder doch Schlittschuhfahren? – die Mischung macht´s

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Der Schnee glänzt, die Sonne scheint – ab auf die Piste!
Doch es ging nicht zum Skifahren oder Snowboarden, auch nicht zum Rodln oder Langlaufen.

Ich teste was Neues …  das Snowskating.

Doch was ist das?
Der ständige Begleiter des Snowskatings sind die Sled Dogs. Sie schauen aus wie Skischuhe sind nur deutlich beweglicher und an der Sohle beschichtet. Der Grundgedanke dieser neuen Wintersportart ist ähnlich wie beim Skifahren:
Lift rauf und runter heizen.
Nur ohne Ski und Stöcke.

Kurz ein wenig zur Herkunft:
Die Sportart Snowskating wurde im Jahr 2015 ins Leben gerufen und wächst seither auf der ganzen Welt. Ob in Amerika, Asien oder Europa es finden überall Rennen statt und die Sled Dogs finden immer mehr Interessenten. Auch auf der ISPO 2017 waren die Marke „Sled Dogs“ als Finalist für den Newcomer-Award nominiert. Die Snowskating-Rennen finden auf der ganzen Welt statt und sind in 3 Kategorien unterteilt. Es gibt die Amateure, die Fortgeschrittenen und die Profis. Innerhalb der letzten Kategorie kann es schon mal sein, dass die Snowskater bis zu 120 km/h schnell sind.


Doch ist die fancy Sportart auch für unser eins fahrbar? Und macht es denn auch Spaß?
Ich habe die Sled Dogs auf Herz und Nieren geprüft …
An der Alpspitzbahn Nesselwang  demonstrierte das Norwegische Sled Dogs Team ein Wochenende lang die Snowskates und bot den Besuchern die Möglichkeit diese zu testen.  Tommy Syversen und sein Team zeigte mir zunächst ihren tollen Promo-Bus, in dem sie während der Tour schlafen, feiern und arbeiten. Im Anschluss ging es dann, nach einer Einweisung, auch schon los…

Wenn ich ehrlich bin, war ich zunächst schon etwas skeptisch. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, alleine mit diesen etwas anderen „Skischuhen“ den Berg runter zu fahren. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Mit Warnweste und Sled Dogs ausgestattet ging es mit dem Schneemobil ein Stückchen die Piste bergauf.
Da stand ich nun, wackelig auf meinen Snowskates.
Ein Glück, dass ein Profi mit dabei war und die ersten Schwünge mit mir übte.
Gewicht nach hinten verlagern, los geht’s. Zunächst traute ich mich nicht richtig, doch Schwung für Schwung wurde ich immer sicherer.
Irgendwann hatte ich den Dreh raus und es war ein riesen Spaß!

Mein Fazit:
Das Snowskating ist im Verhältnis zu anderen Wintersportarten recht leicht zu lernen und bringt eine Menge Spaß.
Ich würde es auf jeden Fall wieder machen und kann jedem empfehlen es zu testen.

Weitere Informationen zu den Sled Dogs und auch zu den Rennen finden Sie unter: www.sleddogs.com

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Ein perfekter Wintertag beim Langlaufen in Pfronten

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Stell dir Schnee, Sonnenschein und Wochenende vor und keinen bereits überfüllten Parkplatz, keinen Andrang und viele Leute. Stattdessen Auto parken, Bretter anschnallen und los geht’s! Wer bei schönsten Wetter auf der Suche nach eine Aktivität im Schnee abseits der Massen ist, ist hier genau richtig: Beim Langlaufen in Pfronten im Allgäu. Und ein herrliches Bergpanorama gibt’s noch oben drauf.

Acht Rundloipen und eine Talloipe zur Fallmühle sind in und um Pfronten gespurt. Das tolle am Loipennetz in Pfronten ist: Eine Parkmöglichkeit befindet sich meist in unmittelbarer Nähe und die Loipen sind miteinander vernetzt.

Eine detaillierte Übersicht der Pfrontener Loipen, sowie einzelne Tourdaten zum Download gibt es hier. Wer sich aber erstmal nicht für eine Loipe entscheiden kann, läuft einfach drauf los. Dank der übersichtlichen Beschilderung und Wegweiser findet man sich leicht zurecht – und auch wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Ich starte in der Rundloipe Röfleuten und genieße auf den rund 2 km erst einmal die Aussicht auf’s Dorf und Bergpanorama, bevor ich mich auf den Weg zur Talloipe Richtung Fallmühle im Achtal aufmache. Am Ende der gut zu bewältigenden aber anspruchsvollen 4 Kilometer bietet der Gasthof Fallmühle eine urige Einkehrmöglichkeit mit Tischen auf der Terrasse.

    

Wer das Langlaufen noch nie ausprobiert hat „kann bei uns einen Privatkurs machen und dafür entweder eine eigene Ausrüstung mitbringen, oder im Dorf beim Ski-MayrSport Kolb oder Sport Manhard ausleihen.“ sagt Simon Hechenberger von der Skischule Pfronten. In den ein bis zwei Stunden Kurs lernt man zusammen mit einem qualifizierten Langlauflehrer die Basics der Sportart kennen, den Unterschied zwischen dem klassischen Langlaufstil und der Skating-Technik und sicheres Laufen und Bremsen in der Rundloipe Steinach, die auch direkt am Skizentrum in Pfronten-Steinach beginnt. Neben Einsteigern, können sich aber auch Fortgeschrittene zu einem Kurs anmelden und ihre Bewegungsabläufe analysieren und präzisieren lassen.

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Winterausflug zum Breitenberg mit Skifahren und Hütteneinkehr

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Was mir am Breitenberg in Pfronten besonders gut gefällt, ist die ausgewogene Mischung an leichten Abfahrten und anspruchsvollen Pisten. Der Pfrontener Hausberg ist dank Naturschnee ursprünglich und versetzt einen im Handumdrehen in das Gefühl hoch droben und mitten in den Bergen zu sein. Das liegt zum einen am eindrucksvollen Aggenstein, der mächtig über dem Skigebiet thront, zum anderen an der Nähe zu Österreich und dem weitläufigen Alpenpanorama gen Süden.

Nach der kurzen Fahrt in der Gondel hinauf ins Skigebiet Hochalpe lässt man aber erst einmal die Aussicht ins Allgäu auf sich wirken, bevor es mit dem Sessellift ganz hinauf geht und der Skispaß beginnt.

Acht Kilometer Pisten warten darauf, erkundet zu werden! Und wenn einen zwischendurch eine zusätzliche Portion sportlicher Ehrgeiz packt, kann man die 6,5 km lange Abfahrt ganz runter ins Tal nehmen und in der Gondel nach oben einen Moment verschnaufen.

Was der perfekte Tag im Schnee noch braucht: Eine ordentliche Hütteneinkehr. Auf der Terrasse der Hochalphütte oder des Berghaus Allgäu in der Sonne für’s leibliche Wohl sorgen. Was will man mehr.

Fazit: Lieber Breitenberg, wir sehen uns bald wieder!

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Was für ein Rennen – CRAZY 8

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Am Samstag startete ich beim Skirennen für Jedermann – Crazy 8 im Skigebiet Zöblen/Schattwald.  Raus aus dem Lift und rein ins rasante Abfahrts-Vergnügen. Das ist die Devise beim Skirennen CRAZY 8. Zum dritten Mal fand das Event der Tannheimer Bergbahnen statt. Es gilt die bekannte „8er Skirunde Zöblen-Schattwald“ in Gruppen zu je acht Personen so schnell wie möglich zurückzulegen.

„Nun sitze ich im Sessellift und schau‘ mal wer neben mir sitzt – ah ja, die beiden kenne ich – beide haben schnelle Skier an den Beinen,  – auch ich hab mir a guats Waxl zusammengemischt. So nun aufpassen beim Aussteigen – oben gleich rechts anpirschen und dann in tiefer Hocke in Richtung Pontental – Was hat er am Start gesagt?  – heute gewinnen die, die mit Hirn fahren, weil die Pisten- und Schneeverhältnisse von hart auf weich und umgekehrt wechseln.

Egal, ich versuch es mit lockerem Gleiten – so wie der Aksel Lund Svindal. Ich glaub ich bin sehr schnell, denn die Skier gleiten – eher schliddern, flutschen auf dem Schnee wie bei Aquaplaning – einfach das Gefühl zulassen und die Skier laufen lassen. Da vorn, den hol ich mir nun bei der nächsten Kurve.  Anpirschen und von hinten her den Schwung mitnehmen und hab ihn schon – super und mich überkommt ein wohltuendes Glücksgefühl! Das ist meine Strecke mit ca. 90 km/h hinunter in die Schwandwiesen und weiter zur Talstation Wannenjoch in Schattwald – mei isch des bärig.

„Der hat wohl einen super schnellen Ski“

Öh was isch denn jetzt – da überholt mich doch einer. Der hat wohl einen super schnellen Ski – mach dich klein und sofort in seinen Windschatten und dicht dranbleiben. Angekommen an der Talstation in Schattwald erwischen wir beide denselben Sessel – die 8 Minuten der Auffahrt nützen wir für einen Smalltalk und für das eine und andere Späßchen. Wie zum Beispiel: Du ich hatte heute Nacht einen Traum und ich bin nicht drauf gekommen, wer heute hinter mir Zweiter wird ;)

Crazy 8 – Foto: Rolf Marke

Oben angekommen lasse ich ihn vor und nütze den Windschatten – aber nur bis zum 4. Tor, denn das sind meine Schwünge die nun kommen – bin ich doch Experte bei Kurvenradien mit 30 m und mehr! Alles läuft super! Und schon wird es heller und die Sicht ist sehr gut  – meine Skier spüren meine Gaudi und ich bin eins mit den Geräten – also im flow  – sagen doch die Spitzen-Sportler oder…Egal…

Jetzt aufgepasst…

Jetzt aufgepasst, denn bei der nächsten Passage wechselt die Schneeart – es wird weicher und es gibt schon leichte Spuren und Rippen. Gleiten heißt nun die Devise – weniger Kanteneinsatz und fahren mit Gefühl – das heißt, das Gewicht auf beiden Skiern gleichmäßig verteilt – fahren wie auf rohen Eiern, sagen die Experten. Alles läuft optimal. Nur der eine, der lässt sich immer noch nicht abschütteln. Egal, einfach laufen lassen und genießen – warten wir ab bis zur letzten Abfahrt auf der FIS Streck in Zöblen – dann werden wir es ja sehen …

Auf geht’s zur letzten Auffahrt mit dem 4er Sessel in Zöblen – diesmal sitz‘ ich gar allein im Sessel und beobachte die Rennstrecke von oben – echt super wie die den Lauf gesteckt haben. Oben angekommen sehe ich noch einen Rennläufer im ersten Tor verschwinden. Nun überkommt es mich: meinen Konkurrenten werde ihn auf der FIS Rennstrecke hinunter noch überholen, denn das ist meine Lieblingspiste  „mit Heimvorteil“.

Auf der Zielgeraden bei Crazy 8. Foto: Rolf Marke

Heute ist mein Glückstag

Flott geht’s dahin und nun volle Körperspannung und höchste Konzentration in den Toren  – besonders im Schwungauslauf optimaler Kanteneinsatz und ganz wichtig  „rund fahren“. Ah, da ist er schon – da vorn setz ich den Schwung von hinten an und pfeif dann einfach vorbei. Schön gedacht, mein Gegner weiß auch wo die schnellste Route verläuft. Alles nochmals von vorn. Doch dann beim nächsten Tor hat es geklappt. Ich bin schon fast im Ziel. Meine Oberschenkel spüre ich erst jetzt und mein Lächeln im Gesicht verrät, dass heute mein Glückstag ist.

 

Ergebnisse Crazy 8

Weitere Informationen zur Veranstaltung

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3 Tage Glück im Schnee, verwunschen und verwegen mit Evi Sachenbacher-Stehle

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„Ein verlängertes Wochenende im Schnee wirkt Wunder“,  waren sich die Teilnehmer beim Skating-Kurs mit Evi-Sachenbacher-Stehle und dem Instructor von Fischer SKILETICS, Klaus Häger einig. Die Einstimmung auf drei Tage Allgäuer Winter hätte idyllischer nicht sein können: Wir trafen uns im  verwunschenen  Talschluss Rohrmoos, im Berggasthof Rohrmoos. Doch um überhaupt dorthin zu gelangen, muss man erst einmal die gebührenpflichtige Mautstraße passieren. Und kaum hat man die Schranke hinter sich gelassen, tut sich eine verwunschene Winterlandschaft auf. Am Talschluss wartet schon der Berggasthof.

Berggasthof Rohrmoos im Naturpark Nagelfluhkette

Theresa Hilber erklärt die Tafeln im Naturpark Nagelfluhkette

Das ehemalige Jagdhaus hat ebenso heimelige und stimmige Zimmer wie es das ganze Haus ausstrahlt. Die Küche ist ausgezeichnet, die Wildgerichte sollte man unbedingt probieren. Wir sind gefangen von dieser Idylle und Ruhe. Es hat in der Nacht erneut geschneit und es will nicht aufhören. Theresa Hilber, Biologin und Rangerin im Naturpark Nagelfluhkette, will uns Tierspuren zeigen. Doch die meisten sind eingeschneit und die Wildruhezonen betreten wir nicht. Tafeln weisen uns darauf hin. Auch klären Flyer auf, zeigen Tierspuren und warum es so wichtig ist, „Dein Freiraum. Mein Lebensraum“ zu achten. Wir lernen viel. Auch, dass es seit diesem Jahr ein Projekt gibt, welches Umweltbildung und Tourismus verbindet, um nicht Gefahr zu laufen, den Ast, auf dem wir alle sitzen, abzusägen.

Warum Schneeschuhwandern mit VS-Geräten sinnvoll ist

Verschüttetensuche nach Lawinenabgang – war aber nur Demo, wir blieben verschont

Aber auch von unserem Guide der Bergschule OASE Alpin: Gerhard Rottach hat uns die Schneeschuhe mitgebracht, mit denen wir uns im Schnee sachte bewegen.  Über Strecken wird nicht gesprochen. Unwillkürlich überträgt sich diese ruhige Winterstimmung. Unterbrochen nur von Hinweisen der Biologin und unseres Guides. Er hat uns schon zu Beginn mit VS-Geräten ausgestattet, wir haben Schaufel und Sonden dabei. Und das zurecht, wie man diesen Winter lesen konnte. Gerhard zeigt uns dann auch immer wieder Lawinen und zum Schluss üben auch wir den Einsatz von Verschütteten-Geräten, von Schaufeln und Sonden.  Rund 10 Minuten nur kann man in einer Lawine überleben. Wir hören alle zu.

Träumen überm Tal und Kässpatzen vom Bürgermeister

Nach der  Schneeschuhwanderung bei Schneefall waren wir zwar ein wenig wehmütig, das idyllische Rohrmoos zu verlassen. Einige aber  freuten sich nach all dem Schnee aber schon auf die Milchwell, eine von Hotel Tanneck in Fischen entwickelte Spa-Anwendung aus Allgäuer Milch, Joghurt, Molke, Quark und Sahne, die aromatische Wirkung kommt über Kräuter und Öle. Da war die Nässe und Kälte schnell vergessen, dafür erinnerte man sich gerne an die sensiblen Informationen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt im Allgäu, wie man sie im Naturpark Nagelfluhkette erfolgreich umsetzt. Wir nehmen Schnee zumeist idyllisch wahr, für die Tiere ist es ein hohe Belastung. Im benachbarten Ofterschwang hat die Gemeinde ein historisches Gebäude gekauft und den Hof der „Busche Berta“ – so hieß die letzte Bewohnerin – behutsam renoviert. Allein ein Fenster hat 3.600 € gekostet, wie der Bürgermeister Alois Ried erzählt. Im Haus befindet sich ein Käse-Keller und ein Wurst-Reiferaum sowie eine Destillerie. Sie wurde neu gebaut, heute brennt man dort Vogelbeeren-Schnaps, Himberwasser und andere Spezialitäten. Auch die Küche ist neu: Hier können Gruppen unter Anleitung lernen, wie man tatsächlich Kässpatzen zubereitet.

Allgäuer Kässpatzen – die Philosophie

Bürgermeister Ried, gelernter Koch, nimmt ein paar Teilnehmern gleich den Wind aus den Segeln: Es gibt kein einheitliches Rezept. Man kann den Teig mit viel oder wenig Eiern herstellen. Früher nahm man gar keine, weil sie teuer waren. Man nahm auch den Käse, den man selbst produzierte oder welchen man erwerben konnte. Heute nehmen einige Familien nur einen würzigen  Bergkäse, am besten einen Sennalpkäse, welcher auch auf der Alpe hergestellt wurde. Auf großer Höhe wachsen nun einmal die besten Bergkräuter, die der Milch und damit dem Käse das Aroma verleihen. Ein Romadur hingegen hat zu wenig Geschmack. Ein Weißlacker schmeckt speziell. Und daher kochen wir unsere Spatzen nur mit einem 12 Monate altem Bergkäse. Durch die Reife hat er auch die Würze. Man benötigt dann auch weniger Käse. Für Ried gehört absolut keine Brühe in die Spatzen, wie es in manchen Wirtshäusern praktiziert wird um die Würze zu erzielen. Wir sind beeindruckt, was wir alles erfahren! Außerdem macht es Spaß gemeinsam zu kochen. Rund um die Zweibelschäler und -Schneider fließen ein paar Tränen.  Ein Weißwein vom Bodensee oder das Allgäuer Bier rundet das Essen ab. Wie praktisch, dass in der Busche Berta Schnaps gebrannt wird. Da findet jeder seinen Digestif.

Skating mit Evi Sachenbacher-Stehle und Skiletik mit Fischer

Die Spannung steigt: Heute zeigt uns Evi Sachenbacher-Stehle, ehemalige Gold-Medaille-Gewinnerin, Skilangläuferin und Biathletin, wie man richtig skatet. Die Ski bekommen wir von Fischer ausgeliehen: 700 € die Ski und 400 € die Stöcke, wir fühlen uns wie Weltcup-Fahrer und sind so schnell, dass es einige erst einmal niederlegt.  Heute betreibt die 38jährige zusammen mit ihrem Mann eine Skischule und bäckt im Studio, gerne gegen Profis (Das große Promi-Backen auf SAT 1). Und eine Ferienwohnung hat sie auch im Haus, da kann man bestimmt noch ein paar Tipps erhalten. Unglaublich, wie zierlich, sympathisch und unkompliziert diese Spitzensportlerin ist! Wir sind alle begeistert. Klaus Häger von der Langlauf-Schule Oberstdorf und Instructor für Fischer  SKILETIC , zeigt uns noch weiter Tipps für ein ausgewogenes Workout. Doch eigentlich sind wir noch immer von Evi fasziniert und müssen erst einmal das auf die Ski bringen, was sie uns nahe gelegt hat. Die Fischer Ski begeistern, doch deswegen sind wir noch lange keine Sportler. Aber wir arbeiten dran!

 

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Film-Location Tour – Das Allgäu anders erleben

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30 Filmschaffende zu Gast im Allgäu.
Geheimnisvoll, romantisch, extrem, mit diesen und noch weiteren Eigenschaften konnte man die diesjährigen Locations beschreiben.

Mit dem FilmFernsehFonds Bayern haben wir den Teilnehmern verschiedene Orte im Unterallgäu gezeigt.
Wir starteten unsere Tour am Allgäu Airport in Memmingen:
Hier wurden wir herzlich von Tobias Schmengler in Empfang genommen und statteten alle Teilnehmer mit gelben Warnwesten und einem Besucherausweis aus.
Los geht´s…
Der Weg durch die Sicherheitskontrolle gestaltete sich etwas mühsam – Filmschaffende haben allerhand Elektronisches bei sich.
Doch mit etwas Geduld und einem freundlichen Schwäzchen verging die Wartezeit rasend schnell.
Am Gate angekommen stärkten wir uns erstmal mit Kaffee und Butterbrezen.


Zack, zack ging es weiter: Über das Ein- und Ausstiegsfeld zur Flughafenfeuerwehr und ab in den Airport-Bus.
Einmal am Rollfeld entlang und zu den alten Sheltern, die heute zum Teil an Privatpersonen vermietet und für Veranstaltungen genutzt werden.
Dort angekommen ragt das alte Gebäude vor uns in die Höhe. Alles ist noch erhalten und man wir sofort in die damalige Zeit zurückversetzt.

Mitten in unberührter Natur im Günztal steht die Schickling Stiftung, unsere zweite Location.
Besonders, verrückt, unerwartet – genau das ist die Schickling Stiftung.
Denn nicht nur die Tatsache, dass Erich Schickling sein eigenes Reich mitten in ein Naturschutzgebiet gebaut hat und selbst mit seiner Frau dort beerdigt wurde ist etwas Besonderes. Auch die verschiedenen, aber auch sonderbaren Bauwerke sind faszinierend. Ob ein Kirchturm, für seine Buntglasfenster, ein großer Wintergarten für Konzerte oder die Galerie voll mit seinen Kunstwerken, Erich Schickling erbaute sich sein ganz eigenes Reich. Dazu passend leben auf dem Grundstück mehrere Pfauen, die das Phantasieland vervollständigen.

Von einem Phantasieland zu einem Naturschatz.
Nach einer ca. 20 Minütigen Fahrt befanden wir uns mitten in einer Idylle aus klaren Bächen und Teichen sowie saftigen, grünen Wäldern.
In Mitten dieses Paradieses stand eine wunderschöne alte Mühle, die Katzbrui-Mühle. Sie erinnert sofort an den Kinderfilm Krabat und war auch das Vorbild des damaligen Szenenbildes.
Doch nicht nur die perfekt erhaltene Mühle ist sehenswert, auch die kürzlich erbaute Kapelle und die Landschaft sind wunderschön.
Max Endras, der Besitzer der Katzbrui-Mühle, informierte uns stolz über deren Entstehung und Geschichte.

Im Anschluss gab es ein köstliches Mittagessen, mit frisch gefangenen Forellen, edlem Wildgulasch und schmackhaften Kaiserschmarrn.

Gut gestärkt ging es nach Erkheim. Versteckt hinter den Bäumen liegt hier ein alter Gebäudekomplex, die Ziegelei.
Die Arbeiten wurden bereits 1975 eingestellt und seit dem war das Gebäude sich selbst überlassen. 2004 entschied sich Hans Kleinschmidt dem Verfall ein Ende zu bereiten und setzt seine gesamte Energie und Zeit bis heute für den Erhalt dieses Schmuckstücks ein.
Es ist erstaunlich, was er bis zum heutigen Zeitpunkt alles erreicht hat, dennoch ist es schwer die Fortschritte ohne seine Erklärungen zu erkennen, da noch viel Arbeit vor ihm liegt.

Immer noch total eingenommen von den gerade erlebten Eindrücken ging die Tour weiter nach Lautrach.
Das Barockschloss liegt mitten im Dorf Lautrach und beeindruckt mit seiner penibel gepflegten Gartenanlage sowie dem Sängersaal und der alten Bibliothek.
Nach der Besichtigung wurde schnell klar, warum sich Albert einstein damals schon so wohl gefühlt hat.

Hoch oben auf einem Hügel thront das Schloss Kronburg. Es ist seit 400 Jahren in Familienbesitz und meiner Meinung nach eines der best gepflegten Schlösser im Allgäu.
Carolin und Maximilian v. Vequel-Westernach sowie ihre Eltern hegen und pflegen das Renaissancejuwel. Wir durften sowohl die Prunkräume mit ihrer 300 Jahre alten Tapete, als auch die Bastei und die hauseigene Kapelle besichtigen und ließen die verschiedenen Filmherzen höher schlagen.

Am Ende der Tour kehrten wir in den Brauereigasthof Krone ein. Das traditionshistorische Wirtshaus hat heute noch den Originalzustand, den er schon vor 100 Jahren hatte. Der authentische Gasthof hat nicht nur eine hervorragende Küche, sondern auch eine Zapfanlage und einen original bayerischen Biergarten.

Viele Informationen, super Wetter und eine Menge Spaß, alles in Allem war es eine super Tour.

 

 

 

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Wanderauftakt mit wahnsinns Aussicht

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Die Sonne scheint, der Wind ist warm, die Vögel zwitschern – endlich Frühling, die Wandersaison kann starten!
Passend zum Wetter ging es am Wochenende zum „Einwandern“ auf die Rohrkopfhütte in Schwangau.

Atemringend und muskelziehend ging es die ersten Meter steil nach oben – jedes Jahr das Gleiche! Aller Anfang ist schwer.
Weiter, immer weiter wurde es dann immer besser und es fing so langsam an wieder Spaß zu machen.

Erschöpft, aber glücklich an der Rohrkopfhütte angekommen, wurden wir mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

 

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Drei Gründe, warum ich gerne noch im April Skifahre

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Es ist Anfang April, die Täler sind grün und in den Allgäuer Alpen liegt teilweise noch über zwei Meter Schnee. Auf dem Weg Richtung Oberstdorf erinnern die weißen Berge daran, dass der Winter noch nicht vorbei ist. Ich nutze gerne noch die letzten Tage der Skisaion im Allgäu.

Erstens, weil Firnschnee fahren rießig Spaß macht

Der weiche Schnee, der sich im Spätwinter durch Sonneneinstrahlung bildet, wird als Firn bezeichnet. Für mich ist im Firn Skifahren fast so gut wie im frisch gefallenen Neuschnee. Das Gefühl, mit hoher Geschwindigkeit über große, offene Hänge zu fahren ist einzigartig. Allerdings gilt es, das richtige Timing zu erwischen. Zu früh bedeutet harte Piste, zu spät weicher, tiefer Schnee, der im Dialekt auch als Muaß bezeichnet wird…

Perfektes Timing in der Firnabfahrt bei einer Skitour.

Zweitens, weil noch einige Lifte im Allgäu laufen

Ich besuche sehr gerne im Frühling die Allgäuer Skigebiete. Diese eignen sich einerseits ideal als Ausgangspunkt für verschiedene Variantenabfahrten und Skitouren. Anderseits sind die perfekt präparierten, oftmals leeren Pisten optimal zum große Schwünge ziehen. Diese Saison hat beispielsweise das Skigebiet am Fellhorn bis 22. April geöffnet, die Nebelhorn Bahn ist bis 1. Mai in Betrieb.

Drittens, weil Eis essen nach dem Skifahren super ist

Nach einem sonnigen Skitag barfuß zu laufen und im Tal die Wanderer und Mountainbiker zu treffen, ist schon etwas Besonderes. Gibt es eine bessere Zeit im Jahr, als jetzt, wenn fast alle Bergsportarten möglich sind und sowohl die Winter- als auch die Sommersportler zufrieden sind? Ich genieße am liebsten eine große Kugel Himbeereis auf dem Heimweg vom Skifahren.

Am Ende der Abfahrt nach Birgsau wird es frühlingshaft warm.

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Rückblick auf einen Winter im Iglu-Restaurant

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Ein letzter Flecken Schnee liegt Ende April noch auf der grünen Wiese oberhalb des Hotel Jungbrunn in Tannheim… Erst beim näherkommen erkennt man, dass es mehr ist, als nur ein Flecken – eigentlich eher ein Brocken… Wie kommt der dorthin? Sind das die Überreste einer Lawine?

Einheimische und Stammgäste wissen es natürlich besser. Es ist die letzte Erinnerung an ein Restaurant von dem immer klar war, dass es bald wieder verschwinden würde: dem Iglu-Restaurant!

Eine gewagte Idee mit unklarem Ausgang

Nahe der Talabfahrt vom Neunerköpfle mit einem fantastischen Blick auf Tannheim und das Tal gelegen. Hier war Anfang Januar ein völlig neues Konzept gewagt worden. Ob es auch funktionieren würde war längst nicht immer klar…

Nicht hoch am Berggipfel, nur per Seilbahn erreichbar, sondern direkt am Dorf sollte ein Iglu entstehen. Eines in dem bis zu 15 Personen einen tollen Abend mit Dinner-Feeling erleben können. Wo, wenn nicht im Tannheimer Tal mit seiner extremen Schneesicherheit und der besonderen Kaltluftsituation wäre dies möglich?

Und der Winter begann gut, mit teils extremen Minustemperaturen im Dezember… allerdings trocken. Viel zu trocken. Der Niederschlag ließ lange sich auf warten und zerrte an den Nerven der Iglubauern. Doch dann entlud sich alle Anspannung mit einem Paukenschlag: meterweise Neuschnee in wenigen Nächten. Endlich konnte mit dem Bau begonnen werden!

Zwei Nächte und sieben Tage Arbeit

Wer in den folgenden zwei Nächten den Blick Richtung Neunerköpfle drehte, der konnte leicht an eine Alien-Invasion glauben. Rund um ein halbkreisförmiges orangenes Objekt durchdrangen gleissende Scheinwerfer das dichte Schneegestöber. Zwischen brummenden Maschinen bewegen sich lückenlos vermummte Gestalten. Immer wieder liefen Sie auf und ab, rund um das im Scheinwerferlicht glänzende orangene Ding. Am Ende zwei ganze Nächte lang.

Bei dem orangenen Halbkreisding handelte es sich natürlich nicht um ein UFO, sondern um einen sogenannten Igluformer. Ein Igluformer ist nichts weiter als ein großer Ballon, der die Form des Iglus definiert. Er wird mit Schneefräsen dick eingeschneit – im Fall des Iglu-Restaurants mit anfänglich rundum mehr als 120 cm Schnee. Nachdem der Schneewall sich verbunden hat und durchgefroren ist, wird (das zunächst tief unter dem Schnee verborgene) Ventil geöffnet und die Luft wieder entlassen. Der Igluformer kann entfernt und beim Bau des nächsten Iglus verwendet werden – und das Iglu steht in seiner Grundform stabil und solide.

Fünf Meter Durchmesser besaß der Gastraum des Iglu-Restaurants. Hinzu kamen eine Toilette und ein Materialraum.

Künstlerisch gestaltetes Inneres

Im Anschluss wurden etwa 30 cm Schnee vom Boden des Iglus entfernt um mehr Deckenhöhe und eine rundumlaufende Sitzbank zu gewinnen. Dann schlug die Zeit der Künstler, die einen Steinbock, Blumenwiesen, einen Almhirten und eine Fackel in die Igluwände schnitzten.

Um den Raum zu unterteilen, vor allem aber, um trotz des sich stark setzenden Pulverschnees lange eine möglichst hohe Decke zu erhalten wurde aus dem von Wänden und Boden entnommenen Schnee noch eine Säule in die Raummitte gesetzt. Anschließend Holzboden und Türen und schwuppdiwupp ist das Iglu fertig…

Erbaut mit tatkräftiger Unterstützung der Lechleitner GmbH – The Solution und betrieben von den Canyoningprofis der Canyonauten GmbH aus Sonthofen konnte so Mitte Januar das erste Iglu-Restaurant im Tannheimer Tal eröffnet werden!

Ein voller Erfolg mit lauter zufriedenen Gästen

Zum Essen kamen bestes Rindfleisch vom Ferienhof Stiefel aus Sonthofen sowie Frühstücksspeck der Metzgerei Lang auf den Grillhut. Ausserdem vorgegrilltes Gemüse, sowie eine Gemüsebrühe und natürlich Beilagenbrot. Zur Nachspeise gab es stilgerecht Eiscreme. Aber selbstverständlich wurde auf Wunsch auch Tofu serviert und der ein oder andere Extrawunsch brachte Scampi sowie weitere Köstlichkeiten und sogar Kuchen ins Menü.

Dass es gut schmeckte wurde nicht nur durch das großartige Feedback, sondern auch durch die ständig leeren Teller klar – welche allerdings stets wieder nachgefüllt wurden. Denn es galt: All you can – nicht nur für das Essen, sondern für manch einen Gast auch beim Hochprozentigen.

Wärme von Innen und Außen

Für die Wärme von Innen wurden jeden Abend bis zu 40 Litern heißes Teewasser und heißer Glühwein mit dem Schlitten heraufgeschoben. Und wer sich nicht auf Glühwein oder Schnapps für die Wärme verlassen wollte, dem standen Wärmflaschen und Decken sowie an den meisten Tagen ein prasselndes Lagerfeuer zur Verfügung.

Bis 100 Kilogramm auf dem Schlitten

A propos Schlitten: wer denkt, für ein Iglu-Restaurant mit 15 Sitzplätzen wäre ein großer Maschinenpark nötig, der irrt gewaltig: es wurde ausschließlcih Naturschnee verwendet und der tägliche Transport wurde zu Fuß mit einem eigens konstruierten Schlitten bewältigt. Je nachdem wieviele Personen für den Abend angekündigt waren wog dieser Schlitten bis zu 100 Kilogramm!

Auch die Anfahrt der Gäste erfolgte ab Tannheim mit nur zwei Pferdestärken – nämlich mit denen der Familie Kleiner

Bergab ging es anschließend zu Fuß, während Fackelen und dank eines tollen Winters oft auch die Sterne den Weg leuchteten.

Ob es auch 2019/2020 wieder ein Iglu-Restaurant in Tannheim geben wird? Haltet Augen und Ohren offen, oder informiert Euch direkt auf der Facebook-Seite des Iglu-Restaurants

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Ortswanderung in Pfronten mit Einblick in die Feinmechanik und Mächler Tradition

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Bei einer Outdoor Wanderung der etwas anderen Art, einer Ortswanderung durch Pfronten, wird die Geschichte des Dorfes zum Leben erweckt. Wer im Allgäu unterwegs ist, dem fallen nicht nur die herrliche Landschaft und Natur auf, sondern vielleicht auch die vielen großen Firmen wie zum Beispiel die Deckel Maho GmbH in Pfronten.

Wanderführer Mathias Eckart spannt den Bogen von früher zu heute: Die Feinmechaniker Werkstatt der Gebrüder Haff und das besondere Talent der Pfrontener für Genauigkeit und Präzisionsarbeit legten den Grundstein für die heutige Metallindustrie im südlichen Allgäu. Daraus haben sich die vielen feinmechanischen Gewerbe und Firmen gebildet und in der Region angesiedelt.

Herr Eckart ist ein waschechter Pfrontener, pensionierter Lehrer, liebt die Natur und den Kontakt zu Menschen und ist auch als Wanderführer mit Herzblut bei der Sache. Wir starten die Ortswanderung am Haus des Gastes mit einem kurzen Überblick.

Die erste Station der Wanderung ist das symbolträchtige Denkmal des Pfrontener Holzbildhauers Haymo Altsee. Hier erzählt Herr Eckart über die Entstehung des Ortes, der Ortsteile und die Herkunft des Ortsnamens.

Anschließend steht die Firma der Gebrüder Haff auf dem Programm, die Wiege aller Feinmechaniker im Allgäu. „Von Weltausstellungen haben die Haff Instrumente sogar schon Goldmedaillen nach Hause gebracht“, erklärt Herr Eckart. Das traditionsreiche Familienunternehmen kann im Rahmen der Ortswanderung Pfronten früher und heute mit Firmenbesichtigung betreten und alte feinmechanische Gerätschaften wie Zirkel und Planimeter sowie die modernen Maschinen bestaunt werden.

 

Vorbei an der evangelischen Kirche geht es nun zum Bahnhof und einer kurzen Demonstration des Video Reisezentrums.

 

Am St. Vinzenz Klinikum erhalte ich einen Einblick über die Geschichte des Krankenhauses und die wichtigen Persönlichkeiten im Umfeld des Krankenhauses und der Kirche im Laufe der Zeit.

 

Nun steht die Besichtigung des Heimathauses auf dem Plan. Im Rahmen der Ortswanderung: Pfronten früher und heute kann das Leben in einem alten Pfrontener Bauernhaus nachvollzogen und die alten Gerätschaften und Werkzeuge inspiziert werden. „Die 45 Minuten lange Besichtigung und Führung reicht machen Gästen gar nicht aus, wir bleiben dann einfach etwas länger“, schmunzelt Herr Eckart.

 

Zum Abschluss und auf dem Rückweg zum Haus des Gastes geht es an der Pfarrkirche St. Nikolaus, dem Wahrzeichen des Dorfes, vorbei zum Hörnle hinauf. Noch einmal den herrlichen Ausblick ins Pfrontener Tal und auf das Dorf genießen!

Für alle, die den Einblick in die Mächler und Feinmechanik Tradition des Ortes noch etwas ausweiten wollen, kommt eine weitere spannende Führung in Frage: Bei der Ortswanderung Von der Feinmechanikerbude zur Deckel Maho Pfronten GmbH können an jedem ersten Donnerstag im Monat sowohl die Hallen der Deckel Maho GmbH sowie eine alte Mächler Werkstatt besichtigt werden. Alle weiteren Outdoor Erlebnisse in Pfronten finden sich hier.

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Achtsam im Allgäu: Kraftorte. Das Wurzacher Ried

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Im Allgäu machen wir besondere Erfahrungen – erleben die Kraft der Ruhe, die Herzlichkeit der Menschen, die Schönheit der Natur und das Glück tiefen Schlafs. Im Konzept der Achtsamkeit Allgäu werden diese Erfahrungen gebündelt. Und wir machen uns auf, darüber zu berichten. Das Wurzacher Ried ist nicht nur ein Kraftort, sondern eines der bedeutendsten Hochmoore Mitteleuropas. Wir nehmen Platz im Torfbähnle – und fahren in die Vergangenheit. Damals hatte ein eisiger Besucher das Land im Griff…

Unterwegs im Wurzacher Ried, mit der historischen Torfbähnle

Unterwegs im Wurzacher Ried, mit der historischen Torfbähnle

 

Jetzt nestelt sie ein großes, seltsam geformtes Stück Styropor aus ihrem Leinenbeutel und legt es auf den Boden. Petra Wolz schiebt ihr Gletschermodell vor und zurück. Weiße Kügelchen lösen sich, Sand und Steinchen beginnen einen Wall zu bilden. „Der Rheingletscher war ein Gigant“, sagt die Naturkundlerin, neben der wir am Bahnsteig kauern. Zuletzt hat sich dieser Eispanzer vor rund 20.000 Jahren aus den Schweizer Alpen kommend über das Land geschoben. Bis zu 1.200 Meter mächtig war die Eisschicht. Ihr unvorstellbares Gewicht hat Mulden hinterlassen, in denen sich das Schmelzwasser sammelte. Seen entstanden. Daraus entwickelten sich auch Hochmoore wie das Wurzacher Ried. Das Schau-Gletscher wird verstaut, die weißen Kügelchen werden eingesammelt. „Auf gehts, der Zug wartet.“

Die Fahrt mit der kleinen Bahn ins Moor wird zur Erkundungsreise

Ein Besuch im Wurzacher Ried macht mit einer einzigartigen Landschaft vertraut – und mit einem besonderen Kraftort des Allgäus. Hat die Styropor-Platte die Macht des Gletschers veranschaulicht, erzählt das Torfbähnle von der Hochzeit der Moornutzung. Schon römische Gelehrte berichteten von der seltsamen, „brennenden Erde“ in Deutschland. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Torf in industriellem Stil abgebaut. Vor uns verlieren sich die Schienen im sonnenlichtdurchfluteten Birkenwald. Dann rumpelt das Bähnle los. Und mag die Schmalspurbahn auch Sinnbild sein für die Bedrohung dieser schönen Naturlandschaft, die Fahrt mit den kleinen Wagen ist ein großes Vergnügen.

 

Unterwegs im Wurzacher Ried, mit der historischen Torfbähnle

 

Unterwegs im Wurzacher Ried, mit der historischen Torfbähnle

 

Der Zug wackelt und tanzt nun in Wald hinein. Vorbei an dunklen Wassern, Wollgras und Büschen, an rötlichem Torfmoos und pinkfarbenen Sumpfrosmarin, Pfeifengras und Orchideen, Rotföhren und Moorbirken. Die Sonne lässt die Luft über den welligen Schienen flirren. Und doch fühlt sich der Wald frisch an. Das rund 18 Quadratkilometer große Ried hat sein eigenes Klima, es ist generell kühler, regenreicher und nebliger als das Umland. Heute aber ist es warm. Das Laub wispert in den Bäumen. Libellen schwirren um den Zug. Metall rumpelt auf Metall. Man ertappt sich dabei, dass man ewig so fahren könnte. Nach wenigen Minuten sind wir am Ziel.

Unterwegs im Wurzacher Ried, Wollgras, Bad Wurzach, Allgäu.

Unterwegs im Wurzacher Ried, Moorführung mit Petra Wolz, Teil der Wandertrilogie.

Unterwegs im Wurzacher Ried, Moorführung mit Petra Wolz, Teil der Wandertrilogie.

Ein blauer Kran, Kipploren, von Gras überwachsene Waggons mit aufgestapeltem Torf, als hätte man sie fluchtartig zurück gelassen. Von 1920 bis 1962 wurde hier Brennmaterial abgebaut. Das Museum am Eingang gibt einen Einblick in eine harte Arbeitswelt des Torfabbaus. Und erzählt von den Anstrengungen der Renaturierung. Systematisch wurde das für den Torfabstich trocken gelegte Moor wieder vernässt. Heute gilt das Wurzacher Ried als eines der größten intakten Hochmoore Mitteleuropas. Es wurde im Jahr 1989 mit dem Europa-Diplom ausgezeichnet.

Unterwegs im Wurzacher Ried, Moorführung mit Petra Wolz, Teil der Wandertrilogie.

Unterwegs im Wurzacher Ried, Oberschwäbische Torfmuseum zur Entstehungs- und Sozialgeschichte der Torfstecherei

Oberschwäbische Torfmuseum zur Entstehungs- und Sozialgeschichte der Torfstecherei

Petra Wolz nimmt uns mit auf den Torf-Lehrpfad. Wir begegnen einigen charakteristischen Pflanzen: der Mittlere Sonnentau, der so hübsch aussieht, aber zu den wenigen Fleischfressern der Flora gehört, und den Bäumen des Moors: Faulbaum, Birken und Moorkiefern, die dem Torfboden die Festigkeit geben. Wir sehen Stümpfe von abgestorbenen Fichten die am Wasserüberschuss eingegangen sind. Die Besenheide, die das Land bedeckt, und verschleiert, wie matschig und feucht der Boden ist. Zur Illustration nimmt Petra nun einen Ballen „Erde“ auf und wringt ihn aus.

Bei Limonade philosophieren wir über diesen Kraftort im Allgäu

Schließlich sitzen wir auf einer windschiefen Bank und schauen in dieses Kleinod. Ein Moor ist Sinnbild für Leben und Vergehen, für die üppige Lust am Sein, für das Zuviel und das Wiedererstarken. Das Wurzacher Ried ist ein wunderbarer Kraftort in der Achtsamkeit Allgäu. Wir sitzen zum Abschied unter den großen Sonnenschirmen der Gastwirtschaft und gönnen uns eine Limonade. Eiswürfel klimpern im Glas. Eine Reminiszenz an die Vorzeit. Etwa 250 Meter hätte hier, wo wir uns gerade ausruhen, der letzte Gletscher, der diese einzigartige Landschaft geformt hat, über unseren Köpfen noch aufgeragt.

 

Unterwegs im Wurzacher Ried, Einkehr im Biergarten.

Unterwegs im Wurzacher Ried, mit der historischen Torfbahn, sowie einer Moorführung, Bad Wurzach, Allgäu.


Service

Mehr als Moor: Alle Infos zu Bad Wurzach, der schönen Stadt am Moor.

Der Gletscher: Wie das Eis einen See zurück ließ, der schließlich versandete.

Achtsamkeit Allgäu: Die Website für besondere Angebote und ein besonderes Konzept.

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Radmarathon Tannheimer Tal – Marcel Wüst gibt Technik-Kurs

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„Man hat zwei Optionen: 1.: Krankenhausaufenthalt und neues Bike oder 2.a zu stürzen und nur die Pelle verletzten, Rad egal oder 2.b gerade noch die Kurve kriegen und das Rad ist auch noch heil“, sagt Marcel Wüst. Das hört sich ja motivierend an! Ich habe mich für den Technik-Kurs „Bremsen und Kurvenfahren“ im Rahmen der Rennradwochen Tannheimer Tal angemeldet. Denn ich will am 7.Juli zum dritten Mal mitfahren. Hatte ich vor dem ersten Mal noch Respekt dies überhaupt durchzustehen – bin ich doch noch nie in einer Gruppe gefahren, war das zweite Mal schon besser. Im Laufe der Zeit habe ich dann immer wieder an Gruppenausfahrten teilgenommen und dieses Mal will ich einfach noch sicherer im Pulk beim Radmarathon Tannheimer Tal mitfahren.  Und wo kann man das besser lernen, als beim ehemaligen Profi Marcel Wüst, Coach, Motivator, Journalist und Referent für Wirtschaftsunternehmen.

Kurs beim Profi und Coach Marcel Wüst

Als Ausdauersportlerin machen mir Kilometer und Anstiege nichts aus. Aber wehe ich muss den Pass im schnellen Tempo runter. Da könnte ja der Reifen platzen, ein Hindernis auf der Straße liegen und ich kann nicht mehr bremsen oder ausweichen. Oder mir kommt jemand zu nahe. Oder vor mir wird auf einmal gebremst. Bei mir kommt schnell Panik auf und ich werde nur von einem Gedanken beherrscht: Ich muss rechtzeitig raus aus den Klickies, darf nicht stürzen – ich will keine Kieselsteine oder anderen Straßenbelag aus meiner Haut entfernen müssen.

Doch so drastisch Marcel Wüst den Kurs begonnen hat, desto besser folgen die Erklärungen, warum man das Rennrad beherrschen sollte. Einfache Erklärungen zeigen das physikalische Verhalten und die Folgen. Und so überwinde ich mich, versuche mein Vorderrad beim Fahren zu heben. Das klappt ja noch. Der Grund: Sollte mal was auf der Straße liegen und man kann nicht mehr bremsen, so verhindert das angehobene Rad beim Überfahren des Hindernisses den Sturz über den Lenker. Gute Fahrer können mit ihrem Rad über ein Hindernis springen. Kann ich nicht. Mein Rad bewegt sich nicht. Aber immerhin habe ich zum ersten Mal erklärt bekommen, wie man sein Rad theoretisch springen lassen kann. Ich nehme mir vor, dies zu üben.

Hört sich simpel an: Trinkflasche vom Boden aufheben, ist es aber nicht

Eine weitere gute Übung hört sich simpel an, ist es aber nicht: Die Trinkflasche beim Fahren vom Boden aufzuheben. Probiert es mal aus! Ich habe es auch nach mehreren Versuchen nicht geschafft. Immerhin ist sie umgefallen.

Richtig bremsen – sollte eigentlich selbstverständlich sein

Auch das Bremsen war nicht so einfach: Es gehört zumindest für mich einfach unheimlich viel Überwindung dazu, so zu bremsen, dass das Hinterrad weggeht. Im Hinterkopf habe ich immer, ich könnte fallen. Marcel Wüst erklärt dann wirklich eindringlich, wie wichtig es ist, richtig bremsen zu können und auch das Rad mal ausprobiert zu haben. Hier auf dem Parkplatz im Tannheimer Tal kann nichts passieren. Aber wenn man dann mal dem LKW ausweicht ist man froh, sein Rad zu beherrschen! Was auch noch Bestandteil unserer Übungen war: Auf einem Parkplatz wenden können. Kann ich auch nicht! Ich brauche viel mehr Platz, zumindest wenn ich nicht absteige.

Tolle Erfahrung: Arm in Arm fahren und stehen bleiben

Eine Übung war richtig nett: Man fährt Arm in Arm bzw Arm über Schulter, verlangsamt das Tempo, bremst, hat die Pedalen auf gleicher Höhe – und man fällt nicht um! Man ist stabil wie ein vierrädriges Auto! Das war eine tolle Erfahrung – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die letzte Übung war mit Turnschuhen oder Socken, jedenfalls ohne Klickies: Man fährt dem Vordermann ans Hinterrad und  für beide gilt: Ruhe bewahren und nicht gegenlenken. Ich habe mich wieder nicht richtig getraut, immer nur sachte das Hinterrad der vorausfahrenden Radlerin berührt. Aber immerhin, wir haben ein Gefühl bekommen.

 

Ich mach den nächsten Technik-Kurs wieder mit

Für mich war es genau der richtige Kurs. Auf einen Profi hört man eben besser, als wenn der Ehemann Tipps gibt, welcher in Sachen Radtechnik mir um Radlängen voraus ist. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Rennradtage und Rennradwoche im Tannheimer Tal und natürlich auf den super organisierten Radmarathon Tannheimer Tal: In den Pfingstferien und in der Woche vor dem Radmarathon Tannheimer Tal gibt es täglich Ausfahrten und Kurse sowie Stammtische mit den Profis Marcel Wüst und Gerrit Glomser. Auch örtliche Guides führen und erklären nebenbei noch die Heimat. Der gute Geist der Veranstaltung ist übrigens Michael Keller mit seiner Frau und dem ganzen Team.

 

 

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Tannheimer Tal: Auf zur Usseralpe

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Der vierte Wandertag rückte an, wieder ein traumhaftes Wetter in Aussicht, zumindest laut unserem laienhaften Blick auf die umliegenden Gipfel. Geplant war der Aufstieg zur Landsberger Hütte… ja geplant, aber bedauerlicher weise wieder verworfen. Zwei unverhoffte Blasen an meinen Fersen trübten meine Freude. Meine Wanderschuhe, eigentlich hochwertige Produkte, verabschiedeten sich gestern nach der Tour und bedankten sich auf dieses freundliche Art für 1500 Wanderkilometer. :-(

Guter Rat war nicht teuer: Frau Pichler, unsere Gastgeberin und Einheimische, empfahl uns das Tannheimer Schuhstad`l. Trotz meiner geschundeten und platten Quadratlatschen wurden wir dort richtig sympatisch beraten und so begann der heutige Tag mit frischen Ledergeruch und für Marco mit mollig warm besockten Füßen.

Den angebrochenen Tag nutzen wir sinnvoll: Rauf mit der Neunerköpfle-Bahn (Achtet auf die erste und letzte Fahrt: www.tannheimer-bergbahnen.at) und zu Fuß bis zur Usseralpe und dann runter nach Tannheim war unsere Idee.

Die Jausenstation Usseralpe lag vor uns: Sie hat von Mitte Mai bis Ende Oktober keinen Ruhetag und liegt auf ca. 1665 Höhenmeter.

Nach der deftigen Käse- bzw. Wurstplatte hörte ich in mich hinein: zurück über den gleichen Weg zum Neunerköpfle und mit der Bahn nach Tannheim runter oder über den breiten Wirtschaftsweg runter zu Fuß bis nach Tannheim? Ich biss die Zähne zusammen und wir schritten frohes Mutes den längeren Weg zu Fuß ins Tal hinab.

Auf diesem Weg erschloss sich uns spontan ein kleines Highlight: Der Urfall. Eine kleine Brücke und ein sehr verschlungener Pfad brachten uns zu diesem kleinem Naturwunder.

In Schmieden, einem kleinen Ortsteil von Tannheim, erreichten wir wieder die Zivilisation. Und wir wie nun mal so sind… Hunger, Gammer, EIS!  Mit vollem Bauch führten unsere letzten Schrittes des Tages zurück zum Landhaus Pichler in Neu-Kienzen. Ein besonderes Lob sei hier an Maria Pichler gewand, die uns den Tag und wahrscheinlich auch unseren Urlaub durch Ihren Tipp rettete.

Fazit: Wer eine kleine gemütliche Tour mit Aussichten, Einkehrmöglichkeiten und ohne viel Hickhack möchte, dem empfehlen wir auch diese für den ungeübten Wanderer geeignete Runde.

Wer noch einige Bilder mehr sehen möchte von der Tour, der kann gerne unsere Webseite besuchen: https://www.strauchs-wanderlust.info

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Ranking Weltbester Städtetrip veröffentlicht! Memmingen steht auf Platz 1!

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Shanghai, Barcelona, Venedig, Paris! Das sind die typischen Verdächtigen, die die ersten Plätze bei Städtetrip Rankings regelmäßig belegen.  Das britische Reisemagazin „Condé Nast Traveller“ hat sich entschlossen, uns alle zu überraschen und hat unsere schöne Stadt Memmingen auf Platz 1 der weltbesten Städtetrips gesetzt.

Auf den ersten Blick scheint Memmingen nicht unbedingt konkurrenzfähig mit den genannten Millionenstädte zu sein. Die Stadt Memmingen liegt im bayrischen Unterallgäu und zählt circa 44.000 Einwohnern. Vielleicht war das einer der Gründe für die, in Memmingen geborene, Autorin Karin Müller, den Blick mal in eine andere Richtung zu werfen. Zu uns! Anstatt hektisches Durchdrängeln durch überlaufene Gassen kann man bei uns noch stundenlang am Stadtbach Kaffee trinken, kostenlose Museen besuchen und gemütlich durch die malerische Altstadt schlendern. 

In ihrem Artikel lobt die Bildredakteurin unsere wunderschöne mittelalterliche Altstadt mit den Patrizierhäusern, unsere kleinen süßen Cafés und unsere fünf Tore und fünf Türme. Sie unterstreicht unsere günstige Lage mit dem Allgäu Airport. Weiterhin schreibt sie, dass es für ein Wochenende mehr als genug zu entdecken gibt und damit hat sie recht. Es muss ja nicht immer die vollste, lauteste und kulturreichste Stadt sein. 

Wir sind uns natürlich im Klaren, dass die Heimatverbundenheit der Autorin die Wahl beeinflusst hat. Jedoch erfüllt es uns mit Stolz, dass diese Heimatliebe selbst nach jahrelanger Distanz immer noch in der Autorin steckt.

So groß die Überraschung auch war, so groß ist auch die Freude über die Auszeichnung. Wir sagen auf jeden Fall vielen Dank für diese Ehrung.

 

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