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Alpenwellness Allgäu: die wohltuende Kraft der Gemeinschaft. Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa

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Alpen… äh, was bitte? Alpenwellness? Wir wollen wissen, wie es sich anfühlt, wenn man zwischen Almen entspannt und Kräuter erlebt. Wir? Eine Fotografin und ein Autor aus Hamburg, zwei Reisejournalisten, die ihrer Sammlung an Länderpunkten einen weiteren hinzu fügen – das Allgäu. Station 23: ein Haus für die wohltuende Kraft der Gemeinschaft. Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa

Ein Hotelportrait von Susanne Baade (Fotos) und Dirk Lehmann (Text)

Ein Ruheraum im Grünen: Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa

 

„Ach, ja. Und hier die Informationen zu unseren Essenzeiten: Das Frühstück servieren wir zwischen 8 Uhr und 10 Uhr, das Mittagessen um 12.30 Uhr und das Abendessen um 18 Uhr“, sagt die freundliche Dame an der Rezeption im Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa. Und dann fügt sie hinzu: „Zum Mittag- und Abendessen bitten wir um pünktliches Erscheinen.“

 

„Wir glauben an die Kraft der Gemeinschaft.“

 

Das ist ein Satz, den wir schon lange nicht mehr in einem Hotel gehört haben. Zuletzt im Ananda in the Himalayas, einem weltbekannten Hideaway hoch über dem indischen Rishikesh. So mancher Hollywood-Star verbringt dort seine Ferien, etwa Uma Thurman, Goldie Hawn oder Brad Pitt. Und im Ananda wurden wir auch gebeten, die gemeinsamen Essenszeiten zu respektieren. Was im Bad Clevers der Grund für diese Regelung sei, wollen wir wissen. Zur Antwort heißt es, dass man sich der Kneipp’schen Ordnungstherapie verpflichtet fühle: „Wir glauben an die Kraft der Gemeinsamkeit.“

 

Franz Angerer versteht sich auf die Kraft der Kräuter und Methoden aus dem Profi-Sport

Ein warmes Willkommen im Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa

Der Atem weiß mehr als man denkt: spirometrische Analyse der Leistungsfähigkeit

 

In Gemeinschaft beginnt auch der nächste Morgen – mit Tanzgymnastik. Zu rhythmischer Musik bewegen wir uns dynamisch im Raum. Und bereits nach wenigen Minuten ist selbst der Skeptiker in der Gruppe ganz still. Er hatte angegeben, nur seiner Frau zuliebe mitzumachen, und in der Aufwärmphase machte er noch Scherze über die Kombination aus Musik und Bewegung. Jetzt ist er still. Konzentriert müht er sich, mit unserer Trainerin Schritt zu halten. Sie strahlt jene Lebensfreude aus, die viele Menschen prägt, die im Alter sehr fit sind. Und auch das ist wohltuend in Gemeinschaft: sich andere zum Vorbild nehmen zu können.

 

Mehr Ausdauer – mit Analyse-Methoden aus dem Profi-Sport

 

Die nächste Trainingseinheit verläuft dann ganz anders – eher in konzentrierter Gemeinsamkeit. Ein Trainer, ein Sportler, ein Atemanalysegerät. Franz Angerer, in vierter Generation einer der Gastgeber im Bad Clevers Gesundheitsresort, bietet seinen Gästen die Analyse- und Trainingsmethoden des Profisports. Bei einer recht einfachen Belastungsprobe ermittelt das Gerät aus der Atemluft den Stoffwechsel. Der Arzt und Physiotherapeut wertet die Daten aus, und man erfährt, in welchen Herzfrequenzbereichen man trainieren sollte, um die Ausdauer zu erhöhen. Eine spannende Stunde, in der man sich wie ein Profi vorkommt. Und mit neuer Tatkraft die nächsten Ziele angeht. Auch hier profitiert man von der Kraft der Gemeinschaft – der Sportler.

 

Weich, kühl und gut für die Haut: Aloe Vera

Weich, warm und gut für die Haut: Hamam-Anwendung

 

Es ist die Konzentration auf das Wesentliche, die den Aufenthalt in diesem Hotel so besonders macht, und die Kompetenz der Einzelnen. Es gibt wohl nur wenige Gesundheits-Resorts in Deutschland, in denen so viele Mediziner arbeiten, ausgebildete Ärzte und Therapeuten. Die zudem am Puls der Zeit agieren, in dem sie auf einen faszinierenden Mix aus moderne Technik und traditionellen Anwendungen setzen.

 

Man isst sogar anders – in Gemeinschaft

 

Auf die Lage des Hauses können sie ohnehin bauen. Ein großes, wildromantisches Grundstück mit Rosenstöcken, Obst- und Laubbäumen. Das Hotel besteht aus mehreren Gebäuden. Durch eines fließt ein Bach, wird als Kneipp-Becken genutzt und mündet in einen nahen Badesee. Im neuen Spa-Anbau genießen wir eine von Kneipp inspirierte Hamam-Anwendung auf der Horizontal Shower, eine Aloe Vera-Massage und die Ruhe in der bodentief verglasten Sauna. Der Blick geht ins Grüne, wir sehen Kühe – und in der Ferne spitzen einige Rehe die Ohren.

 

Ein wildromantischer Garten: Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa

 

Und wir freuen uns auf das Abendessen. Anfangs hatten wir mit der Hochnäsigkeit des Großstädters noch einmal nachgefragt, was es mit dem frühen Termin zum gemeinsamen Essen auf sich habe. Doch schon am ersten Abend genießen wir die Stimmung in den Speiseräumen des Hotels. Es läuft keine Musik, die Menschen reden miteinander. Man isst ganz anders in Gemeinschaft. Und auch wenn es nur eine Gemeinschaft auf Zeit ist – selbst an einem Wochenende spüren wir ihre wohltuende Kraft.

 

Bad Clevers Gesundheitsresort und Spa. Alle Infos auf der offiziellen Hotel-Website.

Gesundzeit. Hotels und Angebote mit besonderem Anspruch.

Bad Grönenbach. Das Unterallgäu bietet Glücksmomente für Körper, Geist und Seele.

 

Beim Essen spürt man die Kraft der Gemeinschaft, im modernen Spa genießt man die Ruhe


Alpenwellness Allgäu: mehr als ein Dorfhotel. Alpin Chalets im Panoramahotel Oberjoch

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Haus-Gemeinschaft: Die Chalets im Panoramahotel Oberjoch am eigenen Bade-Teich

Alpen… äh, was bitte? Alpenwellness? Wir wollen wissen, wie es sich anfühlt, wenn man zwischen Almen entspannt und Kräuter erlebt. Wir? Eine Fotografin und ein Autor aus Hamburg, zwei Reisejournalisten, die ihrer Sammlung an Länderpunkten einen weiteren hinzu fügen – das Allgäu. Station 26: Die Alpin Chalets in Oberjoch – viel mehr als ein Dorfhotel

Ein Hotelportrait von Susanne Baade (Fotos) und Dirk Lehmann (Text)

Schlafen im Chalet: altes Holz, karierte Bettwäsche und Hightech-Licht

Baden im Chalet: auf der Terrasse ein Waschzuber, im Bad ein Zuberbecken

 

Alpenwellness Allgäu. Besuch der Alpin Chalets im Panoramahotel Oberjoch: Es ist die Liebe. Die Liebe zum Detail, die einen nach und nach für diesen Ort begeistert – das echte Holz, die Dielen, die schweren Möbel, der Kaminofen, die kuscheligen Felle, die Fußbodenheizung im Bad, die Bakelitlichtschalter… Man streift durch das Chalet und entdeckt ständig etwas, das begeistert. Und seien es die Pralinen in der Holzbox.

 

Alpenwellness Allgäu: 14 Chalets für besondere Zweisamkeit

 

Und so dauert es eine Weile, bis wir unsere Entdeckungstour beendet haben und richtig ankommen – in unserem „Chalet Blaustern“. 14 Holzhäuser stehen auf dem Gelände des Panoramahotels Oberjoch rund um einen künstlichen Teich. Die Häuser sind Hideaways für Gäste, die etwas Besonderes suchen im höchstgelegenen Bergdorf Deutschlands: intensive Zweisamkeit, aber mit Service.

 

Schwitzen im Chalet: Eine kleine Sauna – mit eigenem Ruhebereich

Chillen im Chalet: Tablet mit Aktivitäten, ein Kaminofen mit echten Flammen

 

Denn die Chalets am Teich sind über einen Tablet-Computer mit dem Hotel verbunden. Man kann sich „online“ einen Tisch reservieren in einem der drei Restaurants. Oder sich „online“ das Essen ins Chalet liefern lassen. Man kann sich über Ausflüge und Kursangebote informieren, eine Wellness-Anwendung buchen oder Fahrräder leihen, das Frühstück zusammen stellen und sogar für Abgeschiedenheit sorgen. Das Tablet hat auch einen do-not-disturb-Button. Klar, man kann auch anrufen oder einfachen einen „Bitte nicht Stören“-Schild an die Türklinke hängen… ;-)

 

Alpenwellness Allgäu: 14 Chalets für besondere Zweisamkeit

 

Wir tauchen ein in diese Welt für sich. Wir heizen den Ofen ein, bis wir die Tür aufmachen müssen, weil es ein wenig warm geworden ist. Wir gehen in unsere eigene kleine Sauna, stehen dann minutenlang dampfend in der winterlich kalten Luft auf der Terrasse und reden intensiv über ganz banale Dinge. Wir sitzen beim Abendessen, das wir uns bestellt haben, und unterhalten uns, wie man es nur in einer Hütte kann. Und am Abend dann erkennen wir, was das fein ausgestattete, aber eigentlich ganz unprätentiöse Chalet mit einem macht – es schenkt einem Zeit.

 

Genießen im Chalet: Das Essen kommt aus der Hotelküche…

…danach sitzt es sich mit einem Glas Wein wunderbar am Kamin…

…und dazu vielleicht eine Praline?

 

Im „Restaurant 1200“ treffen wir Julia Lerch, die junge Direktorin des Panoramahotels Oberjoch und Chefin der Alpin Chalets. Von ihr stammt die Idee für diese luxuriösen Almhütten.  3 Fragen. 3 Antworten.

1. Was hat Sie zum Konzept der Chalets bewegt?

Wir wollten etwas bieten, wonach sich viele Menschen zur Zeit sehnen: Man kann sich bedienen lassen – und ist doch ganz für sich. Man muss sich nicht groß umziehen, um ins Restaurant zu gehen. Frühstück oder Abendessen wird auch serviert, man isst in aller Ruhe und Ungezwungenheit.

2. Eine top-ausgestattete Küche, ein Weinkühlschrank, viel Design – alles ist hochwertig ausgestattet. Was ist der Grund für die Qualitätsoffensive?

Wir wollen einen bestimmten Gast ansprechen, der sich den ja nicht ganz günstigen Luxus eines solchen Chalets mit individuellem Service gönnt. Und dieser Gast hat dann auch Ansprüche. Deshalb findet er hier einen Top-Kaffeevollautomaten, Rösle-Töpfe, Messer von Dick, zwei große Flachbildfernseher, eine eigene Sauna… Für den Preis muss es so sein. Denn wir stehen ja nicht nur im Wettbewerb mit anderen Top-Häusern in der Region, sondern mit ähnlichen Hotel-Dörfern weltweit.

3. Im Grunde aber ist der Luxus, den Sie hier bieten, kein Bling-Bling-Luxus. Wie würden Sie ihn beschreiben?

Es ist der Luxus des besonderen Moments. Ich mache in vielen Top-Restaurants die Beobachtung, dass es eine Abkehr gibt vom Gourmet-Chichi. Die Menschen sehnen sich nach einfach guten Dingen, die eine Herkunft haben, dann ehrlich zubereitet werden und gut schmecken. Diesen Trend gibt es auch in der Hotellerie. Mit unseren Chalets bieten wir die Möglichkeit, ganz einfach und unverstellt eine besondere Zeit zu erleben.

 

Frühstück im Chalet: Man bestellt alles vorab, die Küche liefert…

…Orangensaft, Obst, Joghurt, eine Blume…

…den Kaffee macht man selbst. Jedes Chalet verfügt über einen Vollautomaten

Alpin-Chalets. Alle Infos zu den eleganten Hütten des Panoramahotels Oberjoch.

Oberjoch. Ski-Pisten, Wandern und mehr in Deutschlands „höchstem Bergdorf“.

Alpenwellness Allgäu. Die besten Gastgeber im schönsten Teil Deutschlands.

Kulinarik im Allgäu. Gut essen im Weber am Bach, Memmingen

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Die kulinarische Kompetenz des Allgäus. Wir besuchen Orte, die eine Entdeckung für Genießer sind. Restaurants, Cafés, Bistros, die auf ihre Weise für gute Küche stehen. Zum Beispiel das Gasthaus Weber am Bach in Memmingen. Ein Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, ein sehr zeitgemäßes Hotel und ein Restaurant, das mit viel Selbstbewusstsein seinen Platz behauptet…

 

Einladend: Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

Der Koch und sein Team: Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

Tradition, zeitgemäß präsentiert. Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

„Ich bin gar nicht nur ein Gourmet“, sagt Herbert Breckel und zeigt ein verblüffend spitzbübisches Lächeln, das uns den ganzen Abend begleiten wird, „ich bin auch ein Gourmand.“ Im Frühsommer, zum Beispiel, wenn die Erdbeeren reif sind und süß. Dann schnappt er sich schon mal eine 500 Gramm-Packung, putzt und reinigt die Früchte. Er zuckert sie, übergießt sie mit Sahne. Dann setzt er sich vor seine Küche. „Und ich esse alles auf. Ich weiß, dass ich dafür bezahlen muss“, sagt er und klopft sich lachend mit beiden Händen auf den Bauch. „Aber ich liebe es.“

Die kulinarische Kraft des Allgäus: Jeder Gang wird im Weber am Bach frisch gekocht

Diese kleine Episode soll Herbert Breckel nicht auf seinen Leibesumfang reduzieren. Sie soll vielmehr seine Leidenschaft zeigen – für hervorragende Produkte, für gutes Essen, für den Genuss. Eine Leidenschaft, die der Gast seines Hauses jeden Moment zu spüren bekommt. Und das sieht man seiner vorbildlich klaren Küche sogar an. Hier ist nichts vorgekocht, hier gibt es keine Convenience-Produkte, wie sie in vielen Küchen das Arbeiten erleichtern, und wie sie vielen Köchen überhaupt erst die Vielfalt einer großen Speisekarte ermöglichen. Herbert Breckel und sein kleines Team kochen alles frisch. Ein Gast bestellt, der Service bringt die Order, in der Küche legt man los.

Die Tafel und ihr Genuss: Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

Winterküche: Ochsenbäckchen. Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

Herbert Breckel, Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

Das Menü beginnt mit einem Cappuccino von der Kartoffelsuppe. Eine Kleinigkeit, die die Richtung vorgibt, in die die Aromen dieses Winterabends im Allgäu weisen – ausgeprägt und kraftvoll. Als Vorspeise wird ein Feldsalat serviert, angemacht mit Himbeeressig und Walnussöl. Der Hauptgang bietet für Vegetarier Asiatische Nudeln mit Gemüse, scharf gewürzt und ebenso angebraten. Wer gern Fleisch isst, darf sich auf eine Spezialität Breckels freuen: geschmorte Ochsenbäckchen mit Wirsing und Kartoffel-Lauch-Ragout. Hach, ein Gedicht. In unseren Filet- und Steak-Zeiten sind Schmorgerichte immer seltener auf den Speisekarten von Restaurants zu finden. Es ist eines der wenigen Gerichte, die im Weber am Bach vorgekocht wurden, fünf bis sechs Stunden wurden sie gegart. Und als alle Teller leer geputzt sind, bietet uns der Spitzbube von einem Koch einen Nachschlag an. Nur die Vorfreude auf das Dessert hindert uns daran, zu Gourmands zu werden…

Die kulinarische Kraft des Allgäus: das Dessert im Weber am Bach – der krönende Abschluss

Schwäbische Apfelküchle mit Vanille-Eis und Sahne. So simpel sich dieses Dessert liest, so umwerfend ist der Genuss. Herbert Breckel hat sich einen frischen Koch-Kittel angezogen und setzt sich noch mit an den Tisch. Ein erfahrener und leutseliger Gastgeber, der jetzt von hohen Gästen und großen Gesellschaften spricht, die er schon beköstigt hat. Von seinem Werdegang in diversen Hotel-Restaurants dieser Welt. Bis es ihn vor 27 Jahren zurück zog in die Heimat. Inzwischen hat er den Weber am Bach an seine Kinder weiter gegeben. Warum zieht er dennoch täglich die Kochjacke an, statt sich zum Fische füttern an die Memminger Ach zu setzen? „Ich kann nicht anders“, sagt Herbert Breckel und lacht. „Das ist mein Leben. Noch etwas Dessert?“

Das Beste zum Schluss. Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

Auch die Weine sind eine Wucht. Am besten Sie kommen mit dem Fahrrad… Restaurant und Hotel Weber am Bach in Memmingen, Allgäu.

 

Service

Tipps für Genießer. Alle Infos – Öffnungszeiten, Speisekarte, Zimmerpreise – die Homepage des Weber am Bach.

Die Städte im Allgäu. Gut Essen zwischen Memmingen und Füssen.

Kulinarik im Allgäu. Im Allgäuer Alpenblog berichten wir zukünftig über die Genuss-Orte der Region.

Insolvente Grüntenlifte ermöglichen fantastische Skitouren am Grünten

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Das die Grüntenlifte insolvent sind, ist (leider) nichts Neues. Aber das Gute im Schlechten ist in diesem Falle, dass ein komplettes Skigebiet für (wenige) Tourengeher zur Verfügung steht. Und was das für den Berg und für die Grüntenhütte bedeutet, haben wir von Bergwasser uns mal ganz genau angeschaut.

Skitour am Grünten

Und anfangs fühlte es sich wirklich nicht wie ein Skitourentag an. Der Parkplatz in Kammeregg war zur Hälfte gefüllt. Teilweise waren die Tourengeher bereits am Weg, teilweise herrschte noch hektisches Treiben vor, denn es hatte in der Nacht zuvor geschneit und natürlich möchte jeder ein möglichst großes Stück vom „Puderkuchen“ am Wächter des Allgäu.

Grüntenlifte (leider) insolvent

Das die Grüntenlifte insolvent sind, wie es soweit kommen konnte und wie es weiter geht, soll hier gar nicht das Thema sein. Ein aktueller, gut recherchierter und lesenswerter Artikel ist dieser hier aus der Süddeutschen: Wenn kein Lift mehr fährt.  Wir wollen uns nämlich darauf konzentrieren, wie man von diesem Berg herunterfährt. Und als Tourengeher heißt das, wir müssen erstmal hoch laufen. Also auf die Felle, Auto abschließen und Spur finden ist angesagt. Das ist aber gar nicht so einfach, denn aufgrund der vielen Tourengeher gibt es auch (sehr) viele Spuren. Hier kann sich nun jeder nach seinem Gusto und gewünschten Steilheitsgrad das passende Aussuchen.

Trotzdem irgendwie komisch

Wir sind also in einem komplette funktionsfähigen Skigegbiet unterwegs, in dem es eigentlich alles gibt: Liftanlagen, Pistengeräte, Hütten mit Einkehrmöglichkeiten und Schnee. Und trotzdem steht alles still und das sieht fast unreal aus. Man rechnet eigentlich damit, dass in jedem Moment eine lärmende Kinderskischule um die Ecke kommt oder irgendwo eine Schirmbar versucht mit Apres Ski Musik den Umsatz anzukurbeln. Aber nichts von alldem passiert. Ein Bergerlebnis in Stille, wo sonst Skizirkus veranstaltet wurde.

Endlich oben

Die Grüntenhütte müssen wir erstmal links liegen lassen, denn die Abfahrt vom Gipfel sieht bereits so aus, wie der Parkplatz es vermuten lies: Sehr belebt und die „guten Lines“ haben sich die Frühaufsteher gesichert. Wir entscheiden uns also für den Ostsattel, der zwar weniger attraktiv aber dafür auch weniger befahren ist. Nach einer halben Stunde von der Grüntenhütte sind wir am Ziel und fellen nach gefühlten 100 Selfies erstmal um.

Endlich runter

Und das ist klarerweise der Lohn der Arbeit. Auch wenn das Verhältnis zwischen Aufstieg und Abstieg eher so 100 : 1 zu sein scheint. In dieser 1 steckt sehr viel mehr, als nur das Herumspielen im Tiefschnee. Es ist gleichbedeutend mit Freiheit, ungetrübtem Bergerlebnis und (normalerweise) auch Einsamkeit. Nicht so an diesem Tag, Spaß hat es trotzdem allemal gemacht. Was eine traumhafte Skitour auf einen traumhaften Berg.

Ab in den Süden – Mentale und digitale Auszeit im Stillachtal in den Allgäuer Alpen

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Vor kurzem habe ich Johanna Berktold kennengelernt. Sie ist Mediengestalterin und in der Birgsau groß geworden. Der kleine Weiler liegt auf 965 Metern Höhe, zehn Kilometer südlich von Oberstdorf im hinteren Stillachtal – eine komplett andere Welt. Mich haben Johannas Erzählungen neugierig gemacht und ich besuche die 22-Jährige in dem abgelegenen Tal.

Zehn Häuser, eine Kapelle, eine Wirtschaft und das Hotel von Johannas Eltern – mehr gibt es hier nicht. Auch Straßenlärm nicht, denn ab Faistenoy ist der Weg in den Weiler gesperrt, nur Hotelgäste dürfen mit Genehmigung in das Naturschutzgebiet fahren. Ganz hinten geht es nur zu Fuß bergwärts weiter. Abgeschiedenheit. Wie ist es, in so einem stillen und wunderschönen Tal groß zu werden?

Johanna  arbeitet derzeit bei ihren Eltern im Birgsauer Hof. Das Hotel ist das südlichste Deutschlands. Hier ist sie auch aufgewachsen. Steil gehen die Bergflanken rings um das Haus hinauf. Johanna schenken die Jahrmillionen alten Steinriesen Geborgenheit. Vermisst hat sie hier nie etwas, mit den Gästen war und ist ja immer etwas los. Ihr jüngster Bruder hingegen muss ab und an mal raus aus dem Tal und braucht ein bisschen mehr Trubel. „Es kommt drauf an, was für eine Art Mensch man ist“, ergänzt ihr anderer Bruder Aurel, „für mich ist die Stille gut.“

Die junge Frau kann sich vorstellen, das 3-Sterne-Haus mit 65 Betten einmal  zu übernehmen,  aber nur zusammen mit ihren beiden Brüdern. Sie würden sich mit ihren verschiedenen Stärken gut ergänzen, meint Johanna.  „Es kommt, wie’s kommt“, fügt sie noch mit Allgäuer Gelassenheit hinzu. Vielleicht lernt man die hier besonders. Johannas Mutter hat ihren Kindern mitgegeben, auf die Berge zu schauen, wenn sie sich über etwas ärgern, diese würden schließlich schon seit ewigen Zeiten hier stehen – im Vergleich dazu, wird jedes Problem ganz klein. Für sie und ihren Mann ist es auch kein Muss, dass ihre Kinder das Hotel weiterführen, denn wenn jemand ohne Herzblut bei der Arbeit ist, wäre das sowieso nichts.

Die Stille ist im Stillachtal wirklich magisch. Wer hier Urlaub macht, erlebt eine echte Auszeit. Auch digital: WLAN gibt es zwar in der Hotellobby, jedoch nicht auf allen Zimmern. Das ist für manche Gäste wirklich herausfordernd, andere hingegen genießen ihre ‚Digital detox-Kur‘. Man ist nicht ständig erreichbar. Das nimmt Druck und hilft, wirklich mal ganz abzuschalten. „Das ist auch das, was wir unseren Gästen mitgeben wollen: Ein Stück Normalität zu erleben, damit sie Kraft und Energie in dieser Ruhe auftanken können“, meint Johanna.

 

Wintererlebnis vom Feinsten – Das Stillachtal im Allgäu

Wer sich sanft oder sportlich bewegen will, kommt im Stillachtal voll auf seine Kosten. Ein Spazierweg nach Einödsbach und eine Langlaufrunde starten sozusagen direkt vor der Hoteltür. Die Ausblicke auf den Allgäuer Hauptkamm sind wunderschön, vor allem bei so einem Wetter wie heute. Am Nachmittag und Abend ist es hier am sonnigsten. Außerdem ist die südlichste Langlaufloipe Deutschlands relativ schneesicher. Im Tal herrscht eine ganz eigene Wetterlage. Wenn in Oberstdorf die Bedingungen nicht mehr so optimal sind, ist die Loipe hier noch top.

Mit ihrem Bruder Aurel gönnt sich Johanna heut mal ein paar freie Stunden. Früher nutzten die beiden jede Gelegenheit, um auf die Piste zu kommen. Heute müssen sie sich die Zeit schon extra nehmen. Die Fellhornbahn bei Oberstdorf liegt nur ein paar Autominuten von ihrem Zuhause entfernt.

Von der Gondel aus sind das Stillachtal und die Allgäuer Gipfel von oben zu sehen: Die Oberstdörfer ‚Köpfe‘ und das Dreigestirn Trettach, Mädelegabel und Hochfrottspitze. Die Mädelegabel, die links neben der weißen Wolke in der Mitte rausspitzt ist eine der bekanntesten und meist bestiegenen Hochgipfel der Deutschen Alpen. Was für ein Traumwetter!

Ups, jetzt zieht es oben zu. Das ist in Oberstdorf eher selten der Fall, dachte ich. Der Ort ist im Herbt und Winter für die Wetterlage ‚obheiter‘ bekannt. Der Allgäuer Begriff steht für das Wetterphänomen der Temperaturumkehr, das  – vereinfacht gesagt – zur Folge hat, dass es unten neblig, oben auf den Gipfeln aber sonnig und heiter ist.

Johanna meint aber, das heute der Kältenebel vom Tal nach oben gezogen ist und die Bergspitzen mit einem Band verhängt. Da am Fellhorn das Wetter durchziehen würde, käme das auch öfter mal vor. Der Wechsel von Sonne und Wolken passiert aber sehr schnell. Reine Nebeltage sind hier ziemlich selten. Ah, weiter unten geht es tatsächlich wieder auf.

Zurück von der Piste geht es erst mal ab vor den Kamin im Hotel. Das Feuer tut jetzt richtig gut! Den Kontrast von kristall-klarer Kälte draußen und wohliger Gemütlichkeit drinnen finde ich am Allgäuer Winter besonders schön.

Was mich auch immer wieder am Allgäu begeistert, ist der Zusammenhalt in der Familie. In keiner anderen Region habe ich das bislang so stark wahrgenommen wie hier. „Ruhe und Familie ist auch das, was als Grundidee für mein Leben und für unser Haus immer bleiben muss“, meint Johanna.

Die Berktold-Thaumillers sitzen zusammen auf der großen Couch am Hoteleingang und blättern im Familienalbum. Johannas Großeltern haben vor über 50 Jahren den Gasthof von 1899 gepachtet, später gekauft. Bis in die 70er Jahre wurden die Kinder in der Birgsau von einem Lehrer unterrichtet. Der Weg nach Oberstdorf –  gerade im Winter – zu weit und mühsam. Die Birgsauer wurden als ‚Hinterwälder‘ abgestempelt. Das sind sie aber ganz und gar nicht. Viel mehr sind deren Bodenständigkeit und Verbindung zur Natur wohltuend.

Bald wird es Abend. Später wird vielleicht das nächtliche Sternenfirmament zu sehen sein – direkt vom Bett aus. Kein anderes Licht von Gebäuden oder Straßen wird die Milchstraße ‚überleuchten‘. Das ist der Blick aus einem der Zimmer im Birgsauer Hof.

Auch Johanna und Aurel lieben die besonderen Stimmungen in der kalten Jahreszeit: „Wenn so richtig dicke Schneeflocken vom Himmel kommen und am nächsten Tag die Sonne die Kristalle zum Glitzern bringt, dann ist das einfach toll. Auch eine Vollmondnacht im Stillachtal ist ein wunderschönes Erlebnis. Außerdem sind die Leute im Winter irgendwie viel gemütlicher.“

Das liegt wahrscheinlich auch an der Familie selbst. Irgendwie muss die Gelassenheit ja abfärben.

 

Text, Fotografie & Film: Ingrid Yasha Rösner

Videoschnitt: Lukas Kellner, Würzburg

Kulinarik im Allgäu. Gut essen im PurNatur in Kempten

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Die kulinarische Kompetenz des Allgäus. Wir besuchen Orte, die eine Entdeckung für Genießer sind. Restaurants, Cafés, Bistros, die auf ihre Weise für gute Küche stehen. Zum Beispiel das Bistro PurNatur in Kempten. Was als Mitarbeiter-Kantine gestartet ist, hat sich zu einem ganzheitlichen Erfolgskonzept entwickelt…

 

PurNatur: Vegetarisches Gyros – vom Küchenteam um Koch Tobias „Tobi“ Pfeiffer

Jede Portion wird frisch angerichtet – und ist auch ein Augenschmaus

Mysterien des Alltags sind Angelegenheiten, denen man ständig begegnet. Über die man sich oft wundert. Aber die häufig unaufgeklärt bleiben. Eines dieser Phänomene hat seine Heimat im Kempten. Es verbirgt sich hinter der – nun, ja – eher funktionalen Architektur eines Parkhauses. Und sobald man den im Gebäude ansässigen Bio-Supermarkt betritt, wird einem bewusst: Hier ist etwas anders. In der Mittagszeit stehen die Kunden meist in langer Reihe vor dem Bistro im PurNatur. Auch an einigen Abenden sitzt man an langen Tafeln. Öko-Produkte, mancherorts noch immer eher ein Schattendasein führend, sind hier sexy. Was ist das Geheimnis?

Die kulinarische Kraft des Allgäus: Koch Tobi folgte dem Ruf der Heimat

PurNatur-Koch Tobias „Tobi“ Pfeiffer könnte ein Grund sein. Ein Baum von einem Kerl, mit einem sehr sympathischen Lachen – und 20 Jahren Berufs-Erfahrung. Er hat sich durch die Welt gekocht, in Kanada, Großbritannien, in der Schweiz und in Australien gearbeitet, auch bei Sterne-Köchen. Bis er irgendwann den Ruf der Heimat spürte. Mit seiner Frau kehrte er zurück. Sie ist die Sommeliere von PurNatur. Und bei ihr werden wir später etwas kennen lernen, das wir auch bei Tobi bewundern: Gelassenheit. Ein Koch, der mit viel Ruhe arbeitet, der keine Diva ist. Der Qualitätsstandards formuliert, aber keinen Einheitsgeschmack fordert. Der sein Team machen lässt. Und doch die Zügel in der Hand hält. Cool.

Bistro und Supermarkt: Das PurNatur bietet nur Bio-Produkte an…

Dietmar Wolz ist Inhaber der deutschlandweit bekannten Bahnhof-Apotheke

PurNatur serviert auch regionale Klassiker. Aber nur mit besten Zutaten. Ein Fleischgericht kostet dann auch mal 11,90 Euro. Für hochwertige Bio-Produkte ein Schnäppchen. Das gilt gleichermaßen für die Salate oder die oft um die Ecke gedachten vegetarischen Hauptgerichte, etwa das sensationell leckere vegetarische Gyros. Es wird serviert mit Salat und würzigem Tzatziki. Und mit Genugtuung sieht Dietmar Wolz zu, wie Portion um Portion serviert wird. 1985 hat Wolz die Bahnhof-Apotheke in Kempten übernommen. Und sie zu einem bundesweit bekannten Unternehmen entwickelt. Rund 350 Mitarbeiter arbeiten für ihn. Die meisten in der Produktion homöopathischer Arzneien, Aromamischungen und anderer Ergänzungsprodukte wie Wickel.

Die kulinarische Kraft des Allgäus: PurNatur ist ein Gesamtkonzept

Die Mutter aller Erfolge ist die Aufrichtigkeit. Dietmar Wolz glaubt an Prävention. „Es ist besser eine Krankheit nicht erst entstehen zu lassen“, sagt der auffallend ruhige Apotheker im weißen Polohemd. „Die Ernährung trägt in hohem Ausmaß zur Gesundheit bei.“ Anfangs hat ein Caterer die Essen für die Mitarbeiter der Bahnhof-Apotheke zubereitet. Als der nicht mehr weiter machen wollte, dachte Wolz darüber nach, selbst eine Kantine aufzubauen. Und es hat viel mit der Art und Weise zu tun, wie er Problemlösungen angeht, dass aus diesem Gedanken ein Naturkost-Laden mit Bistro wurde. Wenn man sich mit Dietmar Wolz unterhält, lernt man schnell, dass er Themen mit großer Konsequenz angeht – die Belüftung eines Raums, die Akustik. Und so langsam versteht man das Geheimnis des Erfolges.

Die Salate sind immer üppig – und zählen zu den Bestsellern im Mittagsangebot

Die Architektur? Funktional. Das Angebot? Einmalig – nicht nur in Kempten…

Bleibt am Ende die Frage des Geschmacks. Ja, der stimmt auch. Die Speisen sind frisch, authentisch, immer auf den Punkt. Zudem kommt im Bistro vor allem die Region auf den Teller. Das passt perfekt zum Allgäu, zu einer Region der Achtsamkeit. Und in manchen Aspekten könnte man PurNatur durchaus als Vorreiter verstehen. So werden viele frische Waren einen Tag im Bio-Supermarkt angeboten, am nächsten mit in der Küche verarbeitet. Ein kluger Kreislauf. Wird man demnächst also auch in anderen Städten PurNatur-Bistros finden? Dietmar Wolz lächelt. Er denkt nach. „Wir sind dafür vielleicht zu unprofessionell. Uns treibt eher die Leidenschaft.“ Und die Gelassenheit. So bleibt wohl dieses Phänomen ein Kempten-spezifisches…

Service

Tipps für Genießer. Alle wichtigen Infos auf der Homepage von PurNatur und Bahnhof-Apotheke.

Die Städte im Allgäu. Gut Essen zwischen Memmingen und Füssen.

Kulinarik im Allgäu. Im Allgäuer Alpenblog berichten wir über die Genuss-Orte der Region.

Der Beitrag Kulinarik im Allgäu. Gut essen im PurNatur in Kempten erschien zuerst auf Allgäuer Alpenblog.

Ostern steht vor der Tür – ein Besuch in Bad Wörishofen

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Die ersten warmen Sonnenstrahlen locken nach draußen. Der Winter scheint nun endlich vorbei zu sein. Und das nahe Osterfest kündet vom langersehnten Frühling. In den Allgäuer Dörfern und Städten ist es lange Tradition, die Brunnen vor Ostern feierlich zu schmücken. So auch in der Kneippstadt Bad Wörishofen, die alljährlich zum Osterbrunnenfest einlädt. Ein weiteres Highlight: zeitgleich findet am Wochenende vor Ostern ein internationaler Ostereiermarkt statt. In diesem Jahr bereits zum 9. Mal. 

Woher stammt eigentlich die Sache mit dem „Oster-Ei“ frage ich mich. Ein Blick ins Lexikon verrät es mir: In der christlichen Theologie gilt das Ei als Symbol der Auferstehung. Auch kommt es auf Marienbildern im Hintergrund oder als Randmotiv als Hinweis auf die jungfräuliche Geburt vor. Seit dem 12. Jahrhundert wurde von der katholischen Kirche die „benedictio ovorum“, die Eiersegnung eingeführt. Anfang des 17. Jahrhunderts lautete sie: „Segne, Herr, wir bitten dich, diese Eier, die du geschaffen hast, auf dass sie eine bekömmliche Nahrung für deine gläubigen Diener werden, die sie in Dankbarkeit und in Erinnerung an die Auferstehung des Herrn zu sich nehmen.“

Kunstvoll bemalte Ostereier mit christlichen Motiven 

Eine ebenso weit verbreitete christliche Tradition ist das Färben von Eiern zu Ostern. Wer hat es als Kind nicht schon gemacht und hatte dabei einen großen Spaß? Für Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Das Wort Osterei erscheint erstmals ein Jahrhundert später in der Bedeutung als „zu Ostern abzulieferndes Zinsei“. 1553 wird von roten Eiern bei der österlichen Speisenweihe berichtet. 1617 spricht Puteanus in seinem Werk Ovi enconium von beschrifteten, bemalten und geätzten Ostereiern, desgleichen Georg Franck 1682 in der Schrift Satyrae, in der auch das Verstecken der Ostereier für Kinder und der Osterhase beschrieben werden. Eine weitere Erwähnung des Brauches, die Eier für Kinder zu verstecken, stammt aus dem Tagebuch des Abtes Jakob vom Kloster Schuttern (Ortenaukreis) für das Jahr 1691.

Die Qual der Wahl – welches handverzierte Osterei soll den Osterstrauß zu Hause schmücken?

In der Kneippstadt Bad Wörishofen hat man die Ostereier ganz besonders prachtvoll in Szene gesetzt. Insgesamt 13 wunderschön verzierte Osterbrunnen können Gäste und Besucher rund um Ostern 2018 in Bad Wörishofen bewundern (bis einschließlich Montag, 16. April 2018). Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger Bad Wörishofens haben Patenschaften für die Osterbrunnen übernommen und diese mit viel Herzblut und Liebe geschmückt.

Der Osterbrunnen am Kurhaus Bad Wörishofen

Grund genug, den fleißigen Dekorateuren und den schönen Brunnen ein eigenes Fest zu widmen! Darum veranstaltete der Kur- und Tourismusbetrieb auch in diesem Jahr wieder ein gelungenes Osterbrunnenfest, zu dem tausende Besucher nach Bad Wörishofen kamen.

Dichtes Gedränge im Kurhaus Bad Wörishofen. Hier fand der 9. Internationale Ostereiermarkt statt.

Und auch im Kurhaus drehte sich alles rund um´s Ei. So boten zahlreiche Künstler beim 9. Internationalen Ostereiermarkt ihre Kunstwerke und österliche Warenpalette. Filigran mit Wachstechnik verzierte Eier, kunstvoll bemalt oder mit Spitze verkleidet und vergoldet. Ganz egal ob Straußeneier, Wachteleier, Hühnereier oder Emueier – jedes davon war individuell und ein Kunstwerk.

Bekam man Lust auf etwas Süßes, war Zuckerbäcker Benjamin Gut aus Bad Wurzach vor Ort. Ganz traditionell stellte er mit Zucker und etwas Farbstoff karamellisierte Hasen her. Die Zutaten wurden dazu in einem Topf erhitzt und dann in passende Form gefüllt. War die Masse getrocknet, konnte der fertige Hase herausgenommen werden. Früher war das Verschenken solcher Hasen in der Osterzeit weit verbreitet. Inzwischen haben ihnen jedoch Schokohasen den Rang abgelaufen.

Ein traditionelles Handwerk zu Ostern – der Zuckerbäcker

Aufgrund der guten Resonanz im Vorjahr begleiten auch in diesem Jahr wieder Osterbrunnen-Führungen des Kur- und Tourismusbetriebes das österliche Markt- und Festwochenende. Diese finden statt an den Samstagen, 31.03.2018 und 07.04.2018 und dauern circa 1,5 Stunden. Treffpunkt ist jeweils um 14.00 Uhr am Steinbrunnen vor dem Kurhaus. „Kommen Sie mit und entdecken Sie mit unserer Führerin die zahlreichen prachtvoll dekorierten Brunnen im Zentrum von Bad Wörishofen. Sie erfahren näheres zum Brauch der geschmückten Osterbrunnen, sowie noch manch spannende Geschichte zu den künstlerisch gestalteten Brunnen“, teil die Leiterin der Gäste-Information, Anne-Rose Baumhämmel mit. Die Teilnahme ist mit Gästekarte frei (ohne Gästekarte 3 Euro).

Reich geschmückt präsentieren sich die Osterbrunnen in Bad Wörishofen

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Kulinarik im Allgäu. Gut essen im Café K in Mindelheim

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Die kulinarische Kompetenz des Allgäus. Wir besuchen Orte, die eine Entdeckung für Genießer sind. Restaurants, Cafés, Bistros, die auf ihre Weise für gute Küche stehen. Zum Beispiel das Café K  in Mindelheim. Ein Häuschen, das eher aus Leidenschaft zum Café wurde. Tolle Torten – und ein sehr persönlicher Stil, der perfekt in diese „Stadt der Frauen“ passt…

Beliebtes Cafe in Mindelheim im Allgäu ist das Cafe K.

Antike Küchenhilfe und ein nettes Lächeln: Elke Knöller-Lutz in ihrem Café K

Beliebtes Cafe in Mindelheim im Allgäu ist das Cafe K.

Eck-Haus mit Maria: Das kleine Café verteilt sich über mehrere Räume auf zwei Etagen

Kulinarik im Allgäu. Gut essen im Café K in Mindelheim. Eines Tages sind keine Vorhänge mehr an den Fenstern. Und Elke Knöller-Lutz, die in der BUND-Filiale arbeitet, und täglich auf das geduckte Häuschen mit den Fensterläden und der Marienstatue in der Hausecke schaut, nimmt sich ein Herz – sie spricht die Vermieterin an. Und erhält den Zuschlag. Auf die Frage, was sie mit den Räumen machen wolle, antwortet Elke Knöller-Lutz: „Ich möchte ein Café eröffnen.“ Noch heute scheint sie überrascht von der Chuzpe, die sie damals hatte.

Die kulinarische Kraft des Allgäus: im Café K gibt es Top-Kuchen

Mindestens 500 Jahre alt ist das Haus in der Mindelheimer Dreerstraße. Einst wohnte hier die „Krippele Rosa“, eine verschrobene Dame, die berühmt war für ihre Krippensammlung – und für ihre Kuchen. Und diesen Geist hat Elke Knöller-Lutz bewahren können. Die Kuchen und Torten, die sie serviert, sind eine Wucht. Cremig, fruchtig, immer frisch gebacken. Serviert, wie könnte es in diesem Häuschen anders sein, auf antiken Tellern.

Beliebtes Cafe in Mindelheim im Allgäu ist das Cafe K.

Aprikosentorte mit Bambi und gute Stube mit großer Uhr, hier steht trotzdem die Zeit still

Beliebtes Cafe in Mindelheim im Allgäu ist das Cafe K.

Einst lebte hier die „Krippele-Rosa“. Sie war berühmt für ihre Krippen-Sammlung

Das macht den Geist aus, den das Café K verströmt. Eine liebevolle Sammelleidenschaft prägt diesen Ort. Die Inhaberin sagt, dass sie hier all das habe verwirklichen wollen, was ihr in anderen Kaffeestuben fehlte. So steht wohlfeil dekorierter Kitsch neben kleinen Kunstwerken, frische Blumen kuscheln mit Antiquitäten. Und zwischendrin sitzt Elke Knöller-Lutz, die sich einen Moment frei genommen hat, um ihre Geschichte zu erzählen. Sie handelt von einer Leidenschaft, die zur Arbeit wurde. Und von der Kraft der Natur.

Die kulinarische Kraft des Allgäus: „Die Natur ist mein Lebenselixier“

Es gab Momente zu durchstehen, wie sie jeder Selbständige kennt. Mal glaubst du, alles falsch gemacht zu haben – wie sonst ließe sich erklären, dass heute kein Gast kommt? Mal gibt es so viel zu tun, dass du befürchtest, das Wochenende nicht zu überstehen. Elke Knöller-Lutz hilft, dass sie vor 13 Jahren eine Ausbildung zur Landschaftführerin gemacht hat. Dass sie sich mit der Pflanzenheilkunde auskennt. Dass sie die Allgäuer Berge liebt. Und auch wenn sie nur selten Zeit hat, hinaus zu ziehen, sagt sie: „Die Natur ist mein Lebenselixier.“

Beliebtes Cafe in Mindelheim im Allgäu ist das Cafe K.

Überwiegend vegetarische Snacks in Bio-Qualität werden im Café K angeboten…

Beliebtes Cafe in Mindelheim im Allgäu ist das Cafe K.

…und sehr leckere Torten und Kuchen. Vielleicht steht das K ja auch dafür – Kuchen

Kraft, die sie braucht für ihren kleinen „Familienbetrieb“. In dem zwar keine Familienmitglieder arbeiten, in dem aber die Atmosphäre so familiär ist, dass sich die Mitarbeiter wie Familienmitglieder fühlen. Kraft auch für neue Ideen: So will sie Themen-Abende veranstalten und weitere Wein-Verkostungen anbieten. Die ersten waren sehr erfolgreich. Bis dahin serviert sie weiterhin mittags vegetarische Kleinigkeiten in Bio-Qualität und nachmittags famose Kuchen und Torten. Allein dafür lohnt der Besuch.

Service

Kiss the Cook. Auf der Café K-Website gibt es alle Infos zu diesem schönen Ort.

Die Städte im Allgäu. Gut Essen zwischen Memmingen und Füssen.

Kulinarik im Allgäu. Im Alpenblog berichten wir über die Genuss-Orte der Region.

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Der Forggensee – Einblicke in eine versunkene Welt

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Trüb ist das Wetter heute rund um Füssen. Grau bestimmt den Himmel und die Berge hüllen sich in tief hängende Wolken. Der Winter kam nochmal für ein paar Tage mit seiner weißen Pracht zurück. An den nahen Frühling oder gar den Sommer denkt man noch nicht. Und dort, wo sich in drei Monaten Badegäste dicht an dicht auf ihren Handtüchern drängeln steht man am Rande der „Allgäuer Winterwüste“. Erst ab Mai verwandelt sich die 15 km² große Ödnis in den fünftgrößten See Bayerns – den Forggensee. Während der „Trockenzeit“ ist ein Besuch aber nicht weniger spannend. Denn – Relikte aus Urzeiten  und einer versunkenen Welt lassen sich im Seebecken finden. 

Als 1950 mit dem Bau der Staumauer bei Roßhaupten begonnen wurde, zählte die Baustelle am Forggensee-Kraftwerk damals zu den größten Bauprojekten Bayerns. Die Stelle für den Damm kurz nach der einstigen Illasberg-Schlucht, die man getrost zu den schönsten Voralpenschluchten Deutschlands zählen konnte, wählte man nicht ohne Grund. Kurz nach der letzten Eiszeit gab es bei Füssen schon einmal einen riesigen natürlichen See. Langsam aber stetig nagte der Lech jedoch an dessen natürlicher Staumauer, dem Höhenzug zwischen Roßhaupten und Trauchgau. Schließlich brach der Lech hindurch und der nacheiszeitliche „Füssener-See“ entleerte sich. Tausende Jahre später kamen die Ingenieure und bauten die einst natürliche Staumauer in kleinem Maßstab wieder auf.

Darstellung der Seefläche auf einer historischen Karte von 1818.

Darstellung der heutigen Seefläche auf einer historischen Karte von 1818.

Stromgewinnung und der Schutz flussabwärts liegender Städte und Siedlungen vor Hochwasser waren die Gründe. Sehr zum Leidwesen vieler Einheimischer und der artenreichen Pflanzen- und Tierwelt der Lechauen. Nicht nur große Flächen nutzbaren Ackerlands verschwanden 1956 in den Fluten des Stausees. Auch die Bewohner der Weiler Forggen und Deutenhausen sowie Teile von Brunnen (Ortsteil Schwangau) und dem Weidach (Ortsteil Füssen) mussten sich eine neue Heimat suchen. Langsam entwickelte sich in den 60er Jahren der Tourismus rund um den See. Während des Vollstaus über die Sommermonate bis in den Herbst (vom 1. Juni bis 15. Oktober) dient der See der Freizeiterholung. Seegelschulen haben sich an den Ufern niedergelassen und zwei Motorschiffe bringen im Fährbetrieb Ausflügler bequem über den See.

Die Illasberg-Schlucht. Einst die schönste Voralpenschlucht Deutschlands.

Wildromantisch war einst die Illasberg-Schlucht. Sie zählte bis zum Vollstau zu den schönsten Voralpenschluchten Deutschlands.

Während der Wintermonate lässt sich das Seebecken trockenen Fußes erwandern und man kann der Geschichte sprichwörtlich „auf den Grund gehen“. Durch den regelmäßigen Auf- und Abstau wurden viele Besonderheiten „freigewaschen“. Machen wir uns auf die Suche und kommen wir von Jahrmillionen alten Fossilien zu ganz modernen Fundstücken der Gegenwart.

Im Norden des Forggensee Beckens erstreckt sich ein Höhenzug in Ost-West Richtung. Der geologische Kern dieses Höhenrückens besteht aus Sandsteinen und Konglomeraten (im Allgäu auch Nagelfluh genannt). Diese Gesteine lagerten sich in einem urzeitlichen Meer während der sogenannten „Unteren Meeresmolasse“ vor rund 30 Millionen Jahren ab. Da diese Sandsteinschichten unweit der im Forggensee versunkenen  Ortschaft Deutenhausen anstehen, bekamen Sie den Namen „Deutenhausener-Schichten“.

Die Deutenhausener-Schichten am Nordende vom Forggensee.

Die Deutenhausener-Schichten. Die im Forggensee versunkene Ortschaft Deutenhausen gab ihnen den Namen. 

Versteinerte Blätter aus dem Allgäuer Urwald.

30 Millionen Jahre alte fossile Blätter aus dem Allgäuer Urwald.

In diesen Sandsteinschichten lassen sich mit viel Geduld und etwas Glück fossile Blätter finden. Damals sah die Landschaft um Füssen noch ganz anders aus. Die Berge hatten noch nicht ihre heutige Form und tropische Urwälder wuchsen am rand eines Meeres, dass sich von hier bis zur Schwäbischen Alb erstreckte.

Rippelmarken - fossil (links) und rezent (rechts)

Versteinerte Wellenrippeln (Rippelmarken): links 30 Millionen Jahre alt, rechts ganz „frisch“.

Auch lassen sich versteinerte Wellenrippeln finden. Durch Meeresströmung entstanden, wurden diese Rippelmarken rasch von Sediment bedeckt und versteinerten dann über viele Millionen Jahre. Die Deutenhausener-Schichten wurden beim Staudammbau in einem Steinbruch abgebaut und teilweise als Bau- und Füllmaterial verwendet.

Die Deutenhausener-Schichten - Baumaterial für den Forggenseedamm

Der Steinbruch in den Deutenhausener-Schichten zur Zeit des Staudammbaus. Zwischen beiden Bildern liegen 60 Jahre.

Viele Millionen Jahre später wurde es kalt in Europa. Langsam und träge schoben sich die Gletscher der Alpen ins Vorland und bedeckten das Land um den heutigen Forggensee unter einem mächtigen Eispanzer. Nur die höchsten Spitzen der Berge ragten aus dem gewaltigen Eisstromnetz hervor. Im Eis eingeschlossene Kiesel und Gesteinsbrocken hobelten den Untergrund regelrecht ab. Parallel verlaufende Kratzspuren auf den Schichten des Deutenhausener Sandsteins zeugen von der rohen Kraft des Eises.

Ein Gletscherschliff bei den Deutenhausener Schichten

Ein Gletscherschliff auf der Gesteinsoberfläche. Das Eis hat den Untergrund abgehobelt und Schrammen und Kratzer auf den Felsen hinterlassen. 

Aufgrund neuster Forschungsergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass vor 15 000 Jahren das Gebiet um Füssen bereits eisfrei war. Die Gletscher zogen sich langsam in das Hochgebirge zurück und die Baum- und Buschvegetation fasste in der ehemaligen Eissteppe wieder Fuß. Wildtiere fühlten sich rundum wohl in den Wäldern. Und das erfreute auch die Jäger und Sammler der Steinzeit. Während der Sommermonate zogen die Clans dem Wild hinterher, in den Allgäuer Alpen teilweise bis in Höhen um 2000 Meter. Rund um den heutigen Forggensee zeugen eine Vielzahl von Jagdlagern der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) von der Anwesenheit der Jäger. Aus dem Radiolaritgestein, welches der Lech aus dem Gebirge mitbrachte, fertigten sie vor 7900 Jahren ihre Werkzeuge und Waffen. Dieser Stein war sozusagen der Stahl der Steinzeit. Was wird den mittelsteinzeitlichen Jägern durch den Kopf gegangen sein, als sie am Abend um ihr Lagerfeuer saßen, auf die Lechauen hinunter blickten und im Hintergrund die Berge vom letzten Licht der Abendsonne angestrahlt wurden?

Ein Abschlag und eine regelmäßige Klinge aus der Mittelsteinzeit.

Hinterlassenschaften mittelsteinzeitlicher Jäger und Sammler: Ein Abschlag und eine regelmäßige Klinge.

Mehrere tausend Jahre später machte sich eine große Militärmacht auf den Weg von Süden über die Alpen. Dabei trafen die Römer jedoch nicht auf menschenleeres Gebiet. Vielmehr hatten sich auch in der Füssener Gegend vereinzelt rhätische Stämme angesiedelt. Die Römer erschlossen nach und nach das Gebiet nördlich der Alpen, planten Straßen, bauten Siedlungen und Städte. Nach der Siedlung auf dem Auerberg wuchs Kempten als Cambodunum zur ersten Provinzhauptstadt Rätiens. Wichtige römische Handelsstraßen durchquerten das Allgäu. Eine der in unserer Region bekanntesten Römerstraßen dürfte die Via Claudia Augusta sein. Vom Fernpass kommend führte sie über Füssen am Lech entlang bis nach Augsburg, dem römischen Augusta Vindelicorum. Ihr Straßendamm ist noch heute bei Niedrigwasser im Forggensee gut zu erkennen. Weitere Zeugnisse römischer Existenz im Becken des Forggensees sind ein römischer Gutshof (Villa rustica) bei Brunnen sowie eine römische Handelsstation nordöstlich von Dietringen und ein Brandopferplatz am Nordende des Sees.

Die Grundmauern einer römischen Villa rustica bei Brunnen.

Die Grundmauern eines römischen Gutshofes (Villa rustica) bei Brunnen.

Auch nach dem Abzug der Römer nutzte man deren vorhandene Infrastruktur weiter. In Füssen blühte der Handel im Mittelalter. Waren wurden umgeschlagen und zum Teil auf Flößen weiter transportiert. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kam das Flößereigewerbe auf dem Lech vollständig zum Erliegen. In der Gegenwart wurde die Landschaft am Lech von der Landwirtschaft geprägt. Felder, Wiesen und Äcker säumten die Lechauen. Bäuerliche Höfe und landwirtschaftliche Anwesen prägten die Dörfer Deutenhausen und Forggen – bis das Wasser der Landschaft ein neues Aussehen verlieh und die menschlichen Behausungen in den Fluten versanken. Nur während der Wintermonate kommen sie ans Tageslicht und sind stumme Zeugen einer versunkenen Welt.

Das alte Tonnengewölbe der Forggenmühle (links) und eine Drainageleitung (rechts).

Das Tonnengewölbe der einstiegen Forggenmühle (links) und eine neuzeitliche Drainageleitung aus Tonröhren.

Alljährlich bietet die Tourist Information Schwangau geführte Wanderungen im leeren Forggensee. Informationen dazu gibt es bei der Tourist Information Schwangau, Tel. 08362 81980.

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Achtsam im Allgäu: Gastgeber. Das Hubertus in Balderschwang

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Im Allgäu machen wir besondere Erfahrungen – erleben die Kraft der Ruhe, die Herzlichkeit der Menschen, die Schönheit der Natur und das Glück tiefen Schlafs. In der Achtsamkeit Allgäu haben sich mehrere Hotels zusammen gefunden, um ihren Gästen diesen besonderen Luxus zu bieten. Eines davon ist das Hubertus in Balderschwang. Alpin Lodge. Spa. Refugium. Ein Ort konsequenten Seins…

Achtsamkeit Allgäu: Das Hubertus sucht eine Beziehung zum Gast

Achtsamkeit Allgäu: Vollendeter Alpencharme und gute Anwendungen

Der Aufenthalt in diesem Haus beginnt bereits vor der Ankunft. Man erhält eine E-Mail, in der die Gastgeber schreiben, dass sie sich freuen. Sie informieren über aktuelle Kurse und Anwendungen, sie geben einen Hinweis auf das bevorstehende Wetter und empfehlen entsprechende Kleidung. Sie fragen nach Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Und wer früher kommen wolle als das Zimmer bezugsfertig sei, könne bereits das Spa nutzen. Oder einen Spaziergang machen in der großartigen Natur Balderschwangs. Schon mit der ersten Kontaktaufnahme macht das Hubertus klar, dass es eine besondere Beziehung eingehen will mit dem Gast.

Achtsamkeit Allgäu: Hubertus – ein wahres Hideaway…

Hideaway – das heißt Versteck. So manches Hotels nutzt diesen Begriff. Das Hubertus aber ist tatsächlich ein Hideaway. Schon ob seiner Lage in Balderschwang. Der in 1.044 Metern liegende Ort gilt als einer der höchsten in Deutschland. Und ist gesegnet von einem besonderen Klima. Die Luft ist klar, die Winter sind kalt und schneereich, man nennt den Ort auch Bayrisch-Sibirien. Ein Großteil der Regenmenge, die den Ort zum niederschlagreichsten macht, kommt als Schnee herab. „Weihnachten“, so sagt Marc Traubl jetzt, „konnten wir die Bäume im Garten ohne Leiter schmücken.“ Und das Hotel hatte sich eingehüllt in Weiß.

Achtsamkeit Allgäu: Gastgeber Christa und Marc Traubl

Achtsamkeit Allgäu: Wartebereich im Spa

Achtsamkeit Allgäu: alpine Geweih-Art und winterlicher Badespaß

Das Hubertus ist ein Familienbetrieb. Und hatte es einst nicht leicht mit seiner abgeschiedenen Lage. Das war in jenen Jahren als man hier sein Geld noch mit Käse verdiente. „2002“, so sagt Christa Traubl, „habe ich meine Erfahrungen aus Yoga und Ayurveda eingebracht. Da wusste noch keiner, was das soll. Man hielt mich vielleicht sogar für ein wenig verrückt.“ Inzwischen hat die konsequente Ausrichtung das Hubertus berühmt gemacht. Etwa mit dem ganzheitlichen Angebot Holistic Detox, es verbindet verschiedene Heilverfahren mit dem Regenerationsort Balderschwang. Dafür kommen die Gäste von weit her. Sie fühlen sich aufgehoben, lassen sich auf eine besondere Beziehung ein. Aufrichtig gelebt, eingebunden in eine authentische Atmosphäre, hat sich die Abgeschiedenheit zum Trumpf entwickelt.

Achtsamkeit Allgäu: das Hubertus – ein weibliches Hotel

Ein Rückzugsort darf Kanten haben, einen Charakter. Dem Hubertus in Balderschwang sieht man seine Entwicklung an. Es gibt Zimmer, die den – allerdings nachhaltig aufgeräumten – Charme eines Alpenhotels haben, und andere, die auch eine – allerdings warme – Designhotel-Suite sein könnten. Wer behauptet, warmherzig und puristisch geht gar nicht, sollte unbedingt herkommen. In dieses verblüffend weibliche Hotel. Marc Traubl sagt zwar, im Hubertus gebe es beides: Detox und Spaß im Schnee. Tatsächlich gehen wir am Nachmittag auch rodeln. Doch dass die Gäste an der Rezeption ihr Smartphone abgeben, das hat nicht nur damit zu tun, dass sie dafür ein Stück Bergkäse bekommen. Es ist eine Frage des Vertrauens. Das Gefühl, an einem Ort gekommen zu sein, der eine Sehnsucht erfüllt.

Achtsamkeit Allgäu: Hitze in der Sauna, Kälte im Schnee

Achtsamkeit Allgäu: Brotzeit mit Käse und ein Ort für Einfachnursozeit

Los lassen, sich fallen lassen, bei sich sein. Achtsamkeit Allgäu. Dazu passen die nachhaltigen Anwendungen im Hubertus Spa. Ein Spaziergang zur Alten Eibe, einem Kraftort ganz in der Nähe des Hotels (hier der Link zum Beitrag). Das Slow-Food-Dinner am Abend, es ist eine Gaumenreise zu Genüssen der Region. Und so verwundert es nicht, dass Marc Traubl jetzt bemerkt: „Wir haben Gäste, die sagen uns nach einem Wochenend-Aufenthalt, dass sie entspannt haben wie sonst in einer Woche Urlaub.“ Seine Mutter lacht und ergänzt. „Andere fahren Sonntagsnachts um drei Uhr morgens in Stuttgart los, damit sie an unserer Sonnenaufgangswanderung teilnehmen können.“ So etwas tut man doch nur, genau, aus – Liebe.

Achtsamkeit Allgäu: Mal die Kirche im Dorf lassen – Winterwanderung

 

Service

Versteck in den Bergen. Alle Infos zum Hubertus auf der offiziellen Hotelwebsite

Alpenwellness. Hier präsentieren sich die schönsten Hotel im Allgäu

Achtsamkeit Allgäu. Mehr als Konzept – eine zeitgemäße Lebenshaltung.

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Kulinarik im Allgäu. Eine Genussreise im Gams und Gloria in Schwangau

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Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Detail im Restaurant „Gams & Gloria“

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus. Wir besuchen Orte, die eine Entdeckung für Genießer sind. Zum Beispiel das Gams & Gloria im Hotel Rübezahl in Schwangau. Das Haus der Alpenwellness Allgäu bietet Regionalküche auf Spitzenniveau. Eine achtgängige Genussreise, die viel mehr ist als ein sehr gutes Essen…

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Heubrettchen und Buttermesserchen…

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Erklärkärtchen und üppige Drinks

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: das Brot wird gebrochen

Was uns an der Jugend fasziniert? Viel mehr als seidiger Teint und Behändigkeit begeistert uns ihre unbändige Lust am Neuen. Die spüren wir auch an diesem Abend im neuen Gourmet-Restaurant des Hotels Rübezahl. In der spielerisch „Gams & Gloria“ genannten Stube nehmen uns der junge Küchenchef Michael Bernhard und sein Team mit auf eine Genussreise, wie wir sie so im Allgäu noch nicht erlebt haben. Hier werden nicht „nur“ acht Gänge serviert. Hier wird der Gast in ein kulinarisches Storytelling verwoben, das nur so vor Ideen strotzt. Am Ende ist man ganz aufgekratzt. Doch der Reihe nach.

Verblüffende Ideen, großartig gekocht, mutig kombiniert

Mit einem Gruß aus der Küche beginnt inzwischen in fast jedem Restaurant der Abend. Im Gams & Gloria wird bayrische Lebensart dekonstruiert: ein Süppchen von der Bratkartoffel mit einem Breznchip drauf, ein Hauch Weißwurst auf Blaukrautgel, dazu ein Weizenbiergranitée. Drei Elemente auf einem postmodernen Brotzeitbrettl. Und schnell zeigt sich: Das ist nicht bloß ein Gruß. Die kleine Vorspeise enthält schon das Motto des Abends. Verblüffende Ideen, abgewandelte Speisen, mutig kombiniert, großartig gekocht, vielleicht etwas üppig serviert, aber mit viel Herzblut vorgetragen.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Gemüseravioli – zu schön, um gegessen zu werden

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Küchenchef Michael Bernhard hat Mut…

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

…und stapelt das Essen gern hoch auf dem Teller. Dazu serviert er nebulöse Kräutlein

Küchenchef Michael Bernhard aber will mehr. Er hat Ambitionen, er will den Stern. Viele Zutaten stammen von regionalen Produzenten. Sie haben sich anstecken lassen vom Ehrgeiz: Sie liefern feinste Gemüse, besten Käse, Fisch und Fleisch in bestechender Qualität. Das Küchen-Team macht daraus eingelegten Fenchel mit Hüttenkäsepraliné und hausgemachtem Gamsschinken. Bachforelle mit Brotkruste und Karotten-Tonkabohnencreme, die mit einer sämigen Fischvelouté übergossen wird. Flusskrebsschwanz mit Süßkartoffel-Speckroulade und süßlich-würzigem Salzpflaumenpüree. Zartes Taubenfilet mit knusprig-geflämmter Pastinake und Johannisbeerpüree. Alles, aber wirklich alles schmeckt fein. Auch die Weine stimmen, die die Sommeliere ausgesucht hat. Und die Cocktails, die der Bar-Manager nicht einfach auf den Tisch stellt, sondern liebevoll inszeniert.

Hier kommt die Natur des Allgäus auf den Tisch

Holz, Heu, Steingut, Eis. Die Natur des Allgäus, eine neue Achtsamkeit. Dazu die Leistung eines ganzen Teams. Wow! Man kann nur wünschen, dass die Jugend – und das meint explizit auch Bar-Manager Christian Wellisch, der in seinen besten Jahren steht und doch so kreativ ist – nicht nur die Kraft hat. Sondern auch die Ausdauer. Und den Mut, an der ein oder anderen Stelle zu reduzieren. Um einzelnen Genüssen mehr Raum zu geben. Giselle Thurm, mit ihrem Mann Inhaberin des Hotels Rübezahl, darf zurecht stolz sein auf ihr Team.

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Der Rum eine Show, kunstvoll beleuchtet

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Beim Dessert trifft Sauerklee auf Yuzu

Das Hotel Rübezahl im Allgäu überrascht seine Gäste mit dem wunderbaren Restaurant Gams & Gloria.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Geweihe und beschürzte Stühle – Gams & Gloria

 

Service

Reservieren ist Pflicht. Alle Infos auf der Homepage des Hotels Rübezahl.

Die besten Hotels. Eine Übersicht der Häuser der Alpenwellness Allgäu.

Kulinarik im Allgäu. Im Allgäuer Alpenblog berichten wir zukünftig über die Genuss-Orte der Region.

 

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Kulinarik im Allgäu. Gut essen im Hotel am Alatsee – ein Ausflug für Genießer

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Restaurant am Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Das Hotel am Alatsee ist bereit für Gäste

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus. Wir besuchen Orte, die eine Entdeckung für Genießer sind. Restaurants, Cafés, Bistros, die auf ihre Weise für gute Küche stehen. Zum Beispiel das Restaurant im Hotel am Alatsee. Ein junges Gastgeber-Team hatte den Mut, ein klassisches Ausflugsziel für Tagesgäste zu einem ambitionierten Restaurant zu entwickeln. Ein Tag mit frischem Brot, Suppe und einem perfektem Stück Fleisch vom Almochsen…

Restaurant Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: der Duft von frisch gebackenem Walnussbrot

Im ersten Moment fühlen wir uns ein wenig wie in Stanley Kubriks Film „Shining“. Die Tür öffnet sich, wir betreten das Hotel am Alatsee. Doch niemand scheint da zu sein. Im leeren Restaurant ist ein Tisch gedeckt, in der leeren Küche kocht etwas auf dem Herd. An der unbesetzten Rezeption leuchtet ein Monitor. Wir rufen. „Hallo.“ Niemand antwortet. Stumm schaut eine Jagdtrophäe von der Wand über dem blutroten Teppich. Der Topf köchelt jetzt energischer. „Halllloooo!“ Als uns geantwortet wird, zucken wir zusammen. „Ich war kurz oben“, sagt Janos Kemmler, „die Zimmer checken.“

Auf dem Teller ein Stück Fleisch vom Almochsen – wie ein Gemälde

Ein Wochentag in der Nebensaison. Janos hatte uns gebeten, am frühen Nachmittag zu kommen. Dann seien die Mittagsgäste bereits weg, die Kaffeegäste noch nicht da. Und er hätte ein paar Minuten, sich mit uns zu unterhalten. Dass erneut ein Sturm über das Land hinweg ziehen würde, dass nach der Unwetterwarnung – „Es kann zu Ast-Abbrüchen und Baumstürzen kommen!“ – sich kaum noch jemand in das Waldgebiet am Alatsee wagen würde, das konnte man zum Zeitpunkt der Verabredung nicht wissen. So sitzen wir nach einer herzlichen Begrüßung durch den Gastgeber allein im Restaurant. Eine langjährige Mitarbeiterin kellnert, leistet mal dem Koch, mal uns Gesellschaft.

Restaurant am Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: helle Wände, Holzmöbel und die Weinkarte

Restaurant Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Janos Kemmler, Koch und Pächter

Restaurant am Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Die Nebensaison ist grau, die Suppe wärmt

Unser Essen beginnt mit frischem Walnussbrot, dazu Butter und Öl. Dann wird uns ein Kartoffel-Süppchen serviert, cremig, würzig, mit einem crispy gebackenen Scheibchen Speck darin wie eine Seerose. Als Hauptgericht ragt dann ein Steak vom Almochsen vor uns vom Teller auf wie eine der Felswände, der sich hinter dem See erhebenden Vilser Alpen. Das Fleisch ist unfassbar zart, aromatisch eine Wucht. Es wird begleitet von bissfesten Erbsschoten und kross gebratenen Kartoffelscheiben. Und selbst bei der kleinen Dessert-Spielerei, die fein das Menü abschließt, fragen wir uns nur, was ist wohl das Geheimnis des Steaks?

Wenn der Laden brummt, geht um 4 Uhr morgens der Wecker

„Das Fleisch vom Almochsen bekommen wir aus Österreich“, sagt Janos. Er hat sich nach der Arbeit zu uns gesetzt – und tapfer unser Lob ertragen. Vor sieben Jahren haben Miriam Huber und er das Hotel am Alatsee gepachtet. Ein Working-Couple, inzwischen mit 3 Kindern gesegnet. Die beiden stammen aus der Gastronomie, sie haben beide in Sterne-Küchen gearbeitet und sich nach mehr Leben gesehnt. Davon gibt es hier nun mehr als genug: 12 Hotelzimmer, 120 Restaurantplätze in zwei Sälen, 120 weitere Plätze auf der Terrasse. Wenn im Sommer der Laden brummt, geht um 4 Uhr morgens der Wecker an, die letzte Bestellung wird um 21 Uhr angenommen.

Restaurant Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Ein Stück Fleisch wie ein Gedicht

Restaurant am Alatsee in Füssen im Allgäu.

Die kulinarische Kompetenz des Allgäus: Farbenspiel – roter Teppich, beeriges Eis

Viele Gastro-Experten sagen ja, ein Ausflugslokal zu übernehmen, ist der Anfang vom Ende für Kreativität in der Küche. Im Sturm der Bestellungen kann man nur noch reagieren. Doch Janos und sein Team kochen mit Anspruch. Das spüre man inzwischen sogar bei den Lieferanten. Die Qualität der Produkte werde besser. „Beim Fleisch hapert es noch“, sagt der muskulöse Koch im weißen T-Shirt. „Vor kurzem habe ich in Spanien gegessen. Steaks von Milchkühen, die man lange hat reifen lassen. Es war großartig.“ Aber wir sind auf einem guten Weg. Der Zuspruch der Gäste stimmt jedenfalls. „Heute ist es ein wenig wie im Film `Shining´“, sagt Janos und lacht. „Aber ich habe mich hier nie einsam gefühlt.“

 

Service

Ausflugsziel für Genießer. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist das Hotel am Alatsee

Die besten Hotels. Eine Übersicht der Häuser der Alpenwellness Allgäu.

Kulinarik im Allgäu. Im Allgäuer Alpenblog berichten wir zukünftig über die Genuss-Orte der Region.

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Frühling in Oberreute im Allgäu

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Heute habe ich das herrliche Wetter in der Mittagspause dazu genutzt, die Ortsrunde Oberreute zu erkunden. Oberreute gehört zu Die Ortsrunde Oberreute ist im Rahmen der Wandertrilogie Allgäu gut ausgeschildert, erkennbar am blauen Steinmännchen Piktogramm auf weißem Grund. Die Abwechslungsreiche Runde beträgt ca. 1 Std. und bietet immer wieder fantastische Bergsicht und einen schönen Blick auf das Dorf.

Den ortsunkundigen Wanderer empfehle ich beim „Start- und Willkommensplatz“ im Kurgarten, zu starten. Eine Übersichtskarte informiert dort über die Wandertrilgie allgemein sowie über die Ortsgeschichte „An Grenzen und doch Grenzenlos“, die es bei der Ortsrunde zu endecken gilt. Wenn man die geographische Lage betrachtet, ist der erste Bezug zum Thema „Grenze“ schnell hergestellt. In rund tausend Metern Höhe liegt Oberreute, unmittelbar an der Grenze zu Österreich. Alte Schmugglerpfade und heimische Produkte sind Kontaktpunkte zu einer Welt von gelebter Tradition und Gastfreundschaft und der Möglichkeit für neue Grenzerfahrungen.

Da ich mit dem Weg aber schon vertraut bin, starte ich direkt vom Gästeamt Oberreute durch das Dorf Richtung Sportplatz Unterreute. Entlang einer mit Schlüsselblumen und Sumpfdotterblumen gesäumten Wiese führt mich der Weg.

Mehrere Schilder machen darauf aufmerksam, den Hundekot in Tüten in den entsprechenden Behältern zu entsorgen. Das Hundetoilettenkonzept in Oberreute trägt zu sauberen Wiesen und Wanderwegen bei.

Ich unterquere die Alpenstraße durch eine kleine Unterführung, beim Blick zurück zeigen sich bereits die ersten Bergspitzen.

Nun folgt ein kurzer Aufstieg zum Trilogieplatz „Säntisblick“. Eine Bank im Halbschatten lädt dazu ein hier eine Pause einzulegen und die fantastische Aussicht zu genießen. Gerade jetzt im Frühling, wenn in tieferen Lagen der Löwenzahn blüht und die Berge noch schneebedeckt sind, hat diese einen besonderen Reiz. Die drei Trilogienadeln beleuchten das Thema Grenze noch einmal aus unterschiedlichen Perspektiven. Man beginnt zu verstehen, dass es um weit mehr geht, als nur die geographischen Grenzen.

Nach einer kurzen Rast setzte ich den Weg Richtung Langenried fort. Von dort führt mich die Straße wieder zurück zum Ortskern. Ein paar Pferde von Elmar Kretz grasen friedlich auf ihrer Koppel und genießen ihre arbeitsfreie Zeit. Ich bin zurück am Ausgangspunkt und zum Thema „grenzenlos“ kann ich sagen, dass man hier grenzenloses Wandervergnügen findet.

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20. Markttreiben in Schmidsfelden am 12. und 13.Mai 2018

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Bereits zum 20. Mal findet das Marktreiben in Schmidsfelden statt

Öffnungszeiten:
Samstag , 12.05.2018 von 10 – 18 Uhr.
Sonntag , 13.05.2018 von 11 – 18 Uhr.

Mehr als 50 Kunsthandwerker aus der nahen und fernen Region bieten ihre Waren an und lassen sich auf die Finger schauen. Und stets sind unsere Glasmacher und Glasbläser das Highlight in der historischen Glashütte! Alt wie Jung sind fasziniert und wer möchte kann sich selbst ein Herz aus der zähen Masse gießen.
Im Glasstudio von Gabriele Hummel – im historischen Oberhaus – mit offener Werkstatt wird handgefertigte Glaskunst angeboten.
Natürlich ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt: Mit Allgäuer Kässpatzen, einer Glasmacherpfanne, Kaffee und Kuchen und anderen Leckereien.
Kinder können zum Kasperltheater gehen, sich einen Mosaik Spiegel anfertigen, oder beim Filzen zuschauen. Auch kann gesehen werden wie zum Beispiel Seile gemacht werden.

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Achtsam im Allgäu: Samstagspilgern – ein besonderes Angebot der Kraftquelle Allgäu

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Im Allgäu machen wir besondere Erfahrungen – erleben die Kraft der Ruhe, die Herzlichkeit der Menschen, die Schönheit der Natur und das Glück tiefen Schlafs. Im Konzept der Achtsamkeit Allgäu werden diese Erfahrungen gebündelt. Und wir machen uns auf, darüber zu berichten. Etwa über das Samstagspilgern im Westallgäu. Ein Gespräch mit Belinda Unger und ein Selbstversuch

Samstagspilgern im Westallgäu: Maria, Belinda Unger und der Weg zum Ich

 

Achtsam im Allgäu: Samstagspilgern. Pilgern – das ist eigentlich ein Aufbruch in die Fremde. Man macht sich auf den Weg an einen anderen Ort, um der eigenen Spiritualität näher zu kommen. Dieser Umweg aus Glaubensgründen steckt schon im lateinischen Ursprungswort „peregrinari“, übersetzt: in der Fremde sein. Das muss aber nicht die Ferne sein. Selbst in unserem Google-Zeitalter birgt die Welt jenseits des Gartenzäunchens noch Überraschungen. Und weckt offenbar Sehnsüchte.

Als die Pfarrerin von Scheidegg zum Samstagspilgern einlud, kamen so viele Teilnehmer, dass daraus ein Konzept entwickelt wurde für die Kraftquelle Allgäu. Unterhalb des Kirchturms von Leupolz treffen wir Belinda Unger, Gästeamtsleiterin in Wangen. Von ihr wollen wir wissen: Was ist eigentlich das Konzept hinter dem Samstagspilgern?

 

Samstagspilgern im Westallgäu: Das Draußensein, das macht was mit uns

 

„Es gibt keine Vorgaben, ob zwei oder mehrere Stunden, ob Rundkurs oder Fahrradtour. Auch den Ort wählt jede teilnehmende Gemeinde selbst. Die einzige Bedingung: Gepilgert wird samstags, und das Angebot ist kostenfrei.“

Und es wird angenommen? „Absolut. Oft haben wir 70 bis 80 Teilnehmer, selten nur 3 oder 4. Es sind Menschen jeden Alters, und wir wandern bei jedem Wetter. Mögen auch manche Pilger zu Beginn sagen, dass sie mit der Kirche nicht so richtig zu tun haben, so lassen sich doch alle darauf ein, dass erst ein Segen ausgesprochen wird. Und manchmal singen wir sogar unterwegs.“

Was passiert da eigentlich mit den Menschen? „Sie nehmen eine persönliche Auszeit. Oft begleitet ein Seelsorger die Gruppe. Es ist erstaunlich, wie viele Teilnehmer das Gespräch mit ihm suchen. Das Draußensein, das macht was mit uns – man hat plötzlich einen ganz anderen Blick für die Landschaft, bekommt ein Gespür für die Kraft der Schöpfung.“

 

Kraftquelle Westallgäu: Wir folgen dem Symbol der gelben Muschel auf blauem Grund

Es geht durch Wald und Wiesen, vorbei an Dörfern und Tieren, Zäunen und Spinnen

 

Wir lassen uns eine Beispielroute empfehlen und machen uns von Argenbühl aus auf den Weg. Das Pilgerzeichen mit der gelben Muschel auf blauem Grund weist den Weg. Und schnell zeigt sich, wie das zu verstehen ist, wenn es heißt: Das Draußensein macht was mit uns. Wir genießen den dichten Wald – und den Fernblick. Das Sonnenlicht, das golden durch die Bäume glitzert. Die Tiere, die sich schnaubend nähern.

 

Samstagspilgern im Westallgäu: Wir waren mal kurz weg – in der nahen Fremde

 

Nach zwei Stunden in der Kraftquelle Allgäu kehren wir zum parkenden Auto zurück. Die Wanderschuhe sind gesprenkelt vom Matsch der Wege und Wiesen. Die Gesichter glühen von der leichten Anstrengung. Die Augen leuchten. Und der Kopf ist frei. Über Gott und die Welt haben wir geredet. Wir waren mal kurz weg – in der Fremde, ganz nah.

 

Manche Bänke scheinen fast zu schön – das Haus im Wald ist unbewohnt

Ein Blick in die Schönheit der Welt: Hinter den Wäldern des Westallgäus grüßen die Alpen

Wandern für die Seele. Hier gibt es weitere Infos zum Samstagspilgern im Westallgäu.

Wangen im Allgäu. Der Ort im Westallgäu sieht sich fest eingebunden in die Kraftquelle Allgäu.

Achtsamkeit Allgäu. Die Website für besondere Angebote und ein besonderes Konzept.

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Erlebnisrundwanderweg Hündle-Schwandalpe

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Ein kurzer prüfender Blick aus dem Fenster…..die Sonne blinzelt durch die Wolkenlücken….genau richtig für einen spontanen Ausflug ans Hündle bei Oberstaufen. An der Talstation herrscht schon reges Getummel, viele Familien mit Ihren Kindern bevölkern die zahlreichen Kinderatraktivitäten wie Trampolinhüpfen, Sommerrodelbahn uvm. Wir fahren heute mit der Hündlebahn hinauf zur Bergstation, von wo aus man herrliche Wanderwege erreicht.

Ein traumhafter Blick über das Konstanzer Tal zum Alpsee belohnt uns gleich nach dem Ausstieg aus der Hündlebahn. Wir entscheiden uns spontan für den Erlebniswanderweg zur Schwändle Berghütte (ca. 3,5 Stunden), der übrigens auch mit Kinderwagen begangen werden kann. Mit allen Sinnen, auf den Spuren von Tieren und Pflanzen wird uns der abwechslungsreiche Rundweg wieder zurück zur Talstation Hündle führen. Wir wandern zunächst den schönen, breiten Weg hinauf in Richtung Obere Hündlealpe.

Im Frühjahr, wenn der Schnee geschmolzen ist, kann man hier eine Pracht an Krokussen bestaunen. Leider ist die Hauptblütezeit schon vorbei und so freuen wir uns, dass wir noch ein paar von den violett anmutenden Frühblühern auf den kargen Wiesen entdeckt haben.

Der leicht ansteigende Weg führt uns weiter auf dem ausgebauten Weg und gibt uns einen wunderbaren Blick in Richtung Hochgrat und Nagelfluhkette frei.

Nach einem kurzen Abstieg durch ein kleines Waldstück erreichen wir unten die Liftanlagen, die im Winter dort begeisterte Skifahrer befördern. Vorbei an der Hochsiedelalpe marschieren wir weiter auf dem leichten Weg.

 

Nach einer guten Stunde erreichen wir auch schon unser Ziel die Schwändle Berghütte http://www.schwaendle.de. Hier gönnen wir uns bei angenehmen Temperaturen im Schatten ein kühles Bier und verweilen dort ein gutes Stündchen. Die Speisekarte sowie das Getränkeangebot bieten eine riesige Auswahl und die Sonnenterrasse lädt zum verweilen ein. Zahlreiche Wanderwege führen von hier aus Richtung Immenstadt oder hinunter ins Tal nach Thalkirchdorf.

Nach guter Stärkung führt uns der Rundweg jetzt wieder zuerst leicht bergauf, zurück in Richtung Hündle-Talstation. Vorwiegend im Wald schlängelt sich der Erlebnisweg, vorbei an zahlreichen Infotafeln, die dort am Wege stehen. In spielerischer Form wird dort an 22 Stationen die Welt der Wald- und Wiesenbewohner erklärt.

Besonders beeindruckend fanden wir diese Station über die Jahresringe einer alten Fichte.

Für Kinder ist dies eine gelungene Abwechslung und so wird es den Kleinen auf dem schattigen Waldweg bei sommerlichen Temperaturen nicht langweilig.

Zum Ausruhen oder zum „Vespern“ kommt immer wieder ein nettes Bänkle wo man Rasten kann. Wir haben hier kurz die Sonne genossen. In einer knappen halben Stunde erreichen wir dann wieder den Wanderweg, der auf’s Hündle führt und gehen diesen weiter bergab zurück zur Talstation.

Rundum zufrieden und beeindruckt von der schönen Blumenvielfalt und den schönen Ausblicken, treten wir nach einem sonnigen Tag den Heimweg an.

Unser Tipp: Für Familien, auch mit kleineren Kindern, ein erlebnisreicher Ausflug mit Einkehr. Als Belohnung für tapferes Marschieren wartet die rasante Sommerrodelbahn und natürlich ein Eis!

 

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Wildkräuterführung in Weiler im Allgäu

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Die Kräutersaison im Westallgäu ist schon gestartet und wir waren bei der ersten Wildkräuterführung des Jahres in Weiler im Allgäu dabei. Unglaublich, was es da alles Interessantes zu lernen gibt. Neben dem kulinarischen Einsatz haben wir auch etwas über heilende Wirkungen und vieles mehr erzählt bekommen.

Kräutermarkt und Wildkräuterführung

Schon bei unserem Kräutermarkt Ende April wurden ähnliche Führungen angeboten und waren gut besucht. Als ich dann Anfang Mai zum Treffpunkt der ersten turnusmäßigen Wildkräuterführung kam, war ich aber doch ob der großen Akzeptanz überwältigt. Unsere beiden zertifizierten Kräuterführer Heike und Horst Huber, beide vom Allgäuer Kräuterland e.V., hatten schon Angst, dass ihre Kostproben nicht reichen werden…

Von unserem Treffpunkt auf dem Kirchplatz in Weiler im Allgäu ging es dann entlang des Hausbachs in Richtung Hausbachklamm. Eine richtige Wanderung in der Klamm kam aber gar nicht zustande, da wir schon auf den Wiesen davor alle ein bis zwei Meter auf neue und interessante Wildkräuter stießen. Was man da auch so alles essen kann, wenn man sich auskennt…

Wildkräuterführung

Wildkräuterführung

Durch die unteren Hausbachklamm zur Sebastianskapelle

Es lohnt sich wirklich vieles mitzuschreiben, da das vermittelte Wissen doch enorm ist. Allerdings hatten wir auch unter den Gästen einige zusätzliche Experten dabei, welche aus ihrem Wissen heraus noch wesentlich tiefere Fragen stellen konnten. Ob Schellkraut, Löwenzahn, Spitzwegereich, Giersch oder Wurmfarn – alle haben unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.

Bei einer kleines Rast gab es dann auch noch selbstgemachte Wildkräuterprodukte, wie zum Beispiel Gierschpesto, zum Probieren.

Wildkräuterführung - Giersch-Pesto

Wildkräuterführung – Giersch-Pesto

Bunte Wiesen und eine große Wildkräuterauswahl

Aus der Hausbachklamm ging es dann weiter zur Sebastianskapelle, dem letzten Standort der Wildkräuterführung. Das Thema Wildkräuter ist wirklich so umfangreich, dass eine Führung gar nicht ausreichend ist. Zudem hat jeder Kräuterführung noch einmal eigene Themenschwerpunkte, sodass es immer interessant bleibt.

Zum Abschluss gab es dann noch einen selbstgemachten Kräuterlikör auf den Weg. Alle Beteiligten waren sehr begeistert und viel haben sich direkt zu weiteren Terminen zu anderen Jahreszeiten erkundigt. Generell finden in Weiler im Allgäu immer um 10 Uhr am ersten Samstag im Monat, bis einschließlich September, Wildkräuterführungen statt. Im gesamten Westallgäu gibt es noch mehr Termine, welche alle in der Kräuterbroschüre zu finden sind.

Wildkräuterwiese

Wildkräuterwiese

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Geheimnisvolles Fleckchen: Das Faulenbacher Tal und der Alatsee

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Alt und geheimnisvoll sind die Geschichten, die sich seit hunderten von Jahren rund um das Faulenbacher Tal bei Füssen und dessen Alatsee ranken. Von umgehenden Mönchen und erbosten Rittersgattinnen erzählt man sich hinter vorgehaltener Hand. Und beim Spaziergang in der Abenddämmerung wird schnell klar, warum der Ort so sagenumwoben ist.

Alatsee

Experte Magnus Peresson

Schlüsselpfaff geht umher

Historische Häuser liegen im Zwielicht und machen den Charme des Füssener Ortsteils aus, hinter dem sich ein ausgedehnter Wald aus Fichten und Buchen erstreckt. „In der Nacht soll zwischen den Bauten der Schlüsselpfaff wandern“, sagt Magnus Peresson, der Vorsitzende des historischen Vereins Alt Füssen. Laut Sage hat der Geistliche zu Hochzeiten des Klosters Sankt Mang die Kasse veruntreut. Seither ist er dazu verdammt, in Bad Faulenbach umzugehen. „Seinen dicken Schlüsselbund soll man bis heute in der Dunkelheit klirren hören“, erzählt der Experte für Heimatforschung.

Alatsee

Auch weiter talaufwärts spielt das Benediktinerkloster, in dem sich heute der Sitz der Stadt Füssen befindet, eine wichtige Rolle. Folgen Wanderer der Alatseestraße durch den Wald, gelangen Sie – begleitet vom schwefeligen Duft des Faulenbachs – zum Mitter- und Obersee. „Die Gewässer sind künstlich angelegt und dienten der Fischzucht der Mönche“, weiß Magnus Peresson. Über den Faulenbach sind sie mit dem Alatsee verbunden und werden von dessen Wasser gespeist.

Auch der Alatsee birgt seine Geheimsnisse

Der oberhalb gelegene Alatsee birgt ebenfalls seine Geheimnisse. Eine Schicht Rotalgen in 15 bis 18 Metern Tiefe ist eine wahre Besonderheit: Darunter sei es stockdunkel und das Wasser nahezu sauerstofflos, berichten Taucher. Aus Sicherheitsgründen dürfen Sie hier nur mit Ausnahmegenehmigung und zu Forschungszwecken unter Wasser gehen. In sehr seltenen Fällen werden die Algen nach oben gespült und sind vom Ufer aus als rötlicher Schimmer im Wasser zu sehen.

Alatsee

Bevor der Alatsee in Besitz des Klosters überging, soll er der Witwe eines Ritters gehört haben. „Sie soll der Abtei den See vorübergehend zur Fischerei zur Verfügung gestellt haben“, sagt Peresson. Als das Kloster das Gewässer später aber nicht mehr freigab, hat sie es verflucht, erzählt eine alte Sage. Der Sohn soll aus Rache Baumpfähle in den Alatsee geworfen haben, um ihn für die Fischerei mit Netzen unbrauchbar zu machen.

Interessante Fundstücke

Die Baumpfähle lassen sich freilich nicht mehr finden. Interessante Gegenstände haben Taucher in den vergangenen Jahrzehnten dennoch im 32 Meter tiefen Wasser entdeckt: „Neben Munition und Waffen aus dem zweiten Weltkrieg ist noch heute ein Gestänge im Alatsee, das zu Nazizeiten für Aerodynamikversuche von Flugzeugrümpfen verwendet worden ist“, sagt Peresson.

Alatsee

Zeitzeugen berichten, dass der See bis zum Kriegsende scharf bewachtes Sperrgebiet der Nationalsozialisten gewesen ist. Kaum war dieses dunkle Kapitel vorüber, sperrten laut Peresson die amerikanischen Besatzer das Gewässer, um es genauer unter die Lupe zu nehmen. Was sie genau dort zu finden hofften, ist bis heute unklar. Ein weiteres Geheimnis, dass das Faulenbacher Tal wohl nicht mehr endgültig preisgeben wird…

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Wenn die Stille zu mir spricht

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Kraftquelle Allgäu – Samstagspilgern – Diese Broschüre kam mir in die Hände und hat mich richtig neugierig gemacht. Beim Durchblättern lese ich „Gönne Dich Dir selbst, Pilgern für einen Tag und Wenn die Stille zu mir spricht.“ Da der Termin gerade gut passt und das Wetter traumhaft ist, habe ich mich für „Wenn die Stille zu mir spricht“ entschieden, klingt sehr spannend.

An der Promenade vom Waldsee in Lindenberg ging es dann auch schon los…
Der Blick über den ruhig, daliegenden Waldsee war einfach traumhaft. Um 9.00 Uhr in der Früh hört man nur die Vögel pfeifen oder ein leichtes Geplätscher eines Schwimmers im Wasser.
Frau Christine Wagner, unsere Wanderführerin erklärte uns, wie wichtig es doch in unserer hektischen Zeit ist, auch mal in sich zu hören, nicht zu sprechen und den Geräuschen der Natur zu lauschen.

Unterwegs am Waldsee in Lindenberg

Am Anfang fiel es mir natürlich schon schwer, nichts zu fragen oder zu erzählen. Aber nach einer gewissen Zeit ist es einfach Entspannung pur, heute nennt man es auch Entschleunigung. Und das ist es auch wirklich, in unsere herrliche Natur zu hören, was sich alles so bewegt und wie es riecht, gerade wenn man die Blumen in die Hand nimmt. Auch das frisch geschlagene Holz am Wegesrand duftet wunderbar.

Frisch geschlagenes Holz

Unsere Wanderführerin erzählte noch bei einer kleinen Trinkpause eine Geschichte. Was bewegt diese Geschichte in uns, gibt es Parallelen in unserem Umfeld?
Für mich war die Wanderung wie Wellness, zur Ruhe kommen und mal die Gedanken zuhause lassen.
Es gibt noch viele Angebote in der Broschüre, die ich im Gästeamt geholt habe, ich bin gespannt, was mein nächstes Ziel ist.

Immer dem Weg folgend…

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Die Freudenbergunterführung Kempten ist fest in Künstlerhand

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Im Juli 2017 fiel nach 1-jähriger Vorarbeit und Planung der Startschuss für eine Neubelebung der maroden Freudenbergunterführung in Kempten. Eine Realutopie nahm Gestalt an und Kempten erhielt die erste U-Bahn kurz U1 genannt. Eine Vision die reizvolle Perspektiven zeigte. Die Künstlergruppe K-art-on e.V. schaffte es dem Areal künstlerisches Leben einzuhauchen. Seither und hoffentlich dauerhaft wird der Bürger hier jedes Vierteljahr mit einem neuen Gesicht und neuer Raumkunst konfrontiert. Shoppen und im Vorbeigehen Kunst genießen, ohne Hemmschwelle einer elitären Ausstellungslocation, war und ist der Ansatz der Werkschaffenden. Ein Konzept das aufgeht und in der Bürgerschaft angenommen wird. Ideenreich, kreativ und vielseitig ist das Areal. Eine Aufwertung mitten im Herzen der Stadt Kempten.

 

 

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